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The Old Republic - Vernichtung

The Old Republic - Vernichtung

Titel: The Old Republic - Vernichtung
Autoren: Drew Karpyshyn
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Er landete geschmeidig mit einer Rolle, um den Aufprall abzufangen. Die Gasse vor dem nächsten Gebäude war etwas breiter, und wieder rannte er ohne zu zögern über das Dach und sprang hinüber. Auf dem Dach des Gebäudes, das an Morbos Club grenzte, hielt er inne und sah sich nachdenklich den etwa zehn Meter breiten Abstand zwischen den beiden Häusern an.
    Du hast schon weitere Sprünge hingelegt. Und falls du abstürzen solltest, hast du auch schon Schlimmeres überlebt.
    Er nahm sich zusammen und setzte zum Sprint auf die Kante zu an.
    Einen halben Schritt, bevor er sprang, flitzten vor ihm die drei herumheizenden Jugendlichen auf ihren Swoops durch die Gasse, ohne zu ahnen, dass Theron über ihnen von Dach zu Dach sprang. Abgelenkt geriet Theron ins Stolpern und rutschte mit dem Stiefel auf der ungleichmäßigen Oberfläche des Daches aus, gerade als er zum letzten Sprung ansetzte. Sein motorisches Gedächtnis reagierte auf den plötzlichen, schwungvollen Gleichgewichtsverlust instinktiv mit einer stoßartigen Vorwärtsbewegung, um den verlagerten Schwerpunkt auszugleichen.
    Trotzdem gelang es Theron, sich von der Kante abzustoßen. Mitten im Sprung über die Kluft erkannte er, dass er es nicht schaffen würde. In dem verzweifelten Versuch, die gegenüberliegende Kante zu fassen zu bekommen, streckte er den linken Arm nach vorn. Die Fingerspitzen der Kletterhandschuhe schrammten über die Gebäudewand und einen halben Meter unterhalb des Daches bissen sich die Nanofasern in den Permabeton. Sein Sturz endete mit einem abrupten Reißen, das ihm beinahe die linke Schulter ausgekugelt hätte, und sein Körper wurde so heftig herumgedreht, dass er gegen die Wand krachte. Er stöhnte auf vor Schmerz, während es ihm den Atem verschlug. Gehalten von nur einem schmerzenden Arm, baumelte er im leichten Wind und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    Nach mehreren Sekunden hatte sich Theron wieder weit genug erholt, um den anderen Arm auszustrecken und die rechte Handfläche gegen die Wand zu klatschen, sodass er dem linken Arm etwas Gewicht abnehmen konnte. Er ignorierte die Proteste des Schultergelenks, zog sich hinauf und über die Kante und blieb bäuchlings auf dem Dach von Morbos Club liegen. Dann rappelte er sich auf und überprüfte mit ein paar raschen Bewegungen das Schultergelenk. Vor Schmerzen musste er die Zähne zusammenbeißen, aber er schien sich nicht ernsthaft verletzt zu haben.
    Gleichzeitig horchte Theron auf Geräusche, die darauf hindeuten könnten, dass sein unelegantes Eintreffen die Aufmerksamkeit von irgendjemandem im Club geweckt haben könnte. Als er außer dem Lärm der Jugendlichen, die mit ihren Swoops in der Ferne davonjagten, nichts weiter hörte, ging er in die Hocke und huschte geduckt zur Dachkante an der Gebäuderückseite. Aus einer Gürteltasche zog er einen dünnen, biegsamen Draht, an dessen Spitze sich ein kleiner Präzisionslaserschneider und eine Miniaturkamera befanden. Theron schaltete die Kamera ein, und das Bild, das ihr Objektiv einfing, wurde auf ein Display übertragen, das im kybernetischen Implantat seines linken Auges saß. Er ließ die Hand von dem übertragenen Kamerabild führen und schob den Draht vorsichtig über die Kante, bis er sich auf der Höhe von einem der geschwärzten Fenster befand. Mit einer Reihe geflüsterter Kommandos schaltete Theron die Kamera durch sichtbare, infrarote und ultraviolette Spektren und suchte die unterschiedlichen Wellenlängen nach dem leichten, schimmernden Leuchten ab, das ein Vorhandensein irgendeiner Art Sicherheitsfeld, das die Fenster schützte, anzeigte.
    Es überraschte ihn nicht, festzustellen, dass die Fenster sauber waren.
    Selbst Morbo konnte es sich nicht leisten, an jedem möglichen Zugangspunkt in teure, elektronische Sicherheitsfelder zu investieren. Theron drehte sein Ende des Drahtes herum und der Laser schaltete sich ein und schnitt ein winziges Loch in die Ecke der Scheibe, sodass er die Kamera für einen Blick ins Innere des Depots hineinschieben konnte. Vereinzelt herumstehende Kisten und Transportcontainer. In der hinteren Ecke saßen vier Cathar zusammengedrängt auf dem Boden, drei Männer und eine Frau. Sie hatten die Arme auf dem Rücken verschränkt, hielten aber die Köpfe erhoben, auch wenn in ihren katzenähnlichen Gesichtern ein Ausdruck trostloser Resignation lag. Zwei bewaffnete Wachleute, beide Menschen, standen neben ihnen und passten auf sie auf. Ihre schlaffe Haltung und unbeteiligten Mienen
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