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The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf

Titel: The Legion 01 - Der Kreis der Fuenf
Autoren: Kami Garcia
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durch die Tür. Sie war kühler, als wäre die Freundlichkeit aus ihr herausgehämmert. Lukas’ Bruder – wie hieß er gleich wieder? Jared.
    » Ich glaube, ich habe ihn vorher schon mal gesehen – den Geist. «
    » Wann? « Jared klang beunruhigt.
    » Vor einem Monat, auf dem Friedhof nur ein paar Blocks von hier entfernt. « Wieder Wispern. » Was wollte das Mädchen von mir? «
    Sie schwiegen einen Augenblick, ehe Lukas antwortete. » Sie hat deine Katze benutzt, um dir die Luft zum Atmen zu rauben. Rachegeister sind verwirrt und zornig über ihren Tod und greifen deshalb die Lebenden an. «
    Das Bild von Elvis, der auf Moms Brust hockte, blitzte in meinem Kopf auf. Eine Welle der Übelkeit überkam mich und ich krümmte mich zusammen. Sie war nicht an Herzversagen gestorben.
    Ich schaffte es nur mit knapper Not zur Toilette, ehe sich mir der Magen hob.
    Jemand klopfte vorsichtig an. » Alles okay? «
    Meine Mom war tot, und wenn man diesen beiden Fremden glaubte, hatte ein zorniger Geist sie auf dem Gewissen – derselbe, der gerade versucht hatte, auch mich umzubringen.
    » Wie ist der Geist in meine Katze gekommen? « Es klang lächerlich, doch ich konnte noch immer den unerträglichen Druck auf meiner Brust spüren.
    » Höchstwahrscheinlich durch Grabspringen. Ein Tier läuft über ein frisches Grab und der Geist nutzt die Mitfahrgelegenheit. « Das war Jared – der mit dem Gewehr.
    Vor meinem inneren Auge sah ich Elvis, der über das Grab des Mädchens lief, und wie ihre Geisterhand aus dem Boden schoss und ihn an seinem felligen Bein packte. Das konnte nicht ihr Ernst sein. » Klingt wie verrückter Aberglaube. «
    » Dieser Aberglaube hat dich fast gekillt « , stellte Jared fest.
    Ich presste mir die Handballen auf die Augen. » Na ja, jetzt geht’s mir wieder gut. Ihr könnt gehen. «
    » Du bist hier nicht sicher, Kennedy. Du solltest mit uns kommen. «
    Wenn man mal außer Acht ließ, was eben in meinem Zimmer geschehen war, waren diese zwei Kerle in mein Haus eingebrochen und standen bewaffnet im Flur. Ich warf einen Blick zum Fenster. Die letzten Schlieren Dunkelheit verblassten am Himmel, doch auf der Straße war noch niemand unterwegs.
    » Ich habe mein Handy hier « , sagte ich in dem Versuch zu bluffen. » Verschwindet oder ich rufe die Polizei. «
    » Das lässt du schön blei– «
    » Ich wähle schon. «
    Schließlich hörte ich die Treppe knarzen.
    Erst als die Haustür zufiel, wagte ich mich aus dem Bad. Ich lehnte mich an die Wand und starrte auf die Tür meines Zimmers, während sich eine Frage aus meinem Unterbewusstsein nach oben kämpfte.
    Woher wussten sie, wie ich heiße?

Kapitel 5
    Sackgassen
    Das gepeinigte Gesicht des Mädchens und die Handabdrücke um ihren Hals holten mich wieder und wieder ein, egal, wie laut ich Velvet Revolver auch aufdrehte. Und schlimmer noch – wenn es nicht ihr Gesicht war, dann war es der starre Blick meiner Mutter.
    Wegen dieses Mädchens war meine Mom tot.
    Der Gedanke hatte mich im Laufschritt aus dem Haus getrieben, sobald die Typen weg waren. Mehrere Stunden hatte ich damit verbracht, nach Elvis zu suchen, doch er war wie vom Erdboden verschluckt, und ich bezweifelte, dass er zum Haus zurückkehren würde. Aber wenigstens war er am Leben.
    Jetzt fuhr ich an diesem Samstagmorgen planlos durch die Gegend, ohne zu wissen, wohin.
    Fast hätte ich Elle angerufen, aber was hätte ich ihr sagen sollen? Du, bei mir sind zwei Kerle eingebrochen und haben einen Geist erschossen, der mich kalt machen wollte? Ich traue mich nicht mehr nach Hause und – ach, hab ich eigentlich schon erwähnt, dass ich komplett den Bezug zur Realität verloren habe?
    Elle checkte jeden Morgen unsere Horoskope, und sie hatte mal zwei Tage lang nicht das Haus verlassen, als ihr jemand aus der Hand gelesen hatte, dass » ihre Zukunft unsicher « sei. Ein Geist, der von meiner Katze Besitz ergriffen hatte, würde da nur noch mehr Öl ins Feuer gießen. Es war schwer genug gewesen, sie nach dem Tod meiner Mutter davon zu überzeugen, dass ich keine Therapie gegen posttraumatische Belastungsstörungen brauchte.
    Die Ampel vor mir sprang auf Rot und ich schloss eine Sekunde lang die Augen. Jetzt, da der Adrenalinschub vorüber war, hämmerte mir der Schädel. Während ich tief durchatmete und versuchte, mich zu entspannen, ertönte hinter mir eine Hupe.
    Ich riss die Augen auf – die Ampel war grün. Es ließ sich nicht leugnen, ich war zu erschöpft, um weiter durch die Gegend
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