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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel
Autoren: Katja Piel
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stand.
„Ja, oh ja. Bist du heiß, Babe“, stöhnte er und sein Körper wand sich unter ihr. Sein Kopf lehnte zwischen den Armen am Betthaupt, Schweißperlen liefen ihm von der Stirn in die Augen, dann über die Wangen. Einige sammelten sich auf der Nasenspitze, um in einem großen Tropfen auf seine Brust zu fallen. Mit kreisenden Bewegungen trieb sie ihn weiter an. Doch plötzlich stand sie auf und zog sich seelenruhig an. Bevor er richtig mitbekam, was sie vorhatte, schlüpfte sie in ihre Stiefel und verließ die Wohnung. Nicht ohne vorher das Geldbündel von der Kommode in ihre Hosentasche zu stopfen. Er schrie ihr irgendetwas nach, aber sie konnte die Worte nicht mehr hören, obgleich sie wusste, dass er wohl ziemlich sauer sein musste.
    ***
    Ihre verschmierten Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als sie ihre Autotür fernöffnete, sich auf den glatten Ledersitz sinken ließ und den Motor startete. Schwungvoll fuhr sie aus der Parklücke und hob den Po an, um an ihre Zigaretten zu kommen. Mit der anderen Hand schaltete sie in den ersten Gang, klopfte sich eine aus der Packung und zündete sie an. Wen interessiert schon dieser Penner , ging es ihr durch den Kopf, als sie mit quietschenden Reifen losfuhr.
    Genüsslich rauchte sie ihre Zigarette, schnippte die Asche aus dem offenen Fenster und erreichte bald eine Landstraße, die selten befahren wurde. Der Wind spielte mit ihren langen Haaren, streichelte ihre nackten Arme und kühlte sie ab. Es war früh am Abend, noch nicht ganz dunkel und die schwüle Luft ließ alles an ihr kleben. Sie kramte das Geld aus ihrer Hosentasche heraus, das sie dem Typen von der Kommode geklaut hatte. Die Banknoten waren ineinander verknittert, so dass sie immer wieder nach unten auf ihren Schoß schauen musste.
    Plötzlich riss sie die Augen auf und stieg auf die Bremsen. Der Wagen drehte sich einmal um die eigene Achse und kam schließlich zum Stehen. Zitternd klammerte sie sich am Lenkrad fest und starrte durch die zerbrochene Windschutzscheibe ins Dunkel. Es bestand kein Zweifel, dass sie jemanden überfahren hatte. Angst kroch in ihre Glieder. Trotzdem müsste sie aussteigen und erste Hilfe leisten. Aber sie saß wie versteinert hinter dem Steuer, nicht fähig, Herr der Lage zu werden. Da klopfte es energisch am Seitenfenster. „Miss? Alles in Ordnung, Miss?“
    Langsam drehte sie den Kopf und nickte mechanisch.
    „Nicht erschrecken! Ich öffne jetzt die Tür. Ich werde Ihnen nichts tun, einverstanden?“
    Wenig später stand sie am Straßenrand, lehnte sich gegen den fremden Mann und blickte starr auf ihr Auto.
    „Ich habe schon die Polizei verständigt und einen Krankenwagen gerufen. Sie werden gleich da sein.“ Es war eine männliche, sehr ruhige und angenehme Stimme. „Wie ist Ihr Name, Miss?“, fragte er.
    „Medina. Medina Thompson“, antwortete sie kraftlos, bevor es um sie herum dunkel wurde.

2.
    Kopfschmerzen haben schon manche Menschen um den Verstand gebracht. Erst recht, wenn man gerade wach wird und die Stiche wellenförmig hinter dem Augapfel beginnen und sich bis zum Hinterkopf vorarbeiten.
    Medina stöhnte gequält und rollte sich zur Seite, weil sie gewohnheitsgemäß eine Flasche Wasser neben dem Bett suchte. Aber ihre Hände griffen ins Leere und langsam kapierte sie, dass dies nicht ihr Zuhause war. Verschreckt rollte sie sich wieder auf den Rücken und blickte sich im Zimmer um. Der kargen Einrichtung und dem merkwürdig hohen Bett nach zu urteilen, befand sie sich in einem Krankenzimmer. Sogleich kam die Erinnerung wieder.
    Ihr brummte der Kopf, al sie sich aufsetzte und in ihrem Mund sammelte sich Speichel. Entmutigt sank Medina wieder auf die weiche Matratze zurück.
    „Shit!“, fluchte sie murmelnd. Wie spät ist es überhaupt? Ein Blick aus dem Fenster reichte. Es war dunkel, also entweder Abend oder Nacht. Als sie den Kopf in die andere Richtung drehte, entdeckte sie die Tür und war um eine Schmerzattacke reicher.
    „Verfluchte Scheiße!“, schimpfte sie weiter und presste die Finger auf ihre Schläfen. Plötzlich wurde die Tür geöffnet, durch die eine kleine Person hereinhuschte. Sie kam zu Medinas Bett, lächelte und deckte sie wieder zu.
    „Miss Thompson. Sie müssen sich ausruhen. Haben Sie Schmerzen?“ Medina antwortete mit einem leisen „Ja“.
    „Ich werde Ihnen gleich etwas holen, okay?“ Während die Schwester das sagte, fühlte sie Medinas Puls und schaute dabei auf ihre Armbanduhr. Mit einem Nicken kramte sie in ihrem
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