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The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
Autoren: Andrew Klavan
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Dodger-Jim.
    »Das war für die Kopfnuss«, knurrte er, als ich zu ihm aufblickte. Dann packte er mich am Kragen und zog mich unsanft auf die Beine.
    Er hatte sich seine Kappe wieder aufgesetzt und seine Pistole zurückgeholt, die er mir jetzt brutal an die Schläfe drückte. Mit der freien Hand rieb er sich die Stelle an seinem Kopf, wo ich ihm eins verpasst hatte.
    »Wenn du das noch einmal versuchst, wirst du dein blaues Wunder erleben«, drohte er.
    »Schon gut, Jim«, sagte Waterman beschwichtigend. »Das reicht. Du kannst dem Jungen nicht verübeln, dass er es versucht hat.« Nervös spähte er in den umliegenden Wald. »Wir sollten machen, dass wir von hier wegkommen.«
    Dodger-Jim versetzte mir einen wütenden Stoß. Ich taumelte nach vorn, sah ihn an und schaute dann zu Milton zwei, der im Zwielicht um mich herumschwirrte. Ich hatte keine andere Wahl und setzte mich in Bewegung.
    Waterman und Dodger-Jim folgten mir, während die kleine Drohne neben mir her flog. Sie beobachtete mich die ganze Zeit. Sollte ich noch mal auf dumme Gedanken kommen, würde sie mir einen weiteren Stromstoß verpassen.
    Keiner von ihnen überließ ab jetzt etwas dem Zufall.
    Wo auch immer wir hingingen, was auch passieren und was sie auch mit mir machen würden: Es gab kein Entkommen.

4

D ER B UNKER
    Wir gingen weiter den Pfad hinunter und die Kälte wurde immer schneidender. Um uns herum verwandelten sich die Äste der Bäume in knorrige schwarze Gebilde, während der Wald allmählich in der Nacht verschwand.
    Aber dann schien sich das Zwielicht seltsamerweise zu verändern. Ich konnte jetzt den Pfad vor mir besser erkennen. Der Wald war nicht mehr so dicht, wir waren an eine Lichtung gelangt.
    Als wir aus einer Gruppe hoher Kiefern heraustraten, blieb ich stehen, den Mund vor Erstaunen geöffnet. Ich hörte, dass auch meine beiden Kidnapper hinter mir stehen blieben. Die Drohne – Milton zwei – hielt an und schwebte direkt neben meinem Kopf.
    Wir standen am Rand eines riesigen Gebäudes, das einst ... keine Ahnung, was es einst gewesen war. Auf dem großen Gelände hatten früher wohl mehrere Häuser gestanden, jetzt war es nur noch eine Ruine. Lange Baracken ragten verlassen in der Dunkelheit auf, in den Fensterrahmen steckten nur noch ein paar gezackte Scherben. Dahinter erhoben sich höhere Gebäudeteile, die dann aber in einen Haufen Geröll übergingen. Hier und da standen einzelne Stützpfeiler. Ich sah Räume ohne Dach, die herausgerissenen Türen gaben den Blick in das Innere frei. Von überall ringsum wuchertendie Pflanzen des Waldes heran, um das Gelände zurückzuerobern. Schlingpflanzen krochen an den zerstörten Mauern hoch und junge Bäume drangen durch Fliesen und Dielen auf dem Boden.
    Noch während ich staunend dastand, versanken die Ruinen in der Dämmerung. Die Nebelschwaden, die aus dem Wald heranzogen, waberten über den Boden und an den Wänden empor und schufen eine gespenstische Atmosphäre.
    »Geh weiter«, befahl Dodger-Jim und stieß mir seine Pistole in den Rücken. Er war noch immer wütend auf mich.
    Als ich losging, teilte sich der Nebel vor meinen Füßen.
    »Was ist das hier?«, fragte ich.
    »Es war einmal eine psychiatrische Klinik«, antwortete Waterman. »Man hat sie hier draußen gebaut, um die Patienten von der Bevölkerung fernzuhalten. Jetzt steht sie leer – nur wir sind hier.«
    Ich ging weiter, bis mich die verfallenen, in Nebel gehüllten Ruinen umschlossen. Halb erwartete ich, Menschen – oder andere Wesen – zwischen den Mauern hervorspringen zu sehen. Manchmal glaubte ich, aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrzunehmen, aber wenn ich mich umdrehte, war nichts zu sehen.
    »Hier drüben«, sagte Waterman.
    Er ging jetzt wieder vor mir, wusste, dass ich keine Gefahr mehr für ihn war. Mit der Drohne, die all meine Bewegungen beobachtete, um mir beim kleinsten Fehltritt einen Stromstoß zu verpassen, und Dodger-Jim, der nur darauf wartete, sich zu rächen, hatte ich keine Chance.
    Waterman ging zielstrebig voran durch das Gewirr auseingestürzten, mit Schlingpflanzen bedeckten Mauern. Wir näherten uns dem Mittelpunkt des Geländes. Vor uns in der Dunkelheit ragte ein schwarzer Zylinder auf, der aussah wie die Überreste eines Turms. Seine Backsteinmauern waren mit Efeu bewachsen. Er hatte kein Dach, sondern die ausgezackten Mauerreste endeten einfach ungefähr drei Meter über meinem Kopf. Unten, wo einst die Tür gewesen sein mochte, war jetzt nur noch eine klaffende
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