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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow
Autoren: Jessica Verday
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präsentieren, verstehst du? Ein gutes Endergebnis.«
    »Du spinnst.« Ich machte mit der Hand eine kreisförmige Bewegung vor meiner Stirn und grinste. Sie lachte und ich setzte mich auf den Rand der Badewanne und wartete, bis sie fertig war. Zehn Minuten später waren ihre Haare trocken und sahen jetzt eher gesträhnt als gefleckt aus.
    Ich stand auf. »Lass mal sehen.«
    Sie nahm eine Bürste, fuhr sich damit durch die Haare und zog einen Scheitel an der üblichen Stelle. »Schau mal«, sagte ich, arrangierte die Haare anders und strich ein paar lose Strähnen zurecht. »Wenn du es so trägst, sieht es aus, als hättest du es mit voller Absicht so gemacht.«
    »Echt?« Sie drehte sich vor dem Spiegel hin und her. »Findest du echt, dass es okay aussieht? Wenn nicht, würdest du es mir doch sagen, oder?«
    »Na klar würde ich es dir sagen, Kristen, dafür sind Freunde doch da. Aber ehrlich, so sieht es gut aus. Fast als hättest du es schwarz gefärbt und nur ein paar rote Strähnen hinzugefügt.«
    Erneut betrachtete sie sich im Spiegel. »Ich weiß nicht, Abbey.« Ihr Blick war bekümmert.
    »Es sieht gut aus«, versicherte ich ihr. »Echt. «
    Dann hatte ich eine Idee.
    »He, was hältst du davon, wenn ich mir auch rote Strähnen mache? Dann können wir allen erzählen, wir haben uns zusammen die Haare machen lassen. Wie findest du das?«
    Ihre Augen leuchteten. »Das ist eine super Idee. Danke, Abbey. Wir holen uns das Zeug jetzt sofort und dann mach ich dir deine Haare nach dem Abendessen.«
    »Hört sich gut an.« Ich nahm ein kleines Handtuch von der Stange neben ihr und wischte lose Haare aus dem Waschbecken. »Mom und Dad gehen heute Abend zu einer Sitzung im Kopflosen Reiter, dann haben wir das Haus für uns allein.«
    Sie lächelte von einem Ohr zum anderen. »Ich sage Mom, dass du zum Essen bleibst.« Sie ging aus dem Bad, aber dann blieb sie stehen und drehte sich mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck um. »Räumst du den Haartrockner für mich weg?«
    Ich nickte und lächelte, als ich hörte, wie sie ihrer Mom zurief, dass sie sich Lasagne und Knoblauchbrot zum Abendessen wünschte.
    Mein Lieblingsessen.
    Genau, dafür sind Freunde da.
     
    Ich fuhr hoch und riss die Augen auf, als ich ein leises Geräusch vernahm. In der Gewissheit, Schritte gehört zu haben, schaute ich mich im Zimmer um.
    Fast hätte ich ihn nicht gesehen.
    Obwohl er nicht weit von mir entfernt saß, wurde sein schwarzer Anzug vollständig von der Dunkelheit verschluckt. Nur seine Haare verrieten ihn. Das Weißblond leuchtete im dunklen Zimmer. Es war der Junge vom Friedhof.
    Ich spürte, wie er mich ansah, und ich könnte schwören, dass mein Herz schneller schlug. Ich wusste nicht, was ich tun oder was ich sagen sollte … aber irgendetwas musste ich ihn fragen. Ich sprach leise und versuchte, meinen rasenden Puls zu beruhigen. »Hast du Kristen gekannt?«
    Ich wartete auf seine Antwort. Zwei Herzschläge lang … und dann noch einen. Meine Frage hing zwischen uns im Raum.
    Er gab keine Antwort.
    Ich erhob meine Stimme ein wenig, nur für den Fall, dass er mich nicht gehört hatte. »Äh … woher kanntest du Kristen Maxwell?« Ich rutschte in meinem Stuhl herum und das quietschende Geräusch, das er machte, hallte durch das Zimmer. Um mich abzulenken, nippte ich an meinem Tee.
    »Entschuldigung, hast du mit mir gesprochen?« Er sprach so leise, dass ich zuerst nicht sicher war, ob ich mir seine Worte nicht nur eingebildet hatte.
    Seine Frage verblüffte mich. Hatte er mich wirklich nicht gehört?
    »Ich wollte wissen, ob du Kristen gekannt hast.« Mit jedem Wort wurde ich mutiger. »Ich habe dich heute bei der Beerdigung gesehen und mich gefragt, woher du sie kanntest.«
    »Du hast dich gefragt, woher ich Kristen kannte«, wiederholte er, immer noch mit leiser Stimme, als spräche er mit sich selbst. Dann wurde seine Stimme lauter und er beugte sich zu mir vor. »Ich habe sie … manchmal gesehen.«
    Aber ich hatte ihn noch nie gesehen. War er eine Art heimlicher Verehrer oder so etwas? Ich wollte ihn etwas genauer betrachten, aber er saß immer noch im Schatten. Seine Stimme klang älter. Vielleicht war er ein Freund ihres Bruders?
    »Hast du Thomas gekannt?«
    »Thomas?« Er klang verwirrt. »Nein, ich kenne keinen Thomas.«
    »Kristens Bruder?«, drängte ich und wartete auf seine Antwort.
    »Nein, ich wusste nichts von einem Bruder.« Jetzt sprach er lauter. Als ob er näher gekommen wäre, aber ich hatte nicht gesehen,
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