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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)
Autoren: Emily Bold
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nicht zulassen, dass Cathals Bruder verwundet wurde. Er musste ihm zu Hilfe kommen, selbst wenn er nicht vorhatte, auch nur noch ein einziges Leben zu beenden. Denn, was hier gerade geschah, war Unrecht. War nicht anders als Mord zu nennen.
    Er musste die anderen zur Vernunft bringen, wenn er nicht sein Seelenheil opfern wollte. Oder war es dafür schon zu spät?
    Cameronblut klebte an seinen Händen und tränkte sein Hemd. Ein Name zuckte durch seine Gedanken: Sam. Und, als habe der Gedanke an seine Geliebte ihr Bild heraufbeschworen, sah er sie vor sich.
    Der Wind peitschte ihr das Haar ins Gesicht, presste ihr das weiße Nachtgewand an den Körper. Unwillkürlich trat Payton einen Schritt auf sie zu, als er ihre Furcht erkannte. Abwehrend streckte sie ihm die Arme entgegen, sah panisch über ihre Schulter. Zwei von Cathals Männern verbauten ihr den Rückweg und näherten sich ihr mit eisiger Berechnung im Blick.
    Sam? Wieso war sie hier? War sie wirklich hier? Payton schüttelte den Kopf, wollte die Vision vertreiben, aber nichts geschah. Das Entsetzen in Sams Augen, die Verzweiflung …
    „Tomas!“, schrie sie verzweifelt nach dem Mann mit der Axt, als einer der Krieger sie am Arm packte. „To…“
    Der Schlag ließ sie taumeln, und sie stürzte in Paytons Richtung, der wie versteinert versuchte, zwischen Vision und Wirklichkeit zu unterscheiden.
    Der leichtbekleidete Kämpfer sah die Frau, riss die Augen auf und verwandelte sich in einen Berserker.
    „Isobel!“, brüllte er und schlug Kenzie das Schild aus der Hand, als er seine Axt mit blankem Hass auf den Jungen niedergehen ließ.
    Payton hörte sein Herz schlagen, fühlte das Blut durch seinen Körper strömen. Roch das Ozon des Blitzes, welcher über ihren Köpfen den Himmel in Brand setzte. Er sah die Entschlossenheit in den Augen der Frau, als sie auf die Brüstung stieg und schluchzend die Hand vor ihren Mund presste. Sie würde lieber den Freitod wählen, als sich diesen Männern auszuliefern, das sah Payton ihr an. Sie lehnte sich gegen den Wind, den Blick gebannt auf den Mann, den sie Tomas gerufen hatte. Doch ihr blieb keine Zeit, ihn zu warnen, ehe ihm eine Klinge in den Rücken gestoßen wurde. Er taumelte einen Schritt nach vorne und sah das Blut, welches sich auf seinem Hemd ausbreitete.
    Payton stand zu weit entfernt, um Kenzie zu retten, als Tomas mit letzter Kraft die Axt hob und sie auf den jungen Kämpfer niederfahren ließ, ohne jedoch den Blick von seiner Frau abzuwenden.
    Payton erschien sie wie ein Engel, als sie weiß leuchtend in den Himmel emporstieg.
    „Sam!“, hörte er sich selbst brüllen, als er zu der Stelle sah, an der sie gerade noch gestanden hatte. War es Sam? Ein Engel? Oder Isobel, wie der Krieger gesagt hatte? Payton wusste es nicht. Er wusste nur eines: Sie war unschuldig! Sie durfte nicht sterben!
    Payton sah sie wanken. Sie taumelte rückwärts. Er war wie gelähmt, wollte sich bewegen, um ihr zu Hilfe zu eilen, doch sein Körper gehorchte ihm nicht. Zu spät erreichte er sie und griff verzweifelt nach ihrem stürzenden Körper. In letzter Sekunde packte er ihren Arm. Ihr Schrei drang ihm durch Mark und Bein, und er sah die Todesangst in ihren weit aufgerissenen Augen. Die gleichen grünen Augen, die ihn vor wenigen Stunden voll Liebe und Leidenschaft angesehen hatten. Mit jedem Atemzug spürte er, wie ihre Finger weiter durch seine Hände glitten. Wie seine Kraft nicht ausreichte, sie zurück über die Brüstung zu ziehen. Zentimeter für Zentimeter rutschte sie weiter in die Tiefe. Aus seiner Kehle entstieg vor Verzweiflung ein Schrei, als sie den Halt verlor und in die todbringende Tiefe hinabstürzte.
    Er verschloss die Augen vor dem Bild ihres Körpers, der hart auf den Felsen aufschlug, und ließ sich stattdessen rückwärts zu Boden gleiten. Er zitterte. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass sowohl Kenzie als auch Tomas diese Nacht nicht überlebt hatten.
    Etwas Weiches berührte seine Wange. Tröstlich wie die liebevolle Berührung einer Mutter fühlte er den Streifen weißen Leinens auf seiner Haut. Payton löste vorsichtig den Stoff von der Steinkante. Isobels Nachtgewand war mit zarten Sternen bestickt gewesen.
    Ohne jedes Gefühl in seinem Körper kroch er zu den zwei Männern, die mit gebrochenen Augen in den Himmel blickten. Er schloss Tomas die Lider, öffnete dessen Hand und legte ihm sanft den Stoffstreifen hinein. Dann trat er zu Kenzie und hob den Jungen auf seine Arme. Ehe er
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