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The Clone Wars 05 - Unter Belagerung

The Clone Wars 05 - Unter Belagerung

Titel: The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Autoren: Karen Miller
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Energie.«
    Obi-Wan brachte ein aufmunterndes Lächeln zustande. »Schon gut. Du schaffst das. Wir müssen nur...«
    Begleitet vom unheilvollen Quietschen überbeanspruchter Metallverbindungen sackte der Bug des Bodenwagens nach unten, dann stürzte er steil in die Tiefe. Mit einem verzweifelten Keuchen zog Kenobi die Macht um sie zusammen. Er wickelte den Gleiter in die unsichtbare Kraft ein, so wie er einst Bails Raumschiff in die Macht eingehüllt hatte, als es ohne Energie auf das Dock einer Raumstation zugetrieben war. Doch diesmal war er sich seiner Sache nicht so sicher. Bails kleines Schiff mochte so manövrierfähig gewesen sein wie ein fliegender Ziegelstein, doch zumindest hatte es sich in einem kontrollierten Gleitflug befanden. Ihr provisorisch von einem Boden- in ein Flugfahrzeug umgewandelter Gleiter hingegen glitt nicht dahin, er fiel wie ein Ziegelstein - und wenn Ziegelsteine aus großer Höhe auf den Boden fallen, hatten sie die beunruhigende Angewohnheit, in tausend Teile zu zerbersten.
    »Gut so!«, stieß Anakin hervor. »Ihr habt den Gleiter. Haltet ihn fest, Obi-Wan. Wenn Ihr dieses Stück Barvenschrott nur noch kurz auf dieser Höhe halten könnt...«
    »Vergiss es, Anakin! Dieser Gleiter fliegt nicht mehr. Alles, was wir tun können, ist, den Aufprall abzufedern.«
    »Nein, nein, ich krieg das hin. Ich schaff das. Haltet dieses Stück Metall nur noch ein wenig in der Luft, Obi-Wan. Was immer Ihr tut, hört bloß nicht auf damit!«
    Wäre es jemand anderes als Anakin gewesen ... Aber es war Anakin, und so setzte er seine ganze Willenskraft ein, um das Fahrzeug zu stützen, während sein ehemaliger Schüler versuchte, dem Steuer eine Reaktion abzugewinnen. Die Lichter der Konsole erloschen, und dann verblasste auch der letzte Schimmer der Scheinwerfer. In dem Moment, bevor die Dunkelheit über ihnen zusammenschlug, konnte Obi-Wan einen kurzen Blick auf den vereinzelt mit Bäumen bewachsenen Boden erhaschen, der ihnen entgegensprang, und er hörte das Rascheln, mit dem hohe Äste über den Bauch des Gleiters kratzten. Die Energiezelle gab endgültig den Geist auf.
    »Anakin?« Er riss den Blick von der ungeschützten Frontscheibe los. »Wir haben keine Zeit mehr.«
    Jedes weitere Wort war überflüssig. In perfektem, vertrautem Einklang versetzten sie sich in eine Trance und zwangen das manövrierunfähige Fahrzeug unter die Kontrolle der Macht, um ihren tödlich steilen Sturzflug  abzuflachen,  eine Sekunde,  bevor  es
    mit einem lauten Krachen und Kreischen durch die Baumwipfel der stockfinsteren Landschaft pflügte. Der Gleiter rammte einen dicken Baumstamm und wurde heftig zur Seite geschleudert. Das Blut rauschte in den Schläfen der Jedi, das Bild vor ihren Augen verwandelte sich in einen Wirbel verschwommener Flecke, aber sie blieben in ihrer Trance und setzten ihre letzten Kraftreserven ein, um den Gleiter noch stärker in die Macht zu hüllen. Sie war das Einzige, das zwischen ihnen und einem blutigen Tod stand.
    Schließlich prallten sie auf dem Boden auf, und wie ein flacher Stein, der über einen Teich geworfen wird, hüpfte der Bodenwagen mehrmals wieder in die Luft hoch. Der Lärm war ohrenbetäubend. Metall ächzte und kreischte, verbog sich und barst. Sie stießen gegen ein unnachgiebiges Hindernis, einen Fels vielleicht oder einen Baumstumpf oder die Begrenzung eines Kanals - in jedem Fall überschlug der Gleiter sich und schlitterte in einer fortwährenden Seitwärtsrolle über den Boden. Da die Energiezelle des teuren Fahrzeugs erschöpft war, konnten auch seine Schutzsysteme nicht aktiviert werden, und so wurden die Jedi in seinem Innern umhergeschleudert wie Murmeln in einer Flasche ...
    ... bis der zur Unkenntlichkeit zerbeulte Bodenwagen sich ein letztes Mal überschlug und mit einem Quietschen zerreißenden Metalls auf der linken Seite liegen blieb. Reglos saß Obi-Wan in der plötzlichen Stille. Er war benommen, in seinem Kopf drehte sich alles, und er konzentrierte sich ganz auf seine Atmung, während er darauf wartete, dass der rasende Herzschlag sich wieder beruhigte.
    Wir leben noch. Kaum zu glauben! Wir sind besser, als ich dachte.
    Seine Ohren klingelten. Er schmeckte Blut in seinem Mund, und er konnte es im Gesicht und auf Armen und Beinen spüren. Die frische Nachtluft, die durch die Risse in der zerborstenen Gleiterhülle hereinblies, fühlte sich auf der schweißbedeckten Haut angenehm kühl an. Sie roch kalt und sauber, nichts deutete auf Lebewesen in der
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