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The Clone Wars 05 - Unter Belagerung

The Clone Wars 05 - Unter Belagerung

Titel: The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Autoren: Karen Miller
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schnitt Anakin ein rot glühendes Rechteck in das Dach des Fahrzeugs, dann setzte er die Macht ein, um das Metallstück nach draußen zu schleudern.
    Obi-Wan, dessen Haut ebenfalls von zahlreichen kleineren Verbrennungen schmerzte, nickte seinem ehemaligen Schüler zu. »Gut. Jetzt nichts wie raus aus diesem Blechsarg, in Ordnung? Ich gehe zuerst.«
    Ausnahmsweise erhob Anakin keinen Einspruch.
    Als es Obi-Wan gelungen war, aus dem Gleiter zu klettern, war jeder Bluterguss, jeder Kratzer, jeder Schnitt und jede Blasterverbrennung wieder zu neuem, pochendem Leben erwacht. Er ließ die Schmerzen ungehindert durch den Körper fließen, dann machte er einen Schritt von dem abgestürzten Fahrzeug fort, hob den Kopf zur mondlosen Nacht hinauf und atmete schaudernd, voller Erleichterung ein. Doch einen Moment später suchten seine Sinne die Umgebung bereits wieder nach einer unmittelbaren Gefahr ab. Er spürte nichts, aber lag das nun daran, dass da wirklich nichts war, oder war er einfach nur zu erschöpft, um es noch zu registrieren?
    Von einem Machtschub angetrieben, sprang Anakin aus dem Bodenwagen. Auf unsicheren Beinen landete er neben Kenobi. »Ich glaube, wir sind fürs Erste sicher, Obi-Wan.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wohl kaum. Das Chaos unter den Separatisten wird nicht von langer Dauer gewesen sein. Bald schon werden Droiden auf unserer Fährte sein, sofern sie uns nicht bereits verfolgen. Darauf gehe ich jede Wette ein - auch ohne Casino.«
    »Sicher, sie werden uns Droiden auf den Hals hetzen«, meinte Anakin ohne echte Überzeugung. »Aber sie wissen nicht, welche Richtung wir genommen haben. Sie fliegen blind, Obi-Wan. Die Chancen, dass sie uns aufspüren werden, sind gleich null.«
    »Aber was, wenn Durd Dooku um Hilfe bittet?«
    »Durd wird Dooku nicht von uns erzählen«, erklärte Anakin höhnisch. »Er wird versuchen, es geheim zu halten. Sollte die Sache bekannt werden, könnte ihn das schließlich den Kopf kosten.«
    »Vielleicht. Aber davon dürfen wir nicht ausgehen«, entgegnete Obi-Wan. »Wir sollten keine Möglichkeit ausschließen. Zu große Selbstsicherheit kann nämlich uns den Kopf kosten, vergiss das nicht.«
    Anakins brodelnde Ungeduld echote durch die Macht. »Das mag ja sein, aber zu lange über jede Entscheidung nachzugrübeln kann uns auch das Leben kosten - ebenso wie ein Mangel an Entschlossenheit oder ein Übermaß an Ängstlichkeit...«
    »Ängstlichkeit? Was hat das Ganze denn mit Ängstlichkeit zu tun?« Obi-Wan atmete tief ein, und Schmerzen stachen in seine Brust. Bleib ruhig. Du kennst ihn. Du weißt, wie er ist. »Ich denke nur, wir sollten mit Bedacht vorgehen, Anakin. Es gibt eine Zeit für mutiges Handeln und eine Zeit für besonnene Vorsicht, und unter den gegebenen Umständen denke ich, dass jetzt Zeit für Letzteres ist.«
    Schweigen, dann ein leises Seufzen. »Ja, Ihr habt recht. Also, was sollen wir tun?«
    »Nun...« Er kratzte sich am Bart und dachte über ihre Möglichkeiten nach. Es gab nicht sehr viele. »Ich stimme dir zu, die Chancen stehen vermutlich zu unseren Gunsten, zumindest im Augenblick. Ich schlage vor, wir verbessern sie noch, indem wir den Gleiter verstecken, dann gehen wir in das Dorf, das wir gespürt haben.«
    »Zu Fuß?« Anakin seufzte erneut. »Wunderbar. Ich dachte mir gerade noch: Das Einzige, was mir jetzt noch fehlt, sind Blasen an den Füßen.«
    Oh, Anakin. »Nicht so pessimistisch! Es hätte viel schlimmer kommen können.«
    »Ja, ich weiß«, murmelte Skywalker. »Ich könnte jetzt schon Blasen an den Füßen haben.«
    Ihre Situation war alles andere als komisch, aber Obi-Wan konnte nicht anders - er musste lachen. Anakins unerschöpfliches Reservoir an respektlosem Humor war eine seiner sympathischsten Eigenschaften. »Komm schon«, sagte er. »Der Gleiter wird sich nicht von selbst verstecken.«
    Einmal mehr arbeiteten sie in wortlosem Einklang, während sie das zusammengestauchte Fahrzeug mithilfe der Macht anhoben, ein Stück nach vorne schoben und dann wieder auf dem Boden absetzten, immer und immer wieder, bis sie eine Gruppe von Bäumen erreichten, deren Laubkronen sie bei ihrem Absturz gestutzt hatten. Es war eine schrecklich anstrengende Aufgabe. Sie waren beide müde und völlig erschöpft, und selbst Anakins beeindruckenden Kräften waren Grenzen gesetzt. Doch sie hatten keine Wahl.
    Als der Gleiter schließlich unter den Ästen verborgen war, stützte Anakin die Arme auf die Knie und atmete schwer, dann hob er den Kopf.
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