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The Clone Wars 05 - Unter Belagerung

The Clone Wars 05 - Unter Belagerung

Titel: The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Autoren: Karen Miller
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Tage sind gezählt, Obi-Wan«, meinte Skywalker. »Nicht einmal Yoda wird ewig leben. Der Punkt ist: Wir haben es vermasselt. Ich habe es vermasselt. Ich habe Bant'ena vertraut - habe Euch gedrängt, ihr ebenfalls zu vertrauen -, und jetzt seht Euch an, wohin es uns geführt hat.« Er setzte sich auf und rieb sich mit den Händen das Gesicht. »Wir hätten das Labor zerstören sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten. Diese biologische Waffe hätte vernichtet werden müssen.«
    Es schmerzte Obi-Wan, seinen Freund so desillusioniert und voller Selbstvorwürfe zu sehen. »Sei nicht zu hart mit dir selbst, Anakin. Du bist deinen Gefühlen gefolgt, hast getan, was du für das Beste hieltest. Das ist nichts, wofür man sich schämen muss.«
    »Ach nein?« Anakins Augen waren gerötet vor Müdigkeit und Erschöpfung. »Obi-Wan, wir hätten beinahe unser Leben verloren, weil ich dieser Frau vertraute. Ihr hattet recht. Sie hat mich an meine Mutter erinnert, und davon habe ich mich blenden lassen. Es tut mir leid.«
    Anakin war ein stolzer junger Mann, der es hasste, einen Fehler zugeben zu müssen - es aber dennoch tat. Vielleicht nicht immer sofort und direkt... eigentlich fast nie sofort oder direkt. Dennoch...
    Besser spät als nie.
    Er zuckte mit den Schultern. »Das ist jetzt unwichtig. Was zählt, ist die Mission, und die ist noch längst nicht vorbei. Wenn wir schnell handeln, können wir Durds Pläne noch immer durchkreuzen, bevor seine Waffe einsatzbereit ist. Vielleicht können wir ihn sogar gefangen nehmen.«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte Anakin sich um. Sie befanden sich wirklich mitten im Nirgendwo. Weder singende Vögel noch surrende Flitzer oder brummende Bodenwagen waren zu hören. Nichts, was auch nur auf primitives, in irgendeiner Weise intelligentes Leben in der Nähe hingedeutet hätte. Die Stille war vollkommen. Nur am äußersten Rand seiner Wahrnehmung konnte Obi-Wan ein geflüstertes Echo des Dorfes erfühlen, das sie sich als Ziel gewählt hatten. Sie hatten keine Nahrung, kein Wasser, keine Kommunikationsgeräte, kein Fahrzeug und abgesehen von ihren Lichtschwertern auch keine Waffen. Keine Verbündeten, keine Verstärkung, welcher Art auch immer.
    »Tja«, brummte er. »Ich habe nicht gesagt, dass es einfach werden würde.«
    Anakin schnitt eine Grimasse. »Es ist nie einfach.« Stolpernd kam er auf die Beine und blickte zu Kenobi hinunter. »Aber diesmal stecken wir wirklich tief in Schwierigkeiten.«
    »Ich weiß.«
    »Ihr glaubt, dass sich eine Lösung offenbaren wird? Vielleicht. Doch es kann nicht immer so sein. Der Tag wird kommen, an dem diese Offenbarung ausbleibt.« Er streckte den Arm aus. »Das wisst Ihr doch hoffentlich, oder?«
    Obi-Wan griff nach Anakins Hand und zog sich vom Boden hoch. »Ja, aber heute ist nicht dieser Tag.«
    Einen kurzen Augenblick lang war Anakin nicht General Skywalker, der Auserwählte, der Schrecken der Separatisten und der Held der Republik. Stattdessen war er wieder der kleine Junge, der in der Nacht von Qui-Gons Beerdigung bei einem Fremden nach Zuversicht suchte. »Seid Ihr sicher?«
    Obi-Wan klopfte ihm auf die heile Schulter. »Ganz sicher ... und jetzt lass uns hier verschwinden.«
     
    Sie hielten ein stetes Tempo ein und gelangten schließlich an den Rand dieser öden, unbebauten Landschaft, wo sie eine Straße aus Ferrobeton entdeckten. Sie war schmal, aber in gutem Zustand. Weder in der einen noch in der anderen Richtung war Verkehr auszumachen, aber die Macht drängte sie nach links, und so setzten sie ihren Weg in dieser Richtung fort. Ringsum wuchsen kaum noch Bäume, und das wenige an Vegetation, das aus dem verdorrten Boden ragte, war braun, verwelkt und verdorrt. In dem Bericht der Sondereinsatzbrigade, den Agentin Varrak ihnen zur Verfügung gestellt hatte, war von einer Dürre die Rede gewesen, und das war der Beweis dafür. Einst hatten sich hier Getreidefelder erstreckt, doch heute ließ sich nichts mehr anbauen. Hie und da lagen ausgebleichte Knochen und Fetzen vertrockneten Fells, vermutlich die traurigen Überreste lange toter Farmtiere. Spuren eines Wohlstands, der vielleicht für immer verloren war - ganz sicher sogar, falls es ihnen nicht gelang, Lanteeb von Dooku zu befreien - von den Sith.
    Eine Stunde verging. Ihr folgte eine zweite, dann eine dritte. Die Sonne kroch am fahlen, wolkenlosen Himmel empor, und das flache Land rings um sie begann sich zu heben und zu senken wie eingefrorene Wellen. Die beiden Jedi waren
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