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The Black Game Teil 2

The Black Game Teil 2

Titel: The Black Game Teil 2
Autoren: Karola Loewenstein
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Erleichterung, die jetzt kommen musste, weil ich das Richtige getan hatte. Doch da war nichts in mir, nichts außer Wehmut, Trauer und einem beinahe unerträglichen Schmerz.
     

Kapitel 3
     
     
    Das Orange zog mich sofort in seinen Bann, ein leuchtender, fröhlicher Farbton, der mich willkommen hieß. Die Küche meiner Eltern sah so aus wie immer, seitdem ich denken konnte. Weiße Möbel, orangene Wände und ein steingefliester Fußboden, der an heißen Sommertagen angenehme Kühle spendete.
    Doch heute breitete sich bei diesem Anblick kein Glücksgefühl in meinem Bauch aus, auch das unendlich tröstende Gefühl, nach Hause zu kommen, wurde von der Gewissheit überschattet, dass etwas Gravierendes mit mir nicht in Ordnung war.
    Ich schloss die Tür und stellte meine Reisetasche ab.
    „Wie hübsch“, rief Sarah begeistert, als sie hinter mir die Küche betrat. Gerade in diesem Moment kam meine Mutter aus dem Wohnzimmer.
    „Mom!“, sagte ich erleichtert. Sie wirkte zierlich, doch trotz ihrer schmalen Silhouette konnte man ihr ihre unbändige Willenskraft mit jedem Schritt anmerken. Ihre blonden Haare waren von silbernen Strähnen durchzogen und zu einem korrekten Zopf geflochten.
    Sie machte zwei Schritte auf mich zu, dann nahm sie mich einfach fest in den Arm.
    „Du siehst nicht gut aus, Schatz“, flüsterte sie in mein Haar.
    „Es war eine anstrengende Woche“, entgegnete ich.
    „Du kannst deiner Mutter ruhig sagen, dass ein Mann daran schuld ist, dass du unglücklich bist“, sagte Sarah in diesem Moment und ich bereute plötzlich zutiefst, dass ich sie mitgenommen hatte.
    „Das weiß ich schon seit einer Weile“, entgegnete meine Mutter zu meiner Überraschung. Ich hatte ganz vergessen, wie gut sich Sarah mit meinen Eltern verstand. Seitdem wir noch zu Collegezeiten ein Wochenende gemeinsam in New York verbracht hatten, lagen die drei auf einer Wellenlänge.
    „Schöne Haarfarbe, Sarah“, sagte meine Mutter und nahm auch Sarah herzlich in den Arm.
    „Ja, ich treffe mich am Donnerstag mit einem Buchhalter und dachte, ein wenig mehr Natürlichkeit würde mir gut stehen.“ Sie strich sich durch die braunen Locken.
    „Ein Buchhalter? Seit wann hast du eine Vorliebe für solide Männer, ich dachte immer, du magst es etwas ausgefallener.“ Der direkten Art von Sarah stand meine Mutter in nichts nach.
    „Das ist eine lange Geschichte“, sagte Sarah ausweichend und ich musste lachen. So weit ins Detail wollte sie sicher nicht gehen und meine Mutter über die ungewöhnliche Wette aufklären, die sie mit Olivia eingegangen war.
    „Ich will es lieber nicht wissen“, sagte meine Mutter schmunzelnd und widmete sich der Kaffeemaschine. „Und welcher Mann ist schuld, dass du so unglücklich bist?“, fragte sie mich ganz beiläufig.
    „Das ist ebenfalls eine ziemlich lange Geschichte“, versuchte ich auszuweichen.
    „Das ist eigentlich schnell erzählt“, fiel mir Sarah in den Rücken. „Erst wollte sie nichts von Devon wissen und dann, nachdem sie ihre Meinung geändert hat, stürzt sie sich Hals über Kopf mit allen Gefühlen in diese Beziehung. Leider hat Devon ihr da ein paar wichtige Details aus seinem Leben vorenthalten und schon war der Vertrauensbruch perfekt.“ Sarah nahm ein paar zartgelbe Tassen aus dem Küchenschrank und setzte sich an den Tisch, als ob sie hier schon immer zu Hause gewesen wäre.
    „So war sie schon immer. Erst zaghaft und dann gab es kein Halten mehr.“ Meine Mutter lächelte Sarah zu. Die beiden verstanden sich ja blendend. Ich zog mir ebenfalls einen Stuhl heran und ließ mich daraufsinken.
    „Aber die Sache mit Devon ist noch nicht zu Ende“, sagte Sarah siegesgewiss. „Auch wenn Anya erst einmal auf der Flucht ist wie beim letzten Mal. Als wir uns auf dem College kennengelernt haben, war sie auch in dieser Stimmung. Wie hieß der Junge noch einmal?“
    „George“, sagte ich seufzend.
    „Er ist übrigens wieder in der Stadt“, sagte meine Mutter und lächelte mir verschwörerisch zu, während sie die Tassen mit Kaffee füllte.
    „Wie bitte?“ Ich richtete mich auf.
    „Er ist vor einem Monat hergezogen und richtet die alte Farm der Donalds wieder her. Dein Vater ist oft drüben und hilft ihm, so gut er kann. Nachdem er Jahre in der Welt unterwegs gewesen ist, hat er scheinbar endlich verstanden, dass es zu Hause doch am schönsten ist.“
    „Wo sonst?“, sagte mein Vater in diesem Moment. „Um das zu erkennen, muss ich nicht sechs Jahre unterwegs
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