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The Black Game Teil 2

The Black Game Teil 2

Titel: The Black Game Teil 2
Autoren: Karola Loewenstein
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Marc, aber ich hoffe, dass sie irgendwann verstehen, warum ich gehen musste.“
    „Wann wolltest du mir die ganze Wahrheit erzählen?“, fragte ich schwach, denn ich wusste genau, dass ich nie von dem Black Game erfahren hätte, wenn ich es nicht zufällig selbst herausgefunden hätte.
    „Ich habe es mir jeden Tag vorgenommen.“ Er sah mich ausweichend an und ich wusste, dass ich recht hatte.
    „Was erwartest du jetzt von mir?“, fragte ich.
    „Nichts. Ich kann dir nur sagen, was ich fühle, und das ist im Moment ganz klar, so klar, wie ich es noch nie gesehen habe. Ich habe mich in dich verliebt, obwohl ich niemals dachte, dass mir das einmal passieren würde. Deswegen habe ich wohl auch eine Weile gebraucht, bis ich es wirklich begriffen hatte. Doch ich habe nach wie vor keine Ahnung, wohin diese Sache mit uns führen wird.“
    „Meinst du, es gibt noch ein ‚Uns’?“, fragte ich.
    „Ich hoffe es“, erwiderte Devon zaghaft und dies war der erste Moment, in dem ich ihn so verletzlich erlebte. Ich wollte ihm noch eine Chance geben, ich wollte, dass es wieder so sein würde wie noch vor wenigen Tagen, ein unfassbares Glück. Doch mein Vertrauen in Devons Offenheit und Ehrlichkeit war zutiefst erschüttert.
    „Erzähl mir, warum du mit dem Black Game angefangen hast. Ich muss verstehen, warum du das tust oder getan hast. Wer ist dafür verantwortlich oder war es ganz allein deine Idee?“
    „Reicht es nicht, zu wissen, dass es vorbei ist?“ Devon sah mich gequält an.
    „Hilf mir, es zu verstehen!“, bat ich. „Ich bin nicht wie du, es ist mir ein unerklärliches Rätsel, wie du deine Sexualität so exzentrisch ausleben konntest. Dafür muss es eine triftige Erklärung geben. Wie ist es so weit gekommen? Erklär es mir!“, bat ich eindringlich.
    Doch Devon war in seiner Bewegung erstarrt.
    „Ich kann nicht“, sagte er leise. „Irgendwann einmal, aber im Moment ist das alles zu viel.“
    „Gut, wenn du nicht genug Vertrauen zu mir hast, um mich an deinen Gedanken teilhaben zu lassen, dann kann ich auch nicht, nicht im Moment“, erwiderte ich stockend.
    Die Bilder dieser vielen Frauen gingen mir einfach nicht aus dem Kopf und ich brauchte eine verdammt schlüssige Erklärung dafür, um darüber hinwegsehen zu können. Was verschwieg er mir noch, von dem er dachte, dass es nicht so wichtig wäre? Devons Maß für alles Normale war völlig zerstört.
    „Gib uns etwas Zeit!“ Er sah mich mit einem verzweifelten und brennenden Blick an. Doch ich konnte einfach nicht sagen, dass es egal war. Denn es war nicht egal, dass er mit unzähligen Frauen in New York geschlafen hatte und mir nicht sagen konnte, was der Grund dafür war. Vielleicht begriff er es selbst nicht einmal.
    „Nein!“ Langsam schüttelte ich den Kopf. Er war nicht bereit, mir zu beweisen, dass ich ihm vertrauen konnte, und Vertrauen war zumindest für mich die Basis einer Beziehung, ein Grundmechanismus, ohne den das Ganze niemals funktionieren konnte.
    Devon sah mich mit einem ungläubigen Ausdruck in den Augen unverwandt an. Als ob er etwas Zeit bräuchte, um zu verstehen, dass es jetzt vorbei war, dass seine Worte nichts bewirkt hatten.
    „Anya, ich will nicht mehr ohne dich sein“, flüsterte er.
    Verzweifelte Tränen traten in meine Augen. „Dann lass mich an dich heran, bitte!“ Ich spürte, wie meine Augen überflossen und eine Träne an meiner Wange herablief.
    Devon hob die Hand, als ob er sie wegwischen wollte, doch mitten in der Bewegung erstarrte er, schüttelte den Kopf und stand plötzlich auf.
    Ich sah ihm erschrocken nach, als er wortlos auf die Tür zuging. In mir schrie alles vor Verzweiflung, aber ich konnte ihn nicht aufhalten, wenn er nicht bereit war, einen Schritt auf mich zu zu machen.
    „Egal, was passiert, ich bin für dich da.“ Seine Stimme war so voller Traurigkeit, sie lähmte mich wie ein schwerer, schwarzer Umhang, der plötzlich auf meinen Schultern lag.
    Ich sah, wie er zur Tür ging, und mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Es fühlte sich mit einem Mal wie ein kalter Klumpen an.
    „Es ist zu spät, Devon. Geh!“, flüsterte ich matt, als ob mich plötzlich alle Kraft verlassen hatte. „Ich glaube nicht, dass wir uns wiedersehen.“ Meine Stimme klang wie ein körperloses Raunen. Devon nickte fast unmerklich und wandte sich ab.
    Ich schloss die Augen und hörte, wie die Tür ins Schloss fiel. Dann sackte ich endgültig auf dem Sofa zusammen.
    Es war vorbei.
    Ich wartete auf die
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