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The Black Game Teil 2

The Black Game Teil 2

Titel: The Black Game Teil 2
Autoren: Karola Loewenstein
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ich mit ihm verbracht hatte, lag plötzlich ein dunkler Schleier.
    Er hatte mich nie als gleichberechtigte Partnerin wahrgenommen und wenn ich ihm etwas bedeutet hatte, so konnte es nicht viel gewesen sein, wenn er gleichzeitig noch andere Frauen traf, um mit ihnen wilderen Sex zu haben als mit mir. Meine Zweifel, ob ich genügt hatte, hatten wohl zu Recht bestanden.
    Ich blieb stehen und wunderte mich, dass ich wieder vor meinem Haus stand. Es war sicher das Vernünftigste, sich noch ein wenig auszuruhen. Vernünftiger, als noch länger wie ein einsamer Wolf durch die Straßen und Grünanlagen der Stadt zu streifen.
    Seufzend lehnte ich mich an die kühle Oberfläche des Lifts, während ich nach oben fuhr. Meine Augen füllten sich mit Tränen und mit verschwommenem Blick verließ ich den Lift und tapste durch den Flur. Erst im letzten Moment bemerkte ich, dass jemand vor meiner Apartmenttür an der Wand lehnte.
    Es war Devon.
    Ich stand wie zu Eis erstarrt vor ihm, als er sich aufrichtete und mich mit brennendem Blick ansah.
    „Guten Morgen, wo warst du die ganze Zeit?“, fragte er und sah mich erwartungsvoll an. Perplex starrte ich zurück. Er hatte mich gestern Abend nicht gesehen, natürlich nicht, und jetzt spielte er sein albernes Versteckspiel weiter. Wenn ich gestern Abend ins Bett gegangen wäre und nicht in die Black Lounge , würde ich ihm jetzt um den Hals fallen und ihn liebevoll begrüßen, ohne auch nur eine blasse Ahnung zu haben, was er gestern getan hatte. Mir fiel ein, dass wir tatsächlich für heute verabredet gewesen waren.
    Seine Frechheit, hier noch einmal mit einer Lüge aufzutauchen, war zu viel. Ich sah rot.
    „Wo ich war?“, schrie ich. „Das geht dich gar nichts an. Wo warst du denn gestern Abend? Hattest du Spaß in der Black Lounge ? Welche Frau hast du gestern Nacht glücklich gemacht? Oder war es mehr als nur eine?“
    Devon erstarrte und sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Er wurde blass und das Entsetzen über meine harschen Worte breitete sich über sein ganzes Gesicht aus.
    Er hatte tatsächlich keine Ahnung, dass ich sein Geheimnis gelüftet hatte. Ich schob mich an ihm vorbei und schloss mein Apartment auf.
    „Verschwinde, Devon“, stieß ich verächtlich hervor und wollte die Tür mit einem lauten Knall hinter mir schließen.
    Was hatten wir uns noch zu sagen? Ich wollte nicht reden, ich war wütend. Nein, Wut war kein Ausdruck für die Verzweiflung, die ich fühlte. Ich liebte ihn, ich liebte ihn immer noch, aber er hatte mich verraten und hintergangen.
    Doch die Tür fiel nicht ins Schloss. Devon hatte einen Fuß dazwischengeklemmt und stand in meinem Apartment, bevor ich protestieren konnte.
    „Wir werden jetzt reden und ich gehe erst, wenn du mir zugehört hast“, sagte er ernst. Er hatte sich erstaunlich schnell wieder gefasst.
    „Ich will dir aber nicht mehr zuhören. Du hast mich angelogen.“ Meine Stimme war immer noch laut, aber Devons bitterernste Miene bremste meinen ungezügelten Zorn.
    „Was habe ich dir versprochen und nicht gehalten?“, fragte er.
    „Keine Sorge“, sagte ich. „Du hast mir nie etwas versprochen, was du nicht gehalten hast. Nein, im Gegenteil, du hast mich ja sogar vor dir gewarnt, aber hier geht es nicht um dich und deine Schuld. Hier geht es zur Abwechslung einmal um mich und ich ertrage es nicht, mit einem Mann zu schlafen, der gleichzeitig halb Manhattan mit seinen erotischen Talenten beglückt. Was mich am meisten stört, ist, dass du mir nie die Wahl gelassen hast. Du hast mir dieses kleine Detail ganz geflissentlich verschwiegen und jedes Mal, wenn ich kurz davor war, es aufzudecken, hast du mich abblitzen lassen. Du hast mich angelogen.“ Das Vertrauen zwischen uns, falls es das jemals gegeben hatte, war zerstört.
    Devon hatte mir schweigend zugehört, sein Gesicht verriet mir nicht, was er dachte oder fühlte, und eigentlich wollte ich es auch gar nicht wissen.
    „Bist du fertig?“, fragte er geduldig. „Oder ist da noch mehr, was dich wütend macht?“
    „Bist du jeden Abend dorthin gegangen, nachdem du bei mir gewesen bist?“, fragte ich bissig.
    „Nein, verdammt!“ Jetzt wurde Devon laut. „Seitdem ich mich mit dir treffe, habe ich mit keiner anderen Frau mehr geschlafen.“
    „Wie bitte?“ Ich starrte ihn überrascht an.
    „Du hast richtig gehört. Ich konnte es nicht mehr.“ Er seufzte, schloss die Augen und rieb sich mit einer Hand über die Stirn. „Und bevor du jetzt eine vorschnelle
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