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Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen

Titel: Tharsya. Die Rückkehr der roten Drachen
Autoren: Ruth M. Fuchs
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verzeiht selten etwas – und sie vergisst nie. Selbst wenn sie vergessen will, weil ihr all die Erinnerungen an Verfehlungen mit der Zeit auf die Nerven gehen. 
     
    32 Natürlich ist das blanker Unsinn. Die Höhlensonderregelung kommt überhaupt nur dann in Betracht, wenn das sogenannte 'große Verhältnis' vorliegt, d.h. wenn der Geber den Granitdrachen und die Wellenzauberin hat, die dann eben dieses 'Verhältnis' miteinander eingehen. Hat der Spieler ansonsten nur noch Wellenkarten auf der Hand entsteht die sogenannte 'Granitinsel'. Und weil auf einer Insel eine Höhle etwas Praktisches ist, wurde diese Sonderregelung eingeführt. Habe ich mich klar ausgedrückt? 
     
    33 Man sagt, Drachenaugen hätten eine besondere Wirkung auf alle Wesen, die direkt hinein schauten. Auf den größten Teil der Tharsii wirkten sie hypnotisierend und der Betroffenen verliert gänzlich seinen eigenen Willen und folgt nur noch den Befehlen des Drachen*. Elfen sind in dieser Richtung jedoch nicht anfällig. Sie gehören vielmehr zu einer Gruppe, die völlig anders auf Drachenaugen reagieren – sie geraten in Panik. 
    *Diese Erkenntnis trifft aber nur für rote Drachen zu, zumindest sofern es sich um Hypnose handelt. Die grünen und blauen Drachen - und auch der weiße Drache, ist anzunehmen - haben die Fähigkeit zwar auch, setzen sie aber nicht ein. Das gehört zu ihrem Ehrenkodex. Kleine und jugendliche Drachen werden jahrelang dazu erzogen, nicht zu hypnotisieren. Es erfordert eine intensive Ausbildung und viel Selbstbeherrschung, hat aber den Nebeneffekt, dass auch niemand in Panik gerät. Man bekommt höchstens angenehme Tagträume, oder schläft gleich ein.
    34 Kurz gesagt, sah die junge Dame aus wie eine Niederländerin, die sich als antike Römerin verkleidet hat. Lumiggl hatte natürlich weder eine Vorstellung davon, was eine Niederländerin war, noch eine Römerin, egal ob antik oder nicht. Aber ihm war klar, dass die junge Dame wohl nicht so harmlos war, wie sie aussah und dass er in der Klemme saß. Und das ist doch schon mal was, oder? 
     
    35 Hollerweibchen sind wilde Wesen mit großen schwarzen Augen und wirrem Haar, das in braunen und weißen Strähnen wie ein Flammenkranz um ihren Kopf steht, was ihnen ein ungebändigtes und lustiges Aussehen gibt. Ungebändigt sind sie auch wirklich, lustig nicht unbedingt. Ihr Körper ist im Vergleich zu den ätherischen Weißen Fräuleins eher gedrungen, die Formen ausgeprägt weiblich. Ihre Haut ist von einem tiefen Braun. Ähnlich den Fräuleins scheinen sie die Farbe Weiß für ihre Kleidung zu bevorzugen, allerdings eher milchweiß, das mit dunklem Grün und Braun kombiniert wird. Die Hollerweibchen geben sich recht zutraulich und fröhlich, aber sollte man sie beleidigen, werfen sie mit den reifen Früchten ihres Holunderbusches um sich bis der Beleidiger ganz und gar mit dem Saft der Beeren besudelt ist. Und der Saft bleibt kleben, da hilft nichts und niemand mehr- der Getroffene wird bis an sein Lebensende blauschwarz gesprenkelt herumlaufen. selbst wenn er sich die Haut wundschrubbt und die Haare ausreißt, die Farbe wird bleiben. 
     
    36 Ich weiß, ich habe bisher nichts näheres über die Gnome erzählt. Das hole ich jetzt nach: Gnome sind eine besonders kleine Art, ungefähr halb so groß wie ein Zwerg, aber dafür mit einer enormen Körperkraft begabt. Außerdem haben sie ein Selbstbewusstsein von einem Ausmaß, das selbst einen Riesen mickrig erscheinen lässt. Sie verbringen einen großen Teil ihrer Zeit damit, Mäuse zu fangen zu zähmen, und als Reittiere abzurichten. Natürlich bevorzugen sie die wildeste Gattung von Maus, die sogenannte wüste Rennmaus, die sich auch deshalb hervorragend gut zum Reiten eignet, weil sie besonders groß ist (so klein ist ein Gnom nun auch wieder nicht). Selbstverständlich ist der wüsten Rennmaus längst klar, dass sie das bevorzugte Reittier eines Gnomes ist, und sie hat ihren Spaß daran, es dem Gnom schwer zu machen. Deshalb ist sie sehr schwer zu fangen - in der Regel klappt es erst, wenn die Maus, entnervt von der ständigen Verfolgung, dann doch lieber aufgibt. Aber eine Zucht kommt für einen echten Gnom auf keinen Fall in Frage. Ein Gnomjunge gilt übrigens erst als erwachsen, wenn er mindestens ein Jahr lang unterwegs war, um sich die Welt anzusehen und Erfahrungen zu sammeln. Nicht selten verbringen die Gnome dieses Jahr bei den Menschen, denn es ist bekannt, dass die leicht zu verwirren sind und dass man sich
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