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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse
Autoren: Teresa Medeiros
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peinlich genau über alles Buch, was einst ihrem Vater gehört hatte, nun
aber Sterlings Eigentum war.
    »Sie ist
die Tochter eines Geistlichen. Eine Waise. Deine Mutter hat sie vor sieben
Jahren bei sich aufgenommen, zusammen mit ihren jüngeren Geschwistern. Nachdem
ihre Eltern bei einem unglückseligen Feuer ums Leben gekommen sind, bei dem
das Pfarrhaus zerstört worden ist.«
    »Wie
überaus wohltätig von ihr.« Sterling schüttelte sarkastisch den Kopf. »Eine
Pfarrerstochter. Ich hätte es wissen müssen. Es geht doch nichts über die
rechtschaffene Empörung einer armen, irregeleiteten Närrin, die Gott an ihrer
Seite wähnt.« Er klaubte einen Briefbogen aus einer Teakholzablage und schob
ihn Diana hin. »Du verfasst sofort ein Sendschreiben. Du teilst dieser Miss
Fairleigh mit, dass der Duke of Devonbrooke in einem Monat in Hertfordshire
eintreffen wird, um sein Erbe in Besitz zu nehmen.«
    Diana
schaute ihn entgeistert an und ließ das Buch zufallen. »Das kannst du nicht
ernst meinen.«
    »Und warum
nicht? Meine Eltern sind beide tot. Damit gehört Arden Manor mir – oder
vielleicht nicht?«
    »Und was
hast du mit diesen Waisenkindern vor? Willst du sie auf die Straße setzen?«
    Er strich
sich das Kinn. »Mein Rechtsanwalt soll eine neue Bleibe für sie suchen. Sie
werden mir für meine Großzügigkeit noch dankbar sein. Schließlich widerfährt
drei Kindern, die man zu lange sich selbst überlässt, nur allzu leicht ein
Unheil.«
    »Miss
Fairleigh ist kein Kind mehr«, erinnerte ihn Diana. »Sie ist eine erwachsene
Frau.«
    Sterling
zuckte die Achseln. »Dann finde ich ihr einen Ehemann – irgendeinen
Unteroffizier oder einen Anwaltsschreiber, dem es nichts ausmacht, ein
freches, junges Ding zur Braut zu nehmen, wenn er sich damit bei mir lieb Kind
machen kann.«
    Diana
schlug sich die Hand auf die Brust und funkelte ihn an. »Du bist ein solcher
Romantiker. Es wärmt mir das Herz.«
    »Und du
bist ein unverbesserlicher Drachen«, gab Sterling zurück und zwickte sie in die
Patriziernase.
    Er erhob
sich. Die elegante Bewegung ließ die Mastiffs aufmerken. Diana wartete ab, bis
er, die Hunde auf den Fersen, an der Tür war. Dann sagte sie leise: »Ich
verstehe es immer noch nicht,
Sterling. Arden ist nur ein bescheidenes Anwesen auf dem Land, kaum mehr als
ein kleines Landhaus. Warum solltest du es in Besitz nehmen wollen, wo du ein
Dutzend riesiger Besitztümer hast, die du noch kein einziges Mal besucht
hast?«
    Er zögerte,
die Augen freudlos. »Meine Eltern haben meine Seele verkauft, um die
Eigentumsurkunde für dieses Haus zu bekommen. Vielleicht will ich nur selbst
herausfinden, ob es diesen Preis wert war.«
    Er deutete
eine Verbeugung an und schloss hinter sich die Tür. Diana blieb zurück, die
Katze auf ihrem Schoß streichelnd und die Stirn in nachdenkliche Falten
gelegt.
    »Seelenloser
Teufel! Abscheuliche
Kröte! Trüffelschnüffelndes Männerschwein! Oh, welch erbärmliches Scheusal!«
    George und
Lottie bestaunten mit offenen Mündern die im Salon auf und ab stürmende Laura.
Einen dermaßen beeindruckenden Wutanfall hatten sie bei ihrer ausgeglichenen
Schwester noch nicht erlebt. Sogar das dicke, braune Haar, das am Scheitel zu
einem festen Knoten geschlungen war, bebte vor Entrüstung. Laura drehte sich im
Kreis und wedelte mit dem Brief in ihrer Hand. Der teure Briefbogen war
jämmerlich zerknüllt, so oft, wie sie ihn in der Faust zusammengepresst hatte,
seit er am Morgen mit der Post gekommen war. »Noch nicht einmal den simplen
Anstand, selbst zu schreiben, hat er. Seine Cousine hat er schreiben lassen!
Ich kann dieses herzlose Ungeheuer richtig sehen. Wie er sich vor gieriger
Vorfreude die kleinen, fetten Hände reibt und darüber nachdenkt, wie er uns das
Dach überm Kopf wegschnappt. Kein Wunder, dass sie ihn den Teufel von
Devonbrooke nennen!«
    »Aber Lady
Eleanor ist doch schon vor fünf Monaten gestorben«, sagte George. »Warum hat
er so lange damit gewartet, sich mit uns in Verbindung zu setzen?«
    »Aus diesem
Brief geht hervor, dass er die letzten paar Monate außer Landes war«,
erwiderte Laura. »Auf dem Kontinent wahrscheinlich, wo er sich ohne Zweifel den
schamlosen Vergnügungen eines jeden maßlosen Wüstlings hingegeben hat.«
    »Ich wette,
er ist ein Zwerg«, mutmaßte Lottie.
    »Oder ein
buckliger Troll mit schiefen Zähnen und einem unersättlichen Appetit auf
zehnjährige Gören.« George machte Klauenhände und torkelte auf Lottie zu, was
ihr ein schrilles
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