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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad
Autoren: J. T. Ellison
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Mund, zwang sein Herz, sich zu beruhigen, fühlte das Adrenalin durch seinen Körper jagen wie das beißende Gift von einer Million winziger Feuerameisen.
    Da war er nun. Der Augenblick, von dem er seit Jahren geträumt hatte. Endlich!
    Er redete sich gut zu. Erinnere dich daran, was du hier tust. Denk daran, was auf dem Spiel steht. Denke daran, was sein kann .
    Das war schon besser. Die Nervosität war verflogen, er war ganz im Augenblick gefangen.
    Es war so weit.
    Wie elektrisiert vor Aufregung machte er die letzten Schritte. Er zog die Maglite aus einer Jackentasche und nahm sie fest in die Hand. Aus dieser Entfernung konnte er das Stöhnen hören und die nackte Haut des Mädchens sehen, das sich wieder und wieder über seinem Liebhaber erhob und auf ihn herabsenkte. Es kribbelte in seinen Hoden, wie er es vom Pornoschauen kannte. Er erkannte jetzt, was das, was er für nervöse Aufregung gehalten hatte, wirklich war – Erregung. Das Gefühl gefiel ihm sehr.
    Mit dem stumpfen Ende der Taschenlampe klopfte er gegen das Fenster auf der Fahrerseite.
    Ein kurzer Schrei; er hatte sie überrascht. Gut . Er hielt die silberne Marke gegen das Fenster. Sah, wie die Augen des Jungen sich weiteten. Hektisches Herumtasten – vermutlich hatten sie Alkohol oder Drogen in Reichweite –, dann wurde das Fenster surrend heruntergelassen. Musik ergoss sich in die Luft. Er erkannte die Melodie, ein altes Liebeslied. Das erschrockene Gesicht des Jungen füllte den Fensterrahmen aus. Das Mädchen hatte sich auf den Beifahrersitz verzogen und zupfte verstohlen an seinem Rock.
    Der Junge räusperte sich. Seine Lippen waren im harten Licht der Taschenlampe rot und wund.
    „Was ist los, Officer? Gibt es ein Problem?“
    „Kein Problem“, sagte er und drückte den Abzug. Er erwischte den Jungen direkt unterhalb des linken Auges. Perfekt! Er zögerte einen Moment, starrte auf das Loch, erstaunt von der Menge an Blut, die über den Sitz gespritzt war. Die Pistole war so viel lauter, als er erwartet hatte – auf dem Schießstand, mit dem Gehörschutz, war der Knall lange nicht so intensiv gewesen; seine Ohren klingelten, doch er konnte darunter noch ein anderes Geräusch ausmachen. Jemand schrie. Es war das Mädchen.
    Er wurde in die Gegenwart zurückgerissen. Sie fummelte an der Tür herum, verdammt, sie hatte sie geöffnet. Schnell lief er vorne um den Wagen herum, erreichte sie gerade, als sie loslaufen wollte. Sie stieß kleine, panische Schreie aus. Als sie über ihre Schulter schaute und ihn näherkommen sah, lief sie rückwärts und fiel zu Boden. Wie ein Krebs krabbelte sie weiter, ihre Füße verfingen sich in den dreckigen Zweigen und dem Kies, doch sie versuchte, ihm zu entkommen. Er schoss.
    Die Kugel schlug mit einem dumpfen Geräusch in ihre Brust ein. Das Mädchen fiel auf den Rücken, Arme und Beine verdreht, die Augen gen Himmel gerichtet. Ein zielgerichteter Schuss ins Herz. Sie brauchte nur eine Minute, um zu sterben. Ihr Atem ging schwer, stockend, während ihr Körper erkannt hatte, dass er aufhörte, zu existieren. Er ignorierte ihr kätzchengleiches Wimmern und schaute auf das Blut. Faszinierend; die Zähflüssigkeit, die Farbe. Er streckte die Hand aus und berührte die sich ausbreitende Pfütze; als er den Arm zurückzog, schimmerte sein Finger rot.
    Er bemerkte, dass er die härteste Erektion aller Zeiten hatte. Einen kurzen Augenblick dachte er darüber nach, sich selber zu berühren, stellte sich die liebesapfelroten Finger um sein hartes Fleisch vor, und das allein reichte, um ihn über die Klippe zu treiben.
    Befriedigt versuchte er, wieder normal zu atmen, steckte die Waffe in die Jackentasche und holte die Kamera heraus. Er machte fünfzehn Bilder aus verschiedenen Winkeln und Entfernungen, dann kehrte er zu dem Jungen zurück und wiederholte das Ganze. Er schaute auf seine Uhr. Kurz nach Mitternacht. Zeit, zu gehen.
    Er eilte in den Wald, den ausgetretenen Pfad entlang, der zum See führte. Zufrieden mit dem Abenteuer des Abends dachte er bereits über den nächsten Schritt nach. Seine Nervosität war jetzt vollkommen verschwunden. Als Nächstes durfte er das Messer benutzen.
    Nashville, Tennessee
Mitternacht
    Taylor Jackson erwachte mit klopfendem Herzen. Sie schlief selten tief, aber heute musste sie wirklich weg gewesen sein. Sie fühlte sich, als würde sie durch die matschig graue Masse ihres Gehirns schwimmen, und versuchte, ihre Synapsen dazu zu bringen, loszufeuern und ihre Lider zu öffnen.
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