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Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)

Titel: Teufelsjäger (Die Mark Tate-Saga) (German Edition)
Autoren: W.A. Hary
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hinwegfegend. Das Zimmer war offensichtlich leer! Ich suchte es ab, versäumte nicht einmal, unter dem Bett nachzusehen. Nichts! Absolut nichts! Ich schnappte mir meinen Morgenmantel und trat auf den Flur hinaus.
    An Schlaf war im Moment nicht zu denken. Ich wollte dem Erlebten auf den Grund gehen. Ein Hasenfuß war ich zwar nicht, doch fand ich die Scherze, die man hier mit mir trieb, reichlich geschmacklos und übertrieben. Ich würde Frank aufsuchen, um ihm einmal ordentlich die Meinung zu sagen.
    Auf halbem Wege hielt ich inne. Zwei Dinge wurden mir klar: Erstens wußte ich gar nicht mehr, wo Frank sein Zimmer hatte, und zweitens war gar nicht wahrscheinlich, daß man ihn für die Vorgänge verantwortlich machen konnte. Ich dachte unwillkürlich an meine alte Theorie, wonach es jemand darauf anlegte, Frank in den Wahnsinn zu treiben. Mit welchem Erfolg, hatte ich inzwischen selbst erlebt. Frank Burgess war nur noch ein Schatten seiner selbst, ein abgetakeltes Wrack, obwohl er nicht älter war als ich. Wie aber war es möglich, daß sich Frank den Attacken nicht widersetzt hatte? Der Grund konnte nur im plötzlichen Tod seiner Frau zu finden sein - der Tod, an den ich jetzt nicht mehr glauben mochte. Ich hielt ihn für fingiert - einfach, um einen Anhaltspunkt für meine Überlegungen zu haben.
    Eine Frage tauchte in diesem Zusammenhang auf: Was war dann das Motiv für alles dies? Auch das ließ sich relativ leicht beantworten: Die in Wirklichkeit quicklebendige Lady Ann wollte ihren Göttergatten beerben. Man spekulierte möglicherweise darauf, daß Frank die Nerven verlor und sich vielleicht sogar das Leben nahm... Hundertprozent plausibel war diese Theorie zwar nicht, doch war ich im Moment vollauf damit zufrieden. Alles erschien mir klar und einleuchtend. Dabei ahnte ich noch nicht einmal, wie sehr ich mich auf dem Holzweg befand.
    Etwas anderes beschäftigte mich noch: Warum hatte man es jetzt auch auf mich abgesehen? Wollte man mich von hier vergraulen, damit es niemanden gab, der Frank half? Auch das erschien auf den ersten Blick mehr als einleuchtend. Euch werde ich die Suppe gehörig versalzen! dachte ich grimmig.
    Die Antwort auf diesen Gedanken war ein gellendes Gelächter, das mehrstimmig von den Wänden widerhallte und das ganze Haus zu erfüllen schien. Sein Ursprung befand sich in unmittelbarer Nähe. Das Licht in dem Flur brannte. Trotzdem konnte ich mir die Augen schier aus dem Kopf starren, ohne etwas Ungewöhnliches zu erkennen. Das Gelächter brach ab und machte rasselndem, asthmatischem Atem Platz. Schwere Schritte kamen auf mich zu. Gleichzeitig näherte sich das Atemgeräusch. Ich sah noch immer nichts. Der Unsichtbare, Unheimliche mochte sich nur wenige Armlängen von mir entfernt befinden. Unaufhaltsam kam er. Die Haare standen mir zu Berge, obwohl ich weiß Gott kein Hasenfuß bin. Ich wollte mich herumwerfen, dem Unheimlichen fliehen, doch war ein bösartiges Fauchen hinter mir, das mich erstarren ließ. Ich wagte es kaum, den Kopf zu wenden. Als ich es dann dennoch tat, war auch da nichts zu sehen.
    „Ihr Verdammten!“ schrie ich außer mir. „So also habt ihr dem armen Frank die ganze Zeit zugesetzt? Aber nicht mit mir, hört ihr? Nicht mit mir! Mit diesem Mummenschanz könnt ihr nicht einmal eine Oma hinter dem Ofen erschrecken.“
    Meine Worte hatten tatsächlich Erfolg: Es wurde schlagartig ruhig um mich. Meine Erleichterung bedarf keiner Beschreibung. Ich tupfte mir den kalten Schweiß von der Stirn und wandte mich ab. In diesem Augenblick legte sich mir eine schwere Hand auf die Schulter.
    „Was...?“ begann ich. Frank kam mir in den Sinn. Hatte er mich gehört und wollte nach dem Rechten sehen?
    „Frank?“ Keine Antwort. Ich schielte zu der Stelle, an der die Hand lag. Nein, das war nicht die Hand meines Freundes... Das Blut gerann mir schier in den Adern. Es war die halbverweste Rechte eines Monsters!
    „Aaaah!“ Ich konnte diesen furchtbaren Schrei nicht zurückhalten, der sich über meine Lippen zwängte. „Aaaah!“ Blitzschnell griff ich nach der Hand. Sie fühlte sich widerlich an. Ich schleuderte sie von mir. Und da erst wurde mir bewußt, daß zu dieser Hand überhaupt kein Körper gehörte! Sie war abgehackt. Der Stumpf am Handgelenk war zerfranzt und bedeckt mit längst geronnenem Blut. Eine bestialisch stinkende Pestwolke ging von dem Ding aus.
    Ich wich davor zurück, darauf stierend, unfähig, den Blick zu wenden. So entging mir nicht, daß in die Hand
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