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Teufelsflut

Teufelsflut

Titel: Teufelsflut
Autoren: Colin Forbes
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Bankkonto überweisen. Als es eingegangen war, sagte er ihnen, wo die Formel für das Giftgas zu finden sei. Sie befand sich vermutlich an irgendeinem abgelegenen Ort außerhalb von Leningrad – wie St. Petersburg damals noch hieß – oder Kiew oder sonst wo.«
    »Es überrascht mich, dass sowohl die Russen als auch die Amerikaner sich auf solche Geschäfte mit einem Unsichtbaren eingelassen haben.«
    »Goslar hat ihnen etwas angeboten, was für sie wertvoller als Gold war.
    In Moskau glaubt man übrigens, dass Goslar eine Frau ist, während die Amerikaner ihn für einen Mann halten. Sie können also wählen.«
    »Für mich klingt das alles, als wäre dieser Goslar ein ziemlich rücksichtsloser Zeitgenosse. Wie konnte er nur all die Arbeiter in der Fabrik töten?«
    »Goslar, ganz gleich, ob Mann oder Frau, ist die abgefeimteste und grausamste Person, mit der ich es je zu tun hatte. Im Laufe der Jahre habe ich mir ein Dossier über seine Gewohnheiten und Methoden zusammengestellt. Bisher hatte er damit so viel Erfolg, dass er sie bestimmt ein weiteres Mal anwenden wird. Und damit wird er sich hoffentlich verraten.«
    Paula bat Tweed noch einmal um das Foto, das vor vielen Jahren am Rand des Eisernen Vorhangs aufgenommen worden war. Als sie es ansah, spürte sie, wie ihr ein kalter Schauder über den Rücken lief.
    »Worin bestehen denn seine Methoden genau?«, fragte sie.
    »Er sucht sich immer eine geheime Basis relativ nahe am Ort seiner verbrecherischen Machenschaften. Außerdem legt er gern falsche Spuren. Bob und ich haben damals einige von ihnen verfolgt, aber sie endeten alle in einer Sackgasse. Bis auf die letzte natürlich, die uns in die Nähe von Lübeck geführt hat.«
    »Was war das denn für eine Spur?«
    »Bob hat gesehen, wie eine rothaarige Frau in ein Gebäude in Lübeck ging, das wir unter Observation hatten. Wir wussten, dass Goslar damals mit einer Rothaarigen zusammenarbeitete. Also warteten wir, bis die Frau wieder herauskam. Wir hatten den Eingang und die Feuertreppe genau im Blick, wussten aber nicht, dass es einen zweiten Notausgang gab. Als wir ein Motorrad wegfahren hörten, verfolgten wir es mit unserem Wagen. Das Motorrad erreichte die Zonengrenze kurz vor uns, und die Gestalt, die es gefahren hatte, entkam auf die Weise, die ich Ihnen vorhin geschildert habe.«
    »Wie sah die Rothaarige aus, Bob?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich habe sie bloß aus den Augenwinkeln gesehen. Ich schätze, sie dürfte wohl Ende zwanzig gewesen sein.«
    »Das war vor zehn Jahren«, meinte Paula. »Dann muss die Frau jetzt Ende dreißig sein – wenn sie noch am Leben ist.«
    »Wir haben später das Gebäude untersucht. Es war leer bis auf eine rote Frauenperücke, die wir in der Nähe des zweiten Notausgangs gefunden haben.«
    »Dann ist Goslar vielleicht doch ein Mann«, sagte Paula.
    »Oder es war eine weitere falsche Spur«, gab Tweed zu bedenken. »Wie gesagt, Goslar hatte immer eine Basis in der Nähe seines Aktionsortes.
    Jetzt wissen Sie auch, weshalb ich den Kellner nach Leuten gefragt habe, die hier erst kürzlich etwas angemietet haben.«
    »Und er hat uns von diesem mysteriösen Mr. Charterhouse erzählt«, sagte Paula. »Und davon, dass ihn in Chagford bisher niemand gesehen hat und dass er sich in einer Limousine mit getönten Scheiben zu seinem Anwesen kutschieren lässt.«
    »Ganz genau«, sagte Tweed. »Das alles klingt ganz nach Goslars Verhaltensmuster. Mr. Charterhouse hat Gargoyle Towers vor drei Monaten angemietet. Diese Zeitspanne dürfte in etwa nötig sein, um etwas wie das zu organisieren, was wir heute Nacht in Appledore miterlebt haben.«
    »Dann sollten wir uns Gargoyle Towers gleich bei Tagesanbruch ansehen«, schlug Paula vor.
    »Dann könnte es schon zu spät sein. Goslar ist ständig in Bewegung.
    Schade, dass wir nicht Harry Butler und Pete Nield mitgebracht haben, ganz zu schweigen von Marler. Aber auch wenn wir nur zu dritt sind, sollten wir Gargoyle Towers sofort einen Besuch abstatten. Schließlich haben Sie ja beide Ihre Waffen dabei, und außerdem sind wir alle mit Taschenlampen ausgerüstet. Die werden wir bestimmt brauchen.« Er blickte Paula an. »Wenn Sie allerdings müde sind, ist das etwas anderes.
    In diesem Fall würde ich wirklich bis morgen warten.«
    »Ich bin fit wie der sprichwörtliche Turnschuh«, beruhigte ihn Paula.
    »Gehen wir die Sache also sofort an.«
    Tweed, der sich wie Newman ein paar Gummistiefel des Hotels ausgeliehen hatte, ging voran
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