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Teufels-Friedhof

Teufels-Friedhof

Titel: Teufels-Friedhof
Autoren: Jason Dark
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loszuschlagen.«
    »Ich mußte mich wehren!«
    »Du scheinst ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich frage mich nach dem Grund.«
    »Ich lasse mir mein Geschäft von euch nicht kaputtmachen!« keuchte er und schüttelte den Kopf, so daß seine Haarsträhnen flogen. »Nein, das nehme ich nicht hin.«
    »Keiner will dir dein Geschäft zerstören, wenn es legal ist, aber das scheint es wohl nicht zu sein, wie ich sehen konnte. Sonst hättest du bestimmt nicht durchgedreht.«
    »Ich kann so viele Hühner killen, wie ich will!« fuhr er mich an. »Stimmt.«
    »Weshalb bist du dann gekommen?«
    »Es geht mir um das Blut der Tiere, um mehr nicht. Das ist eigentlich alles.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Ich will erfahren, was mit dem Blut geschieht. Wohin du es schickst.«
    »Das bekommen meine Kunden.«
    »Jambo, wenn du mich auf den Arm nehmen willst, werde ich sauer. Wir sind hier nicht in einer amerikanischen TV-Serie und wollen auch nicht damit anfangen, so zu reden. Ich will von dir nur wissen, was mit dem Blut geschehen ist und was du damit vorhast.«
    »Ich verkaufe es.«
    »Überteuert, das weiß ich.«
    »Nein, diese Hühner sind etwas Besonderes. Ich habe sie der Hölle geweiht, verstehst du? Der Teufel, der Meister, der Dämon, sie alle haben mir…«
    In diesem Augenblick zerplatzte die Scheibe. Ich fuhr herum, hörte Jambo lachen, und dann sah ich ihn.
    Ein Mastino, ein Kampfhund, war durch die Scheibe gesprungen und jagte auf mich zu…
    ***
    »Los, Bastard, pack ihn! Zerreiß ihn!«
    Mastinos sind widerliche Tiere. Die haben für meinen Geschmack mit Hunden nicht viel zu tun. Sie waren vierbeinige Waffen und gehorchten allein ihrem Herrn.
    Zuhälter hielten sich die Hunde, aber auch exzentrische Millionäre oder Spinner.
    Der Hund war so schnell, daß ich nicht dazu kam, meine Beretta zu ziehen. Das brauchte ich auch nicht.
    Urplötzlich zerrissen Schüsse das Geräusch der aufklatschenden Pfoten. Der Mastino war lautlos herangejagt, doch er war nicht schneller als die beiden Geschosse, die in seinen massigen Körper hineinhämmerten, seinen bulligen Kopf und seine Flanke trafen, wo sie große Wunden hinterließen.
    Vor dem alles entscheidenden Sprung wurde der Mastino gestoppt. Er hatte den mächtigen Körper noch hochwuchten können, sein Maul klaffte auseinander, als wollte er mich verschlingen, dann klatschte er zu Boden, rutschte — mit den Pfoten um sich schlagend — noch in meine Richtung und blieb liegen.
    Es war das Aus für ihn.
    Suko, der durch die zerstörte Scheibe in das umfunktionierte Treibhaus kletterte, nickte mir zu. Er hielt seine Beretta hoch. »Sorry, John, aber es gab keinen zweiten Eingang.«
    »Hättest du dir die Bestie nicht draußen vornehmen können?«
    »Ich sah sie zu spät.«
    »Egal, die Sache ist erledigt.« Ich wandte mich an Jambo, der zitternd, bleich und schluchzend auf seinen toten Kampfhund starrte. »Hast du noch was in der Hinterhand? Vielleicht einen Löwen oder einen Tiger?«
    »Nein.«
    »Nur Hühner«, erklärte Suko. »Ich habe sie draußen im Stall gesehen.«
    Er deutete auf die toten Tiere an der Leine. »Die anderen warten wohl darauf.«
    »Das kann sein.«
    Mein Freund kam näher. Er schüttelte den Kopf, als er die Lache und den umgekippten Eimer sah. »Ist der Knabe noch ganz bei Trost?« fragte er leise.
    »Weiß nicht. Er jedenfalls nimmt für das Blut die Summe von zehn Pfund. Die habe ich sogar bezahlt.«
    »Du kannst das Geld wiederhaben, Bulle.«
    »Das will ich auch hoffen.«
    Jambo griff hastig in die Tasche und gab mir den zusammengeknüllten Schein zurück.
    Ich steckte ihn ein und wanderte durch das Treibhaus. Im Hintergrund entdeckte ich eine schmale Tür, die zu einem Anbau führen mußte. Leider war sie verschlossen.
    »Hast du hier deinen Hühnerstall?«
    »Ja.«
    »Dann laß uns mal reingehen.«
    Jambo wollte nicht. Suko packte ihn an der Schulter und drehte ihn herum. So schob er den Mann vor, der mit unsicheren Schritten weiterging und sich dabei duckte, als würde er Schläge bekommen. Er holte den Schlüssel aus der Jacke seiner mit Hühnerblut beschmierten Jacke, steckte ihn ins Schloß und drehte ihn zweimal. Die Tür schabte in den Angeln. Wir ließen ihm den Vortritt und betraten keinen normalen Hühnerstall. Zwar hockten die Tiere auf der Stange, wo sie sich sehr ruhig verhielten, aber der gesamte Stall zeigte einen Anstrich, der uns nur den Kopf schütteln ließ. Der Boden glänzte in einem matten Schwarz. In der Mitte, über
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