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Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 1: Sterben hat seine Zeit. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , John Beckmann
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Invisible Touch mit. Beim Refrain stimme ich mit ein. Es fühlt sich gut an.

Allison Turner
    »Ich glaube, das ist dein Zimmer«, sagt Michael und zeigt auf eine Tür.
    Ich schaue auf meine Zimmerkarte. »Ja, stimmt.«
    »Also dann …«, sagt er und schaut an mir vorbei ins Leere.
    »Danke, dass … dass du mir zugehört hast«, sage ich. »Ich glaube, das hat mir ganz gutgetan.«
    Michael nickt. »Manchmal hilft es schon, wenn man nur mal drüber reden kann.«
    »Ja«, sage ich und überlege, was es sonst noch zu sagen gäbe.
    »Wir sehen uns morgen zum Frühstück?«, fragt Michael.
    »Klar«, sage ich.
    »Schlaf gut.«
    »Ja, du auch.«
    Ich sehe Michael nach, wie er den Korridor hinuntergeht. Er biegt nach links, ohne sich noch einmal umzudrehen, und ich öffne meine Zimmertür. Ich stelle den Trolley ab, ziehe den Blazer aus und lege mich aufs Bett. Ich versinke in weichen Laken. Etwas sticht in meiner Nase, und ich brauche einen Augenblick, um zu erkennen, dass es mein eigener Geruch ist. Getrockneter Angstschweiß, vielleicht liegt es auch an den Tabletten, und ich überlege, noch zu duschen. Ich streife meine Schuhe ab und gleite in die Dunkelheit.

Lennard Fanlay
    Ein dunkelhaariger Junge mit Headset holt mich vom Fahrstuhl ab. Er stellt sich als Allan vor, Mrs Levingstons Assistent. »Sie erwartet Sie bereits.« Er kann kaum älter als fünfundzwanzig sein.
    Die Flure in der obersten Etage der United Airlines sind lang und leer. An den Wänden hängen großflächige Fotografien von Flugzeugen. Boeings und Airbusse, in der Luft, beim Start, bei der Landung. Auf einigen Bildern erkenne ich den Abraham Norton im Hintergrund. Der Korridor endet vor einer breiten Flügeltür. Allan klopft an und öffnet die Tür einen Spalt weit.
    »Mister Fanlay ist jetzt da«, sagt er in den Raum hinein.
    »Ja, bitte.«
    Ich trete ein. Das Büro ist nicht übermäßig groß, die Einrichtung übersichtlich. Ein wuchtiger Schreibtisch, ein Sessel auf der einen, zwei Besucherstühle auf der anderen Seite.
    »Guten Tag, Mister Fanlay«, sagt die Frau hinter dem Schreibtisch.
    »Guten Tag.«
    »Bitte, setzen Sie sich.«
    Auf dem Schreibtisch steht ein glänzendes Schild: Levingston, Regionalleitung . »Kann ich Ihnen etwas anbieten?«, fragt sie.
    Ich hebe die Hand. »Nein, vielen Dank.«
    Sie nickt an mir vorbei, »Danke, Allan, das wär's dann«, und die Tür wird geschlossen.
    Die Wand hinter ihr ist komplett aus Glas, die anderen sind weiß und karg.
    »Also, was kann ich für Sie tun?«
    »Ich benötige den Namen zu einer Gepäcknummer.«
    »Und warum?«
    Sie lehnt sich nach vorne. Ihr Sessel muss ein ganzes Stück höher sein als der Stuhl, auf dem ich sitze. Sie sieht auf mich hinab.
    »Ich nehme an, das wissen Sie bereits«, sage ich.
    »Wären Sie trotzdem so freundlich, es mir mitzuteilen?«
    Sie lächelt kalt. Ich schaue an ihr vorbei, nach draußen. Dreißig Yards unter uns liegt das Terminal. »Sie haben eine schöne Aussicht«, sage ich.
    »Danke.«
    »Es geht um die toten Frauen in den Koffern. Um die zersägten Leichen«, sage ich und schaue sie an. Ihr Lächeln verrutscht, sie blinzelt.
    »Ja, die Zeitungen waren voll davon«, sagt sie. »Gestatten Sie mir eine Frage, Mister Fanlay. Die Polizei ermittelt in diesem Fall, meines Wissens  überlegt man sogar, das FBI hinzuziehen. Warum also belasten Sie sich mit dieser Angelegenheit? Wäre es nicht viel einfacher, die Ermittlungen den … Ich nenne es jetzt einfach mal ,Fachleuten‘ zu überlassen?«
    »Nein«, sage ich. »Nein, das wäre es nicht.«
    »Sie haben also ein persönliches Interesse an dem Fall?«
    »Die Koffer standen in meinem Terminal«, sage ich.
    »Das ist der einzige Grund?«, fragt sie.
    »Ich bin der Sicherheitschef dieses Terminals, Mrs Levingston. Es fällt in meinen Zuständigkeitsbereich.«
    Einen Moment lang sehen wir uns an. Ihre Augen sind blau und matt.
    »Werden Sie mir helfen?«, frage ich.
    »Das darf ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    Sie senkt den Blick, faltet die Hände. »Was ich Ihnen jetzt erzähle, darf diesen Raum unter keinen Umständen verlassen.« Sie macht eine kurze Pause. »Die Fluggesellschaft wird erpresst. Es wurden Geldforderungen gestellt. Wenn wir diese Forderungen nicht erfüllen, wird der Erpresser jeden Tag einen unserer weiblichen Fluggäste töten und … und in ihrem eigenen Koffer irgendwo im Terminal deponieren.«
    Ich fühle mich, als hätte mir jemand einen Schlag in den Magen verpasst. Mir wird
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