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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten
Autoren: Dirk van den Boom
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rutschte.
    »Und wer dürfte das sein, Admiral?«, wollte Soerensen wissen.
    »Wer sonst als der Held von Arbedian, der dem Feind so nahe gekommen ist wie sonst niemand?«, fragte Sikorsky mit sardonischem Grinsen zurück.
    »Sobald wir ihn ausreichend befragt haben, wird er sein neues Kommando erhalten. Eine Beförderung, eine Auszeichnung und eine neue Gelegenheit, die Sphäre vor den Invasoren zu schützen – Capitaine Haark ist der geeignete Kandidat!«
    Lik sah in die Runde. Die Direktoren lächelten beifällig und nickten. Die Offiziere blieben unbewegt und zeigten keine Reaktionen. Sie wussten, warum Sikorsky den »Helden von Arbedian« für dieses Himmelfahrtskommando auswählen wollte: Damit er ihn los wurde und er nie zurückkehrte. Denn exakt damit rechnete Sikorsky, das war seinem Gesichtsausdruck anzusehen.
    Und Lik vermochte derzeit auch keine andere Rechnung aufzustellen.
    Das Problem war, dass es für diese Mission einen weiteren Kandidaten gab, und einen besonders eifrigen Freiwilligen dazu.
    Tamara Lik beschloss, so schnell wie möglich nach Thetis zurückzukehren. Wer wusste, was DeBurenberg bei ihrer Ankunft bereits über den Flurfunk vernommen hatte?
    Möglicherweise war dann bereits zu spät, ihn von seinem Suizid abzuhalten.
    Die Debatte im Sicherheitsrat setzte sich noch etwa eine Stunde fort. Es war deutlich, dass die Mehrheit der Mitglieder mit der Situation entweder überfordert war oder immer noch ein leichter Unglaube vorherrschte. Die Realität war jedoch eindeutig und die Berichte sprachen eine deutliche Sprache. Mit einer gewissen Ernüchterung musste Lik feststellen, dass auch bei den militärischen Ratsmitgliedern die Zahl der Überforderten relativ groß war. Es war eine Sache, aufmüpfige Kolonien in die Unterwerfung zu bombardieren, eine völlig andere, mit einer überlegenen, außerirdischen Raumstreitmacht zu kämpfen, die in einem gewagten Handstreich gleich mehrere Systeme parallel erobert hatte und wahrscheinlich in ihrem Eroberungsfeldzug nicht nachlassen würde.
    Nachdem die Sitzung schließlich vertagt und die Admiralität mit Arbeitsaufträgen zugepflastert worden war, nahm Suchowka Lik in der Lobby vor dem Sitzungssaal beiseite.
    »Sie fliegen sofort nach Thetis ab«, befahl er mit bedeckter Stimme. »Ich muss mich in kleinem Kreis mit den Admirälen besprechen – Sikorsky will sich von Soerensen das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen und bereitet offenbar nicht nur die Erfüllung der Aufträge des Sicherheitsrates vor.«
    Lik nickte und kommentierte nicht. Sie wusste, dass auch ihr Vorgesetzter ein doppeltes Spiel zu spielen in der Lage war und Sikorsky stürzen würde, sollte sich diese Gelegenheit ergeben.
    »DeBurenberg bekommt jetzt auch offiziell jede Förderung, die er benötigt, auch, wenn Sikorsky sich grün und blau darüber ärgert, dass er die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Der Oberbefehlshaber ist extrem gereizt, dass ausgerechnet Haark jetzt bereits als Held gefeiert wird. Der Bericht des Linerkommandanten war relativ eindeutig und die Holos benötigen einen Helden, sobald die Nachricht von der Invasion sich rumspricht. Sikorsky wird nichts dagegen unternehmen können, aber er wird Haark bei der erstbesten Gelegenheit fortschicken, um ihn aus dem Sichtfeld der Medien zu entfernen.«
    »Wenn stimmt, was über ihn berichtet wird, ist er vielleicht nicht einmal ein ungeeigneter Kandidat für eine Erkundungsmission«, mutmaßte Lik vorsichtig. Suchowka kniff die Augen zusammen, fixierte sie mit seinem Blick und nickte dann langsam.
    »Möglich. Sikorsky macht aber schon wieder den gleichen Fehler. Er will Haark nur loswerden. Ich will valide Informationen über unseren Feind. Ich möchte daher, dass die Erkundungsmission ein Erfolg wird. Und das wird nur klappen, wenn wir sie bestens vorbereiten. Ich lege den militärischen Teil in Ihre Hände sowie in die von Capitaine Frazier. DeBurenberg muss ebenfalls mitkommen, daran führt kein Weg vorbei.«
    »Das ist gefährlich!«
    Suchowka lächelte dünn.
    »Alles wird jetzt gefährlich. Das werden wir merken, wenn der Feind an den Grenzen des Sonnensystems steht.«
    »Sie glauben, dass es soweit kommen wird?«
    Suchowkas Lächeln verschwand.
    »Daran besteht meiner Ansicht nach nicht der geringste Zweifel. Und ich möchte dafür vorbereitet sein, egal, welche Ränkespiele Sikorsky mit diesen Vorbereitungen verbindet.«

 
33 Arbedian
     
    Antoine Farkas blickte auf. Der herein stürmende Mann
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