Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Te quiero heißt, ich liebe Dich

Te quiero heißt, ich liebe Dich

Titel: Te quiero heißt, ich liebe Dich
Autoren: Kristy McCallum
Vom Netzwerk:
Köchin engagiert worden.
    Heute Abend sollte Jane ein Dinner für zwölf Personen vorbereiten. Ihre Chefin, Mrs. Waters, war zwar nett und sah die Dinge ziemlich locker, aber das auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Sie wäre alles andere als begeistert, wenn die erste Dinnerparty dieses Sommers im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiele. Glücklicherweise hatte Jane schon am Morgen den Hauptgang des Menüs vorbereitet. Trotzdem gab es noch viel zu tun, und Kate, die ihr am Abend helfen würde, würde unmöglich alles allein schaffen.
    Jane seufzte auf. Wer wusste überhaupt, dass sie surfen gegangen war? Aus ihrer Villa jedenfalls niemand. Selbst wenn jemand sie an den Strand hatte gehen sehen, würde man sie hier draußen überhaupt finden? Man hatte ihr zwar stets gesagt, dass das Mittelmeer nicht ungefährlich sei, doch sie hatte alle Warnungen leichtfertig in den Wind geschlagen.
    Jane ertappte sich dabei, wie sie insgeheim hoffte, Miguel würde ihr zu Hilfe kommen. Ihm müsste klar gewesen sein, dass sie genau das Gegenteil von dem tun würde, was er ihr geraten hatte. Warum kam er dann nicht her? Weil er sich wahrscheinlich gerade mit dieser Blondine vergnügt, beantwortete Jane sich selbst die Frage. Ich war ihm noch nie wichtig. Für ihn war und bin ich nur die kleine Freundin seiner Schwester, die man so schön necken und herumkommandieren kann.
    Krampfhaft schluckte Jane die aufsteigenden Tränen hinunter und sagte sich immer wieder, dass sie nicht in Gefahr war. Mit ein bisschen Glück würde sie von ganz allein in die nächste Bucht treiben. Außerdem fuhren hier so viele Boote herum, dass sie früher oder später einfach entdeckt werden musste. Suchend schaute Jane sich um, konnte jedoch außer Wellenbergen nichts mehr sehen.
    Als nach einer weiteren Viertelstunde immer noch kein Boot auftauchte, begann Jane, leise vor sich hinzuweinen. Ihrer bezaubernden schönen Umgebung konnte sie nun nichts mehr abgewinnen.
    Plötzlich dröhnte in unmittelbarer Nähe ein Motor laut auf. Es hörte sich zwar nicht nach Miguels Boot an, doch das war Jane egal. Schnell stand sie auf und winkte mit beiden Händen, musste dann aber gleich wieder in die Knie gehen, um das Gleichgewicht auf dem stark schaukelnden Surfbrett nicht zu verlieren. Der kurze Blick hatte jedoch genügt, um sie in Panik zu versetzen. Sie trieb nicht zurück in die Bucht, sondern weiter aufs offene Meer hinaus – Richtung Menorca!
    Dann aber hörte sie das Boot näher kommen und sandte ein Dankgebet zum Himmel. Der Fahrer hatte sie gesehen!
    Der Mann steuerte sein Boot so nah wie möglich an Jane heran und warf ihr dann geschickt ein Seil zu. “Machen Sie es unten am Segel fest”, schrie er ihr vom Boot aus zu. “Können Sie über die Seite zu mir rübersteigen?”
    Es war nicht sehr schwer, sich mit dem Surfbrett an das schmale Motorboot heranzuziehen, und als Jane das geschafft hatte, kletterte sie leichtfüßig an Bord.
    “Hören Sie, wenn Sie wollen, dass ich Ihr Brett heil zurückbringe, müssen Sie sich ans Lenkrad stellen und die Nase des Bootes immer in Richtung Leuchtturm dort drüben halten, verstanden?” Der Mann wartete einen Moment, um zu sehen, ob Jane begriffen hatte, was er von ihr wollte. “Alles klar?”
    So erschöpft, wie sie war, konnte sie nur wortlos nicken. Sie tat wie geheißen und konzentrierte sich darauf, genau die vorgeschriebene Richtung einzuhalten. Dabei wagte sie nicht, sich nach ihrem Surfbrett umzusehen. Wenn es ihrem Retter nicht gelang, es zürückzubringen, würde ihre Dummheit sie wahrscheinlich fast ihren gesamten Sommerlohn kosten.
    Als der Mann nach vorne kam, ließ sie das Lenkrad wieder los und setzte sich erschöpft hinter ihm aufs Deck.
    “Ich fürchte, wir schaffen es nicht bis zu unserer Bucht”, rief er ihr gegen den Wind zu, ohne sich dabei umzudrehen. “Wir werden in den Hafen einlaufen müssen. Der Seegang ist ziemlich stark, also bleiben Sie am besten, wo Sie sind, und halten das Surfbrett fest, damit wir es nicht verlieren, okay?”
    Jane bemühte sich, seinen Anweisungen genau zu folgen. Die hohen Wellen spülten viel Wasser ins Boot, und sie musste höllisch aufpassen, dass das sperrige Surfbrett, das kaum in den engen Raum des Motorbootes passte, nicht seitlich ins Wasser abrutschte.
    Trotzdem atmete sie auf. Dieser Fremde hatte sie gerettet. Der Himmel wusste, was geschehen wäre, wenn er sie nicht entdeckt hätte. Und er sprach auch noch Englisch! Janes Spanisch war zwar sehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher