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Te quiero heißt, ich liebe Dich

Te quiero heißt, ich liebe Dich

Titel: Te quiero heißt, ich liebe Dich
Autoren: Kristy McCallum
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Selbstbewusstsein aus. Entweder ist er sehr vornehm oder sehr reich, oder beides, fuhr es Jane durch den Sinn.
    “Ich dachte, Sie seien Engländer!”, sprach sie spontan ihre Gedanken aus.
    “Ja, aber nur zur Hälfte”, erwiderte der Mann immer noch lächelnd und setzte die Brille wieder auf.
    “Wieso haben eigentlich ausgerechnet Sie mich gesehen, als ich die Bucht verließ? Ich dachte, Hans wäre für die Sicherheit der Surfer verantwortlich.”
    “Sagen wir einfach, Sie hatten Glück, dass ich zufällig gerade nach jemand anderem Ausschau hielt, bis ich plötzlich Sie entdeckte.”
    Jane wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie war fast sicher, dass er sie mit dem Fernglas beobachtet hatte. Am besten war es wohl, das Thema zu wechseln. “Väterlicher- oder mütterlicherseits?”, fragte sie deshalb zusammenhanglos.
    Einen Moment lang blickte der Mann verwirrt drein, bis ihm dämmerte, wovon sie sprach. Er lachte. “Ach, Sie meinen, welcher von beiden Engländer war? Meine Mutter stammt aus London”, erklärte er, als Jane nickte. “Haben Sie noch nicht gemerkt, dass Hans sich mehr für blonde Fräuleins interessiert? Darüber hatte er Sie ganz vergessen, und als ihm wieder einfiel, dass man Sie zurückholen musste, war es schon zu spät, sein eigenes Boot zu holen. Als ich ihm dann meine Hilfe anbot, war er sichtlich erleichtert.”
    Der Mann verlangsamte das Tempo, um in den kleinen Yachthafen einzulaufen, und steuerte dann auf einen Anlegeplatz zu, der offensichtlich ihm gehörte. Dort stand ein kleiner Junge, der allem Anschein nach bereits auf ihn gewartet hatte, und der Mann warf ihm das Tau zu, damit er das Boot damit sichern konnte. Danach sprang der Junge an Bord, und die beiden unterhielten sich so schnell auf Spanisch, dass Jane sich anstrengen musste, um überhaupt etwas zu verstehen.
    Erst jetzt fiel ihr ein, wie schrecklich sie vermutlich aussah – mit nassem, völlig zerzaustem Haar, tränenverschmiertem Gesicht und mit nichts am Leib außer ihrem Badeanzug und dem Handtuch um die Schultern. Schließlich befand sie sich hier nicht in irgendeiner Einöde, sondern im Hafen einer kultivierten Stadt.
    Kein Wunder, dass der Fremde sie behandelte wie ein Kind, denn so sah sie auch wirklich aus.
    “Carlos, Liebling! Wo warst du denn bloß so lange?”
    Jane zuckte entsetzt zusammen, als sie sah, wer an der Mole stand und sie erwartete: das unerträglichste Mädchen, das sie kannte. Welche Ironie des Schicksals! Ausgerechnet jetzt musste ihr Juanita über den Weg laufen. Jane wusste, dieses Mädchen würde sich mit Genuss über sie lustig machen.
    Carlos sprang aus dem Boot und streckte Jane hilfreich die Hand entgegen, bevor er sich lächelnd an das andere Mädchen wandte. “Tut mir leid, dass ich zu spät komme, Juanita, aber diesmal hatte ich wirklich einen triftigen Grund. Ich musste mich um …, sorry, wie war doch Ihr Name?” Er grinste erneut und gab dann Juanita einen leichten Kuss auf die ausgestreckte Hand.
    Juanita warf Jane einen giftigen Blick zu. Sie trug einen weißen Minirock und ein pfirsichfarbenes T-Shirt und sah wie immer blendend aus. “Hi, Jane. Was in aller Welt machst du denn hier, und noch dazu mit Carlos? Deine Mutter sagte mir, du würdest diesen Sommer arbeiten.”
    “Stimmt”, erwiderte Jane gereizt. So, wie Juanita sich an Carlos hängte, war ihr klar, dass sie damit zeigen wollte, dass er zu ihr gehörte. Und wehe, es machte sich eine andere an ihn heran!
    Juanita de Tarrago war wirklich die Letzte, der Jane in ihrem augenblicklichen Zustand hatte über den Weg laufen wollen. Als Kind war Juanita gehässig und gemein gewesen, und Jane konnte sich kaum vorstellen, dass sie sich geändert hatte. Dabei hatte sie ihre Eltern beschworen, nichts über ihren Aufenthalt auf Mallorca zu verraten, und ausgerechnet Juanita hatten sie es gesagt.
    “Ihr beide kennt euch?” Carlos machte ein so verdutztes Gesicht, dass Jane sich nur mit Mühe das Lachen verkneifen konnte. Also hatte sie recht gehabt. Er hatte sie für einen kleinen Niemand gehalten und nicht im Traum damit gerechnet, dass sie eines der reichsten Mädchen Spaniens kannte.
    Juanita lachte geziert. “Wir sind zusammen zur Schule gegangen, das ist alles.”
    “Warum erzählst du ihm nicht, dass wir Busenfreundinnen waren?”, forderte Jane sie spöttisch lächelnd heraus.
    Juanita zuckte gleichmütig die Schultern. “Ich glaube kaum, dass ihn das interessiert, nicht wahr, Carlos? Nun, wie dem auch sei
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