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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder
Autoren: J.T. Ellison
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sind verhaftet. Sie haben das Recht, zu schweigen. Sie …“
    „Was zum Teufel tust du da, Taylor? Lass mich los. Taylor, das kannst du doch nicht machen. Du kannst mich nicht dem Rechtssystem übergeben. Er hat seine Männer überall, Taylor. Sie werden mich umbringen. Sie werden dich umbringen.“
    „Ja, Win, das kann sein. Aber zumindest sterbe ich dann in dem Wissen, dass ich das Richtige getan habe.“ In den Mienen der Café-Mitarbeiter stand der Schock. Taylor fuhr fort, ihm seine Rechte vorzutragen, dann führte sie ihn raus. Marcus wartete auf dem Parkplatz, die Tür des Streifenwagens mit dem Trenngitter stand offen, so wie sie es vorsichtshalber veranlasst hatte. Nur für den Fall. Sie übergab Marcus den immer noch protestierenden Win.
    „Du möchtest ihm vielleicht auf dem Revier noch einmal seine Rechte vorlesen. Es könnte sich um einen Interessenskonflikt gehandelt haben.“
    „Warum?“
    Taylor fing Wins Blick auf; auf seinem Gesicht braute sich ein Sturm zusammen. Blanker Hass funkelte in seinen Augen, und Taylors letztes bisschen Liebe für ihn schmolz dahin. Mit einem angespannten Lächeln im Gesicht wandte sie sich wieder an Marcus.
    „Ich nehme an, dass es irgendeine komische Vorschrift gibt, dass ich ihm die Rechte nicht vorlesen darf, weil er mein Vater ist. Und wenn nicht, dann findet er einen Anwalt, der diese Vorschrift erfindet, und legt Einspruch ein. Also tu mir einfach den Gefallen.“
    Sie trat zur Seite und versuchte, nicht zuzuhören, als Marcus Win noch einmal seine Rechte vorlas und ihn anwies, beim Einsteigen in den Wagen auf seinen Kopf zu achten.
    Dann schaute sie Marcus hinterher, wie er vom Parkplatz fuhr, sah, wie Win über seine Schulter zu ihr zurückschaute, ein Flehen in den Augen. Sie verschloss ihr Herz. Denn sie konnte ihn genauso wenig laufen lassen, wie sie aufhören konnte, zu atmen. Es war seine eigene verdammte Schuld.
    Während sie den Türöffner an ihrem Autoschlüssel drückte, bemerkte sie aus dem Augenwinkel eine Spiegelung in der Fensterscheibe. Sie drehte sich um und sah Baldwin, wie er hinter ihr stand. Er sagte nichts, genau wie sie. Stattdessen ging sie einfach nur zu ihm und ließ sich von ihm tröstend in die Arme nehmen.

52. KAPITEL
    Nashville, Tennessee
    Samstag, 27. Dezember
    16:00 Uhr
    Taylor und Baldwin hatten ihre Koffer fertig gepackt und warteten auf das Taxi, das sie zum Flughafen bringen sollte. Die Vorbereitungen verliefen völlig reibungslos – ihr Gepäck war noch vom vorigen Samstag bereit, und sie musste nur ihre Kulturtaschen hineinwerfen, sich ins Taxi setzen und verschwinden.
    Baldwin ging im Erdgeschoss auf und ab und schaute immer wieder aus dem Fenster. Taylor saß am Esstisch und trank eine Tasse Tee. Sie konnte es nicht erwarten, aus der Stadt zu kommen, das ganze Chaos hinter sich zu lassen.
    Ihr Vater war wegen verschiedener Punkte angeklagt worden, darunter Unterschlagung, Bestechung und die RICO-Satzungen. Alles reine Wirtschaftsverbrechen. Er würde in ein nettes kleines Gefängnis kommen, wo er Kakihosen tragen und Kaffee aus echten Tassen anstatt aus Styroporbechern trinken konnte. Taylor war es egal. Sie war einfach nur froh, dass er für seine Rolle in L’Uomos Geschäften bestraft wurde.
    Conrad Hawley, der Generalbundesanwalt von New York, hatte still und leise seinen Rücktritt eingereicht, als die Polizei von Nashville ihn wissen ließ, dass sie ein Band von seinen sexuellen Aktivitäten mit einer minderjährigen Illegalen hatten, die zur Prostitution gezwungen worden war. Seine Verhaftung diese Woche verlief nicht ganz so still. Zusammen mit einer Reihe anderer Männer, die anhand der Videos identifiziert werden konnten, war er dem Haftrichter vorgeführt worden. Die Polizei war immer noch dabei, weitere Fotos und Filmaufnahmen auszuwerten.
    Jane Macias war in ihr Zuhause nach Long Island zurückgekehrt. Von Nashville hatte sie offensichtlich genug. Taylor konnte es ihr nicht verübeln. Einem Serienmörder so nah zu sein, zu wissen, dass man die Nächste war, konnte nicht einfach sein. Ihr Artikel über L’Uomo würde demnächst in der New York Times veröffentlicht.
    Der Schneewittchenmörder war neben seiner Tochter und seiner Frau auf einem Privatfriedhof im Norden von Nashville beerdigt worden. Sein Sohn Joshua behielt das Haus und bekam eine Vollzeitpflegerin an die Seite gestellt.
    Frank Richardsons Familie würde ein Journalistenstipendium in seinem Namen einrichten. Daphne Beauchamp war zur
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