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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder
Autoren: J.T. Ellison
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Boswellin-Creme, ein Schmerzmittel gegen rheumatische Arthritis, hatte auf dem Tisch neben seinem Sessel gestanden. Der Schneewittchenmörder hatte die Creme an seinen Händen. Das Bild, wie sie auf die Schläfen der Mädchen gekommen war, wie der alte Mann ihre Köpfe gehalten und das harmlose Mittel dabei auf ihre Gesichter übertragen hatte, weckte in ihr den Wunsch, sich zu übergeben. Trotz seiner Gebrechen hatte er geholfen, die Mädchen zu töten, hatte sie gehalten, sie gestreichelt. Und im zweiten Stock hatten sie ein Zimmer gefunden mit Messern, Fesseln und getrocknetem Blut. Taylor war sicher, dass es drei DNA-Treffer geben würde – für Elizabeth Shaw, Candace Brooks und Glenna Wells. Sie betete, dass es nicht mehr waren.
    Die Einfahrt war voller Streifenwagen. Eine kleine Gruppe Neugieriger hatte sich am Tor versammelt; Nachbarn, die sehen wollten, was los war. Taylor wandte sich vom Haus ab und beobachtete, wie sie beobachtet wurde.
    Sie sah Baldwins Auto sich einen Weg auf das Grundstück suchen und war dankbar, dass er da war.
    Er musste ganz am Eingang parken und die lange Auffahrt zu Fuß hochgehen. Seine Schultern waren zusammengesackt. Er war der Überbringer schlechter Nachrichten, das sah sie. Inzwischen hatte sie gelernt, ihn zu lesen.
    Als er sie erreichte, packte er sie und hielt sie ganz fest. Seine Wärme war willkommen, aber Taylor fühlte nichts, noch nicht. Gerade hatte sie ein zweites Leben in ebenso vielen Tagen genommen, und es würde noch eine Weile brauchen, bis sie das verarbeitet hatte.
    „Ich habe schlechte Neuigkeiten.“
    Sie nickte und sah in seine grünen Augen.
    „Geht es um Win?“
    Einen Moment sah er sie überrascht an, dann schüttelte er den Kopf.
    „Es geht um Charlotte. Ich habe ein wenig Zeit mit Jane Macias verbracht und musste dann noch was nachsehen. Charlotte war seine Tochter. Sie war Fortnights Tochter.“
    „Was?“, fragte sie.
    „Ich weiß. Ich habe eine eidesstattliche Aussage von Jane. Sie behauptet, dass Charlotte Fortnights Tochter war. Dass der Schneewittchenkiller zu ihr kam, ihr Details seiner Verbrechen verraten hat, als wäre sie seine Beichtmutter. Er hat ihr erzählt, dass Charlotte seine Tochter ist, dass ihre Mutter Carlotta bei der Geburt von Joshua Fortnight, ihrem Bruder, gestorben ist. Er hat Carlotta gehasst, aber auch geliebt. Als sie starb und ihn mit einem deformierten Baby und einer unkontrollierbaren Tochter zurückließ, war das für ihn der endgültige Verrat. Die Morde waren seine Art, sie zurückzuholen.“
    „Wiederhol das noch mal. Das ist zu unglaublich. Charlotte war die Tochter der Fortnights?“
    „Jane schwört, dass sie Charlotte bei ein oder zwei Gelegenheiten im Haus gesehen hat, wie sie mit dem Schneewittchenkiller und seinem Lehrling redete. Sie hat uns eine Beschreibung vom Lehrling gegeben, die auf den Mann passt, den du im Control gesehen hast. War er nicht hier?“ Baldwin zeigte auf das Haus.
    „Nein, keine Spur von ihm. Das Haus war leer bis auf den Schneewittchenmörder, ich meine Fortnight, und seinen Sohn. Heilige Scheiße. Charlotte war seine Tochter. Gott, das erklärt eine Menge. Ich wusste, dass sie total irre war.“
    Den Ausdruck in Baldwins Augen konnte sie nicht deuten. „Ich habe vorhin mit Garrett gesprochen. Er konnte Janes Aussage bestätigen. Das FBI geht gerade Charlottes persönliche Sachen und ihren Computer durch. Sie haben die Abweichungen in ihren Protokollen überprüft, aber als sie ihre Firewall geknackt hatten, schien es, als ob sie eine Falle für alle ihre Dateien eingebaut hatte. Ihr System hat sich selbst gereinigt, während sie versuchten, sich Zugriff auf ihre Daten zu verschaffen. In den nächsten Tagen gibt es da noch einiges zu tun.“
    Taylor schwirrte der Kopf von all diesen neuen Informationen. Charlotte Douglas, die Tochter des Schneewittchenmörders. Das bedeutete, dass sie aus Nashville war. Taylor hatte sie noch nie zuvor getroffen. Seltsam, vor allem wenn man bedachte, dass ihre und Charlottes Eltern Freunde gewesen waren. Sie musste nach dem Tod ihrer Mutter auf ein Internat geschickt worden sein oder so. Ein Anflug von Mitleid schlich sich in Taylors Herz. Sie schob es beiseite. Damit müsste sie sich gründlich auseinandersetzen, und dazu hatte sie jetzt keine Zeit.
    „Genau wie wir“, nahm sie den Gesprächsfaden wieder auf. „Der Nachahmer ist immer noch frei. Und wir müssen Malik fassen. Sobald er weiß, dass Fortnight tot ist, hat mein Vater für ihn
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