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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition)
Autoren: Ki-Ela Stories
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noch im Kopf.
    Sie hatte ihn dann zurück in die Wohnung gedrängt und sich hastig von Herrn Winter verabschiedet.
     
    Einen Tag später hatten die Winters ihr ein Zimmer angeboten. Es lag auf dem Firmengelände, direkt neben den Garagen. Die Miete war ein Witz, es hatte sogar ein kleines Bad und eine winzige Küchenzeile.
    Doch Abby hatte abgelehnt, auch wenn es ihr schwer gefallen war. Sie konnte ihre Mutter nicht ganz alleine lassen. Und jemand musste sich kümmern, damit nicht alles verwahrloste.
    Herr Winter hatte ihre Entscheidung nicht verstanden, das konnte sie deutlich spüren. Es tat Abby auch gut, dass jemand sich um sie sorgte, doch sie konnte einfach nicht aus ihrer Haut.
    „Alles okay“, lächelte Abby ihr traurig zu.
    „Warum tust du dir das an? Du bist zu jung, um dein Leben wegzuschmeißen“, Frau Winter schien ihr nicht ein Wort zu glauben.
    „Ich kann doch nicht“, flüsterte Abby heiser. „Es ist wegen meiner Mutter.“
    „Versprich uns, dass du sofort zu uns kommst, wenn du Kummer hast, ja?“, lächelte Frau Winter ihr zu.
    „Na klar“, nickte Abby.
    Sie hatte einen Kloß im Hals. Wie oft hatte Erika Winter ihr das schon angeboten? Das war sehr rührend und ein schönes Gefühl.
    Und doch wusste Abby, dass sie das Angebot immer wieder ausschlagen würde.

4
     
     
    „Gut schaust du aus“, Cynthia empfing ihn mit einer herzlichen Umarmung. „Tut mir noch mal leid wegen gestern. Aber es ging wirklich nicht.“
    „Schon gut“, Marc hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, dann setzte er sich auf das Sofa in ihrem Büro. „Ich bin mit dem Taxi gefahren.“
    Ihm kam kurz die kleine Taxifahrerin wieder in den Sinn – dieses unfreundliche Ding.
    „Wie waren die Dreharbeiten?“, erkundigte Cynthia sich.
    „Anstrengend, aber sehr befriedigend“, Marc nahm sich einen Kaffee, den sie bereitgestellt hatte. „Ich denke, der Film wird richtig gut.“
    „Das wäre schön. Es ist wichtig, dass du jetzt am Ball bleibst und auf dem Bildschirm und auf der Leinwand präsent bist“, Cynthia reichte ihm mehrere Mappen hinüber. „Das sind Angebote. Zweimal ist Werbung darunter, davon würde ich aber abraten.“
    „Wieso?“, Marc runzelte die Stirn.
    „Marmelade und Babywindeln. Lass es, das ist zu bieder“, winkte Cynthia ab.
    „Okay“, lachte er, dann sah er sich die anderen Angebote durch.
    Ein TV-Liebesfilm und einmal eine kleine Rolle in einer TV-Serie, die auf einem Kreuzfahrtschiff spielte. Marc rümpfte etwas die Nase. Das war zwar leicht verdientes Geld, aber er wollte lieber eine richtig gute Rolle. Zudem hatte er schon oft genug den smarten Liebhaber gegeben, er war gerade dabei, sich von dem Image freizuschwimmen.
    „Ich seh’ schon, du bist begeistert“, kicherte Cynthia, dann schob sie ihm noch eine Mappe hinüber. „Ich habe hier was richtig Gutes. Aber du musst zum Casting. An der Rolle sind viele dran, das weiß ich von den anderen Agenturen“, fügte sie ernst hinzu.
    „Ein Casting?“, Marc war überrascht. In der letzten Zeit waren die Produzenten an ihn herangetreten, nicht umgekehrt.
    „Ja. Aber die Rolle ist stark. Deine Konkurrenz wird allerdings groß sein.“
    „Wer ist dran?“, hakte er nach.
    „Die üblichen Verdächtigen, deren Nase man in jedem TV-Mehrteiler sieht. Du bist noch relativ unverbraucht. Das ist dein Vorteil.“
    „Vielleicht wollen sie die üblichen Verdächtigen. Das garantiert Quote“, gab Marc zu bedenken.
    „Du musst sie eben überzeugen. Wenn du ernst genommen werden und beweisen willst, dass deine letzte Rolle keine Eintagsfliege war, musst du es versuchen“, drängte Cynthia ihn.
    „Okay. Worum geht es?“, Marcs Interesse war geweckt.
    Er hatte zwar einen Preis bekommen und damit den Grundstein für einen Imagewechsel gelegt, aber er wusste auch, dass er da jetzt nachlegen musste. Und die richtig guten, anspruchsvollen Rollen waren begehrt.
    „Es ist ein Vierteiler. Er wird in den Öffentlichen laufen. Außerdem sind jede Menge Fördermittel zugesagt, man verspricht sich also einiges. In erster Linie ist es ein Krimi, die Rolle, die für dich in Frage käme, wäre die eines Polizisten. Eines sehr unkonventionellen Polizisten, sei dazu gesagt…“
    „So eine Art Schimanski-Verschnitt?“, grinste Marc breit.
    Cynthia lachte auf. „Dieser Polizist kommt aus schwierigen Verhältnissen. Und genau dort ist auch der ganze Krimi angesiedelt. Sozialhilfeempfänger, Hochhaussiedlungen, Drogenhandel, Prostitution – das ganze
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