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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition)
Autoren: Ki-Ela Stories
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Elend, was einem so über den Weg laufen kann. Der Polizist muss dort ermitteln und kommt in einen Interessenkonflikt…“
    „Hört sich interessant an“, nickte Marc ihr zu und nahm sich die Mappe.
    „Ja, das ist es mit Sicherheit auch, aber du musst überzeugend sein. Meinst du, du kannst das? Als verwöhntes Architekten-Söhnchen und Schwiegermutter-Traum?“, fragte Cynthia provokant.
    „Hey – du bist meine Agentin“, empörte sich Marc. „Ein bisschen mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten bitte.“
    „Vielleicht wäre es nicht schlecht, sich ein bisschen mit dem Milieu vertraut zu machen“, überlegt Cynthia laut.
    „Sag du mir nicht, wie ich mich auf meine Rollen vorzubereiten habe“, brummte Marc.
    „Noch hast du keine Rolle“, lächelte sie ihm zu. „Aber das hier ist eine große Chance.“
    „Ich weiß“, nickte er. Die Sache faszinierte ihn und würde eine gute Gelegenheit sein, wieder seine ernsthafte Seite zu zeigen.
    Marc hatte Blut geleckt, er wollte diese Rolle spielen. Unbedingt.
    „Wann ist das Casting?“
    „In einer Woche erst. Du hast also Zeit, dich darauf einzustellen“, erklärte Cynthia ihm.
    „Das werde ich.“
     
     
    Abby hatte das Taxi von Samet übernommen, bis sie ihre Schicht um 14 Uhr antrat, fuhr er immer von fünf Uhr morgens an.
    Samet war ein lieber Kollege, sie mochte ihn gerne, er brachte ihr ab und zu etwas zu essen von zuhause mit, weil er immer meinte, sie sei zu dünn.
    Diesmal waren es gefüllte Blätterteigröllchen, Abby liebte die türkische Küche und freute sich sehr darüber.
     
    Nur der Arbeitstag war kein Grund zur Freude. Sie war auf Abruf eingeteilt und der Tag verlief eher ruhig. Morgen war sie Gott sei Dank wieder am Bahnhof, dort war immer deutlich mehr los.
    Abby nutzte die Zeit und las in ihrem Buch weiter. Sie liebte Bücher, eigentlich liebte sie alles, was sie für eine kurze Zeit aus ihrem Alltag entführen konnte.
    Er regte sich immer darüber auf, was sie für diesen Schund für ein Geld ausgäbe, doch Abby war das herzlich egal. Sollte er doch toben, schließlich war es ihr Geld, wovon auch er komfortabler leben konnte.
     
     
    Marc ging diese Rolle schon den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf. Er grübelte über die Worte seiner Agentin nach, doch mal in dieses Milieu hineinzuschnuppern. Natürlich wusste Marc, wo die Stadtteile mit den sozialen Brennpunkten waren, aber wirklich auskennen tat er sich dort nicht.
    Doch wen könnte man fragen? Er brauchte ein paar Tipps, wo Lokale waren, in denen er sich einfach mal hinsetzen konnte, um die Leute zu beobachten. Oder Straßenzüge, in denen viele Migranten lebten. Es konnte nicht schaden, sich dort umzusehen, vielleicht mit ein paar Leuten ins Gespräch zu kommen.
     
    Marc rief einen seiner Freunde an. Hardy war Musiker, der spielte schon mal in etwas verruchteren Clubs.
    Er schilderte ihm sein Problem, Hardy hörte sich das interessiert an, doch eine wirkliche Hilfe war er nicht.
    „Frag doch mal einen Taxifahrer. Die kennen sich am besten in der Stadt aus. Wir haben bisher nur im ‚Topas’ gespielt, aber wirklich viel kann ich dir über die Leute da nicht erzählen. Das war so ein Kifferschuppen. Eigentlich war ich ganz froh, als wir wieder draußen waren.“
    ‚Taxifahrer’ , Marc schaute missmutig aus dem großen Panoramafenster seiner Wohnung. Prompt kam ihm wieder die freche Kleine in den Sinn. ‚Vielleicht weiß die ja was…’
    Aber warum sollte er das nicht versuchen? Ein paar Tipps konnten sicher nicht schaden. Und morgen würde er sich dann mal in den Vierteln umschauen.
     
     
    Abby schloss vorsichtig die Wohnungstüre auf, aber sie hörte nur den Fernseher und keine grölenden Stimmen. Ihre Mutter und er schienen alleine zu sein - wenn überhaupt. Vielleicht war er ja auch bei seinen Freunden, das wäre natürlich die beste Möglichkeit.
    Doch das war leider ein Trugschluss. „Hallo“, sagte sie leise.
    Sie saßen im Wohnzimmer und sahen fern.
    „Hallo Abby“, lächelte ihre Mutter. „Wie war dein Tag?“
    „War nicht viel los“, antwortete Abby ehrlich.
    „Nicht viel Trinkgeld?“, hakte er barsch nach. „Du könntest ruhig mal wieder was abdrücken.“
    Er sah sie aus diesen widerlich glasigen Augen an – überhaupt, wie er wieder aussah. Abby hasste seine Sachen, dieses schmierige T-Shirt, die alte Jogginghose. Wieso machte sie überhaupt die Wäsche, wenn er doch immer wie ein Penner rumlief?
    Und ihre Mutter war da leider auch nicht viel
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