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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön
Autoren: K Ohlsson
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Problem mit meinem Flugticket«, rief sie. » Ich bin gleich fertig.«
    Dann war der Mann von der Fluggesellschaft wieder dran. » Ich habe jetzt noch einmal alles nachgeprüft und mit meinem Gruppenleiter gesprochen«, sagte er mit Bestimmtheit. » Für Sie liegt keine Buchung bei unserer Fluggesellschaft vor.«
    Sie holte tief Luft und machte sich bereit zu protestieren, doch er kam ihr zuvor.
    » Es tut mir leid, Miss. Wenn Sie eine neue Buchung durchführen möchten, so helfen wir Ihnen natürlich gern. Ich fürchte, für Freitag wird das nicht mehr gehen, aber wir können Sie am Sonntag nach Hause fliegen. Da bekommen Sie einen einfachen Flug für 1255 Dollar.«
    » Das ist doch lächerlich!«, rief sie empört. » Ich will kein neues Ticket, ich will mit dem Ticket fliegen, das ich bereits gekauft habe. Ich will, dass Sie …«
    » Wir haben alles getan, was wir können, Miss. Ich kann Ihnen nur raten, in Ihren Mails noch einmal zu kontrollieren, dass Sie das Ticket wirklich bei uns und nicht woanders gekauft haben. Es ist schon vorgekommen, dass Betrüger falsche Tickets verkaufen, aber das ist äußerst selten. Wie gesagt, kontrollieren Sie das noch einmal, und melden Sie sich dann. Ich werde so lange auf Ihren Namen einen Rückflug reservieren, okay?«
    » In Ordnung«, antwortete sie mit schwacher Stimme.
    Doch es war nicht in Ordnung. Ganz und gar nicht.
    Als sie das Gespräch beendet hatte, fühlte sie sich wie erschlagen. Das war das Letzte, was sie brauchen konnte. Die ganze Reise war von organisatorischen Schwierigkeiten begleitet und gestört gewesen. Dass die Heimreise nun auch zum Problem werden sollte, hätte sie sich nicht träumen lassen.
    Mit festen Schritten verließ sie das Zimmer und trat auf den Flur hinaus. » Entschuldigen Sie bitte, dass es so lange gedauert hat. Es scheint Probleme mit meiner Rückreise zu geben.«
    Er sah besorgt aus. » Kann ich Ihnen in irgendeiner Weise behilflich sein?«
    » Ich bräuchte einen Computer mit Internetanschluss, damit ich meine Mails checken und die Buchung kontrollieren kann.«
    Er schüttelte den Kopf. » Sorry, Miss, den gibt es hier leider nicht. Unser Internet funktionierte so schlecht, dass wir irgendwann beschlossen haben, die Internetcafés unten im Viertel zu nutzen, wenn wir es mal brauchen.«
    Das würde sie nun auch tun müssen. Sie beendete das Treffen, dankte ihm für die Hilfe und all die wichtigen Informationen, die er mit ihr zu teilen gewagt hatte, und machte sich auf den Weg.
    Mit federnden Schritten betrat sie das Café, das er ihr empfohlen hatte, und bat um einen Computer für eine Viertelstunde. Der Mann hinter dem Tresen wies ihr einen mit einer Drei gekennzeichneten Computer zu und bot ihr einen Kaffee an. Sie lehnte ab, in der Hoffnung, sogleich wieder unterwegs in ihr Hotel zu sein.
    Die Lüftung des Computers surrte, als der Prozessor ihren Mail-Account auf den Bildschirm lud. Ungeduldig trommelte sie mit den Fingern auf den Schreibtisch, betete im Stillen, dass das System nicht zusammenbrechen möge und sie wieder von vorn anfangen müsste. Internet im Ausland war offenbar nicht das Gleiche wie Internet in Schweden. Das hatte sie bereits lernen müssen.
    Die Klimaanlage, die im Café kühle Luft verbreitete, bollerte im Hintergrund wie ein kleiner Panzer und erinnerte sie an die Geräusche und Eindrücke aus der Region, die sie besucht hatte, ehe sie nach Thailand gekommen war. Unwillkürlich fuhr ihre Hand zu der Kette, die sie unter der Bluse um den Hals trug. Die Finger schlossen sich um den USB -Stick, der an der Kette hing und auf ihrer Brust lag. Darauf waren all die Fakten gespeichert, die sie gesammelt hatte. Schon bald würde sie zu Hause sein und das Puzzle zusammenfügen.
    » Kriegst du das hin?«, hatte ihr Vater am Abend vor ihrer Abreise mit sorgenvoller Stimme gefragt.
    » Natürlich kriege ich das hin.«
    Er hatte ihr über die Wange gestrichen, und dann hatten sie nicht mehr von der Sache gesprochen. Sie wussten beide, dass sie sehr gut in der Lage war, auf sich aufzupassen, und zudem war sie es gewesen, die die Initiative zu der Reise ergriffen hatte. Aber die Frage musste trotzdem gestellt werden.
    » Ruf an, wenn du Hilfe brauchst«, hatte ihr Vater gesagt, als sie sich auf dem Flughafen Arlanda trennten.
    Doch sie hatte nur ein einziges Mal angerufen, ansonsten hatten sie per Mail miteinander kommuniziert. Ohne wirklich zu wissen, warum, hatte sie alle Mails sofort gelöscht.
    Endlich war der Browser so
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