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Tausend weisse Flocken

Tausend weisse Flocken

Titel: Tausend weisse Flocken
Autoren: Catherine Spencer
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somit vergrößert. Ich bin also Unternehmerin wie du."
    "Und wie heißt dein Geschäft?"
    "Geschäfte", verbesserte Claire ihn. "Schließlich habe ich noch ein Geschäft in Marseille eröffnet und dann weitere in Paris, Rom, New York und San Francisco. Und sie haben alle denselben Namen: Beiles Illusions. Demnächst möchte ich ein Geschäft in Vancouver eröffnen. Unter anderem habe ich deswegen auch das Weihnachtsfest hier verbracht, weil ich zwei Fliegen mit einer Klappe fangen wollte."
    "Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen ... O verdammt, ist ja auch egal!" Zachary schüttelte den Kopf. "Wie viele Leute kennen die wahre Claire Durocher - vorausgesetzt, es ist dein richtiger Name?"
    "Das ist er. Niemand außer dir kennt meine Lebensgeschichte."
    "Ach so." Er schenkte sich Kaffee nach, tat einen Schuss Cognac hinein und ging dann zum Fenster.
    Sie beobachtete ihn. Sie wartete. Sie spürte, wie die Anspannung immer stärker wurde. Sie wünschte, sein Gesicht sehen zu können, denn vielleicht verriet seine Miene seine Gefühle.
    Als sie die Anspannung nicht länger ertragen zu können glaubte, sprach er weiter. "Für mich war alles so klar. Aber das ist es nicht. Und das lässt die Dinge in einem ganz anderen Licht erscheinen, findest du nicht? Also, wie geht es jetzt weiter, Miss Beiles Illusions?"

12. KAPITEL
    "Du fragst mich?" meinte Claire verwirrt.
    "Wen sonst? Ich habe eine Tochter und bin hier zu Hause.
    Was habe ich dir denn zu bieten, das mit deinem Lebensstil konkurrieren könnte?"
    Sie war verblüfft. "Aber selbst als du mich für ehrbar gehalten hast, warst du der Meinung, dass ich nicht die Richtige für dich bin. Wie willst du dir jetzt so sicher sein?"
    "Ich weiß nicht", erwiderte Zachary niedergeschlagen. "Ich kann dir nur sagen, dass es die Hölle für mich wäre, wenn du aus meinem Leben verschwinden würdest."
    "Das ergibt keinen Sinn, Zachary."
    "Ich weiß. Aber was meine Gefühle für dich betrifft, hat nichts je einen Sinn ergeben."
    Da er nicht zu ihr kam, ging sie auf ihn zu. "Und was sind das für Gefühle, mon amour?"
    "Es geht um Leidenschaft, Besessenheit und Sex." Seine Miene war frustriert. "Und genauso stark ist das Verlangen, zu teilen, zu geben und dich zu beschützen. Die Bereitschaft, ein besserer Mensch zu werden. Heftiges Verlangen. Eine Leere, die nur du ausfüllen kannst."
    "Willst du damit sagen, dass du mich ... immer noch liebst, nach allem, was ich dir über mich erzählt habe?"
    "Ja, natürlich", erwiderte er schroff.
    "Und?"
    "Und nichts! Ich habe dir gerade mein Innerstes offenbart.
    Reicht das nicht?"
    "Nein", sagte Claire leise. "Leider nicht."
    Sie wartete darauf, dass er fragte, was sie noch wollte, doch er tat es nicht. Stattdessen sagte er: "Das hätte ich mir denken können. Eine Geschäftsfrau, die um die ganze Welt reist, und ein allein erziehender Vater, der an einen Ort gebunden ist, passen nicht zusammen. Also geh dahin, wohin du gehörst, Claire, und ich werde versuchen, dich zu vergessen." Daraufhin verließ er die Hütte.
    Die beißende Kälte draußen tat ihm in den Lungen weh. Das war's dann also, dachte Zachary. Wir sind genau dort, wo wir angefangen haben. Nirgends.
    Realistisch betrachtet, war es wahrscheinlich das Beste, denn das Einzige, was Claire und ihn miteinander verband, war erotische Anziehungskraft, und die verflog normalerweise schnell. Er hätte eigentlich froh sein sollen, weil er bewiesen hatte, dass es keine Grundlage für eine Beziehung war. Doch das hatte er sich praktisch von Anfang an gesagt, und er war immer noch genauso besessen von Claire.
    Die Wolken hatten sich inzwischen verzogen, und Tausende von Sternen funkelten am Himmel. Noch nie im Leben hatte er sich so einsam gefühlt. Er blickte nach oben.
    "Es ist mir egal", sagte er leise. Schließlich hatte er alles, worauf es wirklich ankam - das Hotel, einige gute Freunde und vor allem Mel.
    "Sie verstecken sich hinter Melanie und verdrängen die Tatsache, dass Sie Bedürfnisse haben, die über die Rolle des guten Vaters hinausgehen", hatte Claire zu ihm gesagt.
    Wütend betrachtete Zachary den Schnee, der wie falsche Diamanten funkelte, und fluchte. Würde er für den Rest seines Lebens ständig an sie erinnert werden?
    Er hörte, wie hinter ihm die Tür geöffnet wurde und Claire die Treppe hinunterkam. Sie blieb neben ihm stehen, und eine Weile beobachteten sie nur ihren dampfenden Atem.
    Schließlich sagte Claire: "Ich will nicht deine Geliebte sein, die in Europa lebt
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