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Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)

Titel: Tausche Glückskeks gegen Weihnachtswunder (German Edition)
Autoren: Annette Langen
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es selbst gebackenen Rosinenstuten gab.
    »Hier trinken wir eine heiße Schokolade und wärmen uns auf«, sagte ich zu meiner ABF und wollte die Tür aufstoßen. Aber leider hing ein Zettel daran, auf dem stand: Heiligabend geschlossen .
    Das konnte doch nicht wahr sein. Sina und ich sahen uns enttäuscht an. Es wäre so schön gewesen, sich in dem Bauernhaus aufzuwärmen. Mit etwas Glück hätten wir dort auch einige Stunden im Warmen sitzen können.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Sina bibbernd.
    »Wir könnten über den Wanderweg zurücklaufen«, sagte ich, während ich meine eiskalten Hände rieb. »In der Inselmitte ist es vielleicht nicht ganz so windig.«
    Sina nickte und wir marschierten los. Nach einer Weile wurden meine Beine müde und meine Socken scheuerten, als der Hammersee in Sicht kam.
    »Ich dachte, die Insel sei klein«, sagte Sina, »aber die ist ja endlos.« »Wie lange müssen wir denn noch aus dem Weg sein?«, fragte sie fröstelnd und zog ihr Handy aus der Hosentasche. Mit einem Blick auf die Uhr sagte meine ABF seufzend: »Es ist leider erst elf Uhr.«
    Wir liefen am Hammersee entlang und waren dann so durchgepustet, dass wir nicht länger draußen bleiben wollten.
    Um elf Uhr dreißig gingen wir zu Opa und Omas Haus zurück. Mein Finger fühlte sich an wie abgestorben, als ich auf den Klingelknopf drückte.
    Mama humpelte zur Tür und öffnete uns. »Das ist ja wunderbar, dass ihr beide nun doch die Freude am Wandern entdeckt«, sagte sie mit einem Grinsen. »Das können wir dann ja mal öfter machen, wenn mein Knöchel wieder fit ist.« Das überhörte ich!
    An Heiligabend durften wir erst in das Weihnachtszimmer, als es dunkel war und von drinnen ein kleines Glöckchen läutete. Wir hatten den geschmückten Ast natürlich schon gesehen, aber heute Abend brannten alle Kerzen daran und es duftete herrlich nach Kerzenwachs. Im Schimmer der Kerzen sahen die Engelchen und Herzen aus Schafwolle so zart wie Schneeflocken aus.
    »Ich wünsche euch frohe Weihnachten«, sagte meine Oma, aber sie sah dabei so ernst aus, dass ich wusste, in Gedanken war sie bei ihrem Sohn.
    »Kommt«, rief Opa, der in seinem guten Anzug richtig fremd aussah, »jetzt singen wir gemeinsam Weihnachtslieder.«
    »Papa, ich weiß nicht, ob das bei dir eine gute Idee ist«, gab Mama zu bedenken, und sie musterte ihren Vater argwöhnisch. »Lass doch lieber die Kinder singen. Die beiden waren im Weihnachtschor und singen ganz wunderbar.«
    »Stimmt«, fügte Michel hinzu. »Ich war richtig ergriffen, als ich sie beim Konzert gehört habe.«
    »Schnickschnack.« Opa stellte sich vor den geschmückten Ast auf und sagte: »Auf drei, wir fangen an mit Lasst uns froh und munter sein .« Bei drei legte Opa los. Seine Stimme klang so lieblich wie eine Heulboje, aber wir sangen gemeinsam mit ihm, bis wir am Ende der letzten Strophe angelangt waren.
    »Jetzt Ihr Kinderlein kommet , einverstanden?« Opa kam so langsam richtig in Fahrt.
    »Herrijeget«, rief Oma, denn es war mehr als peinlich, dass ihr Mann so laut und schief sang. Aber Michels dunkle Stimme klang richtig schön. Aber ich hörte noch etwas anderes, ein lautes Schmatzen, das aus der Küche kam.
    Sina hatte es auch gehört. »Oh nein«, schrie sie entsetzt, während sie in die Küche stürmte. »Das kann nur McSniff sein.« Ich folgte ihr. Der Hund stand auf seinen Hinterpfoten an dem schön gedeckten Küchentisch mit der weißen Tischdecke. Er hatte bereits ein großes Stück von der Gans abgebissen und kaute schmatzend. Etwas von der Füllung aus Apfelstückchen hing in seinem langen Bart und fiel ihm beim Fressen aus dem Maul auf die Tischdecke.
    Sina packte ihren Hund am Halsband und versuchte ihn vom Tisch wegzuziehen. Doch McSniff blieb genau da, wo er war. »Leute, das ist mal was anderes als das fiese Dosenfutter«, schien er zu sagen.
    »McSniff, runter da«, befahl Michel, aber der Hund ließ sich davon nicht stören. Schließlich musste ihn Michel vom Tisch wegziehen. Mit einem Küchenpapiertuch wischte er dem Hund den verschmierten Bart ab. Auch Mama, Opa und Oma waren in die Küche gekommen. Der Tisch glich einem Schlachtfeld.
    »Bitte entschuldigen Sie vielmals«, sagte Michel peinlich berührt zu meinen Großeltern.
    »Ach, es gibt Schlimmeres.« Oma blickte bedauernd auf die Gans, »aber es ist jammerschade um Ihren Braten.« Sie trug die ramponierte Gans zur Spüle herüber. Sina und ich deckten das Porzellan und das Besteck ab. Dann schüttelten wir
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