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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett
Autoren: A. A. Fair
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schon — darüber, daß ich einen Bogen Briefpapier aus Ihrem Schreibtisch entwendet hätte. Das stimmt aber nicht. Ich wollte Sie in einer höchst vertraulichen Angelegenheit zu Rate ziehen.«
    »So? Worum drehte es sich denn?«
    Diesmal rasselte sie ihre Geschichte glatt herunter. »Ich wollte damals keine Namen nennen, aber ich schätze, jetzt bleibt mir nichts anderes übrig. Harden C. Monroe hat Ärger mit seiner Frau. Sie versucht ihm das Fell über die Ohren zu ziehen. Sie hat Privatdetektive zu mir geschickt, die mich dazu bringen sollten, zu beschwören, daß ich übers Wochenende mit ihm weg war.«
    »Was haben Sie den Männern gesagt?«
    »Daß ich so etwas nie tun würde. Daß ich Mr. Monroe kaum kenne. Daß er einmal mit mir über ein Grundstück gesprochen hätte und daß er immer der perfekte Gentleman gewesen wäre.«
    »Und was dann?«
    »Und dann — dann überfiel mich dieses gräßliche Weib und behauptete, ich wäre nur in Ihr Büro gekommen, um Briefpapier zu klauen, und als ich das bestritt, warf sie mich aufs Bett und pflanzte sich auf meinen Bauch. Sie drückte mir die Luft ab. Ich war fast am Ersticken.«
    Ich warf einen Seitenblick auf Parkers Gesicht. Seine anfängliche Begeisterung war rapide im Schwinden. »Haben Sie Carlotta Shelton etwas davon erzählt?« fragte ich Elaine.
    »Nein. Ich kenne Carlotta Shelton nur ganz flüchtig. Wir waren ein- oder zweimal zusammen bei öffentlichen Veranstaltungen, aber das ist auch alles.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wo sie sich gegenwärtig aufhält?«
    »Nein, natürlich nicht. Im übrigen darf ich Sie wohl darauf hin-148
    weisen, daß ich gerade duschen wollte und — na, Sie sehen ja selbst, falls Sie Augen im Kopf haben, daß ich nicht danach angezogen bin, um Besucher zu empfangen.«
    Kräftige Finger trommelten gegen die Tür.
    Elaine Paisley zögerte, und so öffnete ich die Tür. Bertha Cool wuchtete in das Zimmer. Elaine starrte sie entsetzt an und zog sich in Richtung Schlafzimmer zurück.
    »Hätten Sie was dagegen, wenn wir, bevor wir gehen, rasch noch einen Blick in Ihr Schlafzimmer werfen? Nur um uns zu vergewissern, daß niemand drin ist?« fragte ich Elaine.
    Dann wandte ich mich Parker zu. »Das ist Bertha Cool.«
    Bertha stemmte die Hände in die Hüften und musterte Elaine mit düsterer Miene.
    »Allerdings habe ich was dagegen. Sie hatten überhaupt nicht das Recht, hier einzudringen. Ich habe Sie nicht hereingebeten, und ohne einen Durchsuchungsbefehl lasse ich Sie nicht in mein Schlafzimmer.«
    Ich sagte zu Bertha: »Sie behauptet, das Geständnis, das sie vor dir und Cecil ablegte, wäre falsch gewesen. Du hättest sie dazu gezwungen.«
    »Ach, wirklich?« Berthas kleine graue Augen glitzerten.
    »Und ich verlange, daß man mich schützt«, sagte Elaine Paisley. »Sie, meine Herren — oder wenigstens einer von Ihnen —, repräsentieren das Gesetz. Falls Sie vom Büro des Distriktanwalts kommen, verlange ich...«
    »Zuerst wollen wir uns Ihr Schlafzimmer näher besehen und dann...«
    Sie pflanzte sich vor die Schlafzimmertür und spreizte Arme und Beine. »Ohne einen Durchsuchungsbefehl dürfen Sie nicht hier herein. Also, wie ist's? Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«
    »Nein, wir haben keinen«, antwortete Parker, »und ich fürchte, wir werden an Ihre Großmut appellieren müssen...«
    »Durchsuchungsbefehl? Quatsch!« sagte Bertha und fegte Elaine mit einer einzigen Armbewegung beiseite. Sie machte die Schlafzimmertür auf und rief: »Oh, hallo, Schätzchen. Zieh dir ein paar Klamotten über. Hier draußen sind ein paar Männer, die dich sprechen wollen.«
    Elaine Paisley kreischte laut auf.
    Bertha verschwand im Schlafzimmer und kam einige Sekunden später mit Carlotta Shelton zurück. Carlotta zog hastig den Reißverschluß eines Morgenrocks zu.
    »Ist das die, nach der ihr sucht?« erkundigte sich Bertha.
    »Ja, das ist sie«, erwiderte ich.
    Carlotta Shelton sah mich an. »Schauen Sie, Mr. Lam, es gibt da offenbar irgendein Mißverständnis. Das Ganze tut mir leid, und ich werde es sobald wie möglich wieder in Ordnung bringen.«
    »Im Moment interessiert mich mehr, was in der Samstagnacht im Bide-a-wee-bit-Motel passierte, als Sie dort einen Bungalow mieteten und auf Harden Monroe warteten. Gleich nach Monroes Eintreffen erschien Ronley Fisher in Ihrem Zimmer, stellte sich vor und überreichte Ihnen eine gerichtliche Vorladung. Und jetzt sind Sie an der Reihe.«
    »Ich weiß gar nicht, wovon Sie
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