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Tatort Doppelbett

Tatort Doppelbett

Titel: Tatort Doppelbett
Autoren: A. A. Fair
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reden.«
    »Na, dann streng deinen Grips mal ein bißchen an, Schätzchen«, sagte Bertha Cool. »Ich bin vom Büro des Distriktanwalts, und du kommst mit mir.«
    »Sie können mich nicht verhaften.«
    »Teufel, und ob ich das kann! Du hast genau fünf Minuten, um dir was überzuziehen. Oder möchtest du so gehen, wie du bist?«
    Dann machte Bertha kehrt und nahm Elaine Paisley aufs Korn. »Und jetzt zu dir, du verlogene kleine Nutte. Probier's nur, die eidesstattliche Erklärung zu widerrufen, und bei Gott, ich schlag' dir sämtliche Zähne aus!«
    »Hören Sie«, sagte ich zu Carlotta Shelton, »überlegen Sie sich gut, was Sie tun. Es handelt sich um einen Mordfall. Von den nächsten fünf Minuten wird es abhängen, ob Sie nur als Zeugin vorgeladen werden oder ob Sie wegen Beihilfe zum Mord auf die Anklagebank wandern.«
    »Sie sind ein gutaussehendes Mädchen«, sagte Bertha, »mit einem hübschen Körper und allem, was dazu gehört. Sie können noch 'ne Menge Spaß haben und das Leben genießen, bevor Sie zu alt dazu sind. Aber sitzen Sie mal die nächsten zehn Jahre in einem Frauengefängnis, wo man Sie mit Mehlpapps füttert und Sie einen Mann noch nicht mal von weitem zu sehen kriegen, und Sie werden sich wundern, wie Sie ausschauen, wenn man Sie da rausläßt.«
    »Es war ein gräßliches Versehen — ein Unglücksfall«, sagte Carlotta.
    »Was?« fragte Parker.
    »Die Sache mit Mr. Fisher.« Carlotta fing an zu weinen.
    »Hör auf zu plärren, Schätzchen, und fang an zu reden. Wir haben nicht viel Zeit. Die zwei Männer sind zu klug, um auf Tränen reinzufallen, und mich lassen sie sowieso kalt.«
    Carlotta hörte so plötzlich auf zu weinen, als hätte sie irgendwo einen Hahn abgedreht und den Zufluß gedrosselt. Sie war bleich und machte ein erschrecktes Gesicht. »Es ist mir schleierhaft, wie Mr. Fisher uns auf die Spur gekommen ist. Harden Monroe und ich gingen oft zu viert mit Staunton Cliffs und Marilene aus. Harden kennt Staunton Cliffs sehr gut. Hardens Frau versuchte Beweismaterial für eine Scheidung zu ergattern, und deshalb gab er vor, daß er mit Staunton Cliffs geschäftlich verreisen müßte. Sobald sie irgendwo abgestiegen waren, riefen sie Marilene an und sagten ihr, sie sollte mich abholen und mitbringen.«
    »Und was geschah in der Samstagnacht?« fragte ich.
    »Ich fuhr in das Motel, wo Harden und ich uns schon ein paarmal getroffen hatten. Nach etwa einer Stunde kam Harden nach, und er war noch nicht richtig im Zimmer, da kreuzte dieser Mann auf, stellte sich als Ronley Fisher, Distriktsanwalt, vor, und überreichte uns eine Vorladung.«
    »Nur, damit Sie über die Ausflüge zu viert aussagten?«
    »Nein, es handelte sich um ein Gespräch. Die beiden Männer batten wieder einmal eine Geschäftsreise vorgeschützt und sich mit mir und Marilene getroffen, und Staunton Cliffs war sehr verbittert und unzufrieden. Er unterhielt sich mit Harden über seine Frau und beklagte sich darüber, daß sie sich nicht scheiden lassen wollte. Er sagte, sie hätte die Absicht, ihn schwer bluten zu lassen und ihm sein ganzes Vermögen abzunehmen, aber dazu würde es nie kommen; eher würde er sie vorher umbringen.«
    »Haben Sie wirklich gehört, wie er das sagte?« fragte Parker.
    »Ja, ich hab's gehört, Marilene Curtis hat's gehört und Harden Monroe hat's gehört«, erwiderte sie erschöpft.
    »Wann und wo?«
    »Am 22. März im CactusPear Motel.«
     

17
     
    Richter Crawford Trent nahm Punkt zwei Uhr den Richtersitz wieder ein und sagte: »Der Prozeß des Staates Kalifornien gegen Staunton Cliffs und Marilene Curtis wird fortgesetzt. Die Angeklagten und sämtliche Geschworenen sind anwesend. Der Angeklagte Staunton Cliffs stand im Kreuzverhör. Gehen Sie in den Zeugenstand, Mr. Cliffs.«
    Cliffs Verteidiger hatte seinen Mandanten während der Mittagspause bearbeitet wie ein Fußballtrainer seine Mannschaft in der Halbzeit. Als Cliffs den Zeugenstand betrat, machte er wieder einen recht zuversichtlichen Eindruck.
    Parker sagte: »Mr. Cliffs, Sie haben hier ausgesagt, daß Sie mit Ihrer Geliebten Marilene Curtis nie zu viert ausgegangen wären.«
    »Ganz recht.«
    »Möchten Sie diese Aussage abändern?«
    »Aber nein.«
    »Ich frage Sie nun, Mr. Cliffs, ob Sie nicht am 22. März dieses Jahres im CactusPear Motel abgestiegen sind, zusammen mit Harden C. Monroe den Bungalow Nr. 12 gemietet haben, und ich frage Sie, ob es nicht zutrifft, daß Ihre Mitangeklagte Marilene Curtis und Carlotta Shelton Nr.
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