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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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wolle er selbst ergründen, zu welchen Gefühlsausbrüchen dieser fähig sei, aber alle sahen, daß er den Revolver schußbereit und halberhoben hielt. Doch er sprach dem Tier beruhigend zu, das neben dem Russen hockte und bald den einen, bald den anderen der Seeleute ansah. Als der Kapitän auf den Affen zukam, erhob sich dieser und watschelte ihm entgegen. Dabei hatte er denselben seltsamen, suchenden Gesichtsausdruck, mit dem er die Seeleute betrachtet hatte, denen er zuerst begegnet war. Er trat ganz dicht an den Offizier heran, legte ihm eine Hand auf die Schulter, studierte eingehend und lange dessen Gesicht, dann folgte wieder der Ausdruck der Enttäuschung, begleitet von einem nahezu menschlichen Seufzer, als er sich abwandte, um auf dieselbe kuriose Weise nunmehr dem Maat und den zwei Seeleuten, die mit den Offizieren gekommen waren, in die Gesichter zu blicken. Jedesmal seufzte er und ging weiter, bis er schließlich wieder neben Pawlowitsch stand, wo er sich abermals hinhockte. Fortan bekundete er keinerlei Interesse mehr an den Männern und hatte offensichtlich auch das kürzliche Handgemenge mit ihnen vergessen.
    Als die Gruppe an Bord der Marjorie W. zurückkehrte, wurde Pawlowitsch von dem Affen begleitet, der ganz versessen zu sein schien, ihm zu folgen. Der Kapitän hatte nichts gegen diesen Umstand einzuwenden, und so wurde der große Menschenaffe stillschweigend dem an Bord befindlichen Personenkreis zugerechnet. Einmal an Bord, studierte er wieder jedes neue Gesicht eingehend und bekundete jedesmal dieselbe Enttäuschung wie bei seinen bisherigen Gesichtskontrollen. Die an Bord befindlichen Offiziere und Wissenschaftler sprachen oft über das Tier, konnten sich die seltsame Verhaltensweise jedoch auch nicht richtig erklären, mit der er jedes neue Gesicht begrüßte. Wäre er auf dem Festland entdeckt worden oder an irgendeinem anderen Ort, nur nicht auf dieser nahezu unbekannten Insel, die offensichtlich seine Heimat war, so hätten sie sich sein Verhalten dadurch erklären können, das er früher das Haustier eines Menschen gewesen war, doch war diese Theorie angesichts des unbewohnten Eilands nicht zu halten. Er schien ständig nach jemandem zu suchen, und während der ersten Tage ihrer Rückreise von der Insel konnten sie ihn oft in verschiedenen Ecken des Schiffes herumschnüffeln sehen, aber nachdem er jedes Gesicht an Bord eingehend betrachtet und überprüft und jeden Winkel durchstöbert hatte, begegnete er allen Dingen seiner Umgebung mit äußerster Gleichgültigkeit. Selbst der Russe rief bei ihm nur geringfügiges Interesse hervor, wenn er ihm sein Futter brachte. Zuweilen schien der Affe ihn einfach nur zu dulden. Nie bekundete er ihm oder einer anderen Person an Bord gegenüber besondere Zuneigung. Allerdings erfolgte auch nie wieder solch ungehemmter Zornesausbruch, wie der Angriff der Matrosen am Tag ihrer ersten Begegnung bei ihm ausgelöst hatte. Er verbrachte die meiste Zeit am Bug des Schiffes und suchte den Horizont ab, als sei er mit genügend Verstand ausgestattet, um zu wissen, daß die Marjorie W. einen Hafen ansteuern würde, wo weitere menschliche Wesen zu scharfäugiger Überprüfung zur Verfügung stehen würden. Alles in allem wurde Ajax – diesen Spitznamen hatte man ihm gegeben – als der bemerkenswerteste und intelligenteste Affe angesehen, den alle an Bord des Schiffes je gesehen hatten. Auch war Intelligenz nicht die einzige bemerkenswerte Eigenschaft. Seine Statur und sein Körperbau waren für einen Affen ehrfurchtgebietend. Sein Alter trat klar zutage, dennoch schien es seine körperlichen und geistigen Kräfte in keinster Weise zu beeinträchtigen.
    So langte die Marjorie W. schließlich in England an, und hier statteten die Offiziere und Wissenschaftler, erfüllt von Mitleid für das armselige Wrack eines Menschen, das sie aus dem Dschungel gerettet hatten, Pawlowitsch mit Geld aus und sagten ihm und seinem Ajax Lebewohl.
    Am Kai und während der Weiterfahrt nach London hatte der Russe mit Ajax alle Hände voll zu tun. Jedes neue Gesicht der vielen Tausende, die ins Blickfeld des Menschenaffen gerieten, wurden sorgfältig betrachtet, zum großen Entsetzen vieler seiner Opfer. Da es ihm jedoch offensichtlich versagt blieb, den Gesuchten ausfindig zu machen, verfiel er schließlich in krankhafte Gleichgültigkeit und faßte nur selten noch im Vorübergehen ein Gesicht ins Auge.
    In London begab sich Pawlowitsch mit seiner Erwerbung schnurstracks zu einem
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