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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Rachegedanken mehr – nur einen dumpfen Haß auf jene Menschen, deren Vernichtung Rokoff und er vergebens im Schilde geführt hatten. Er haßte jedoch auch Rokoff und die Erinnerung an ihn, denn dieser war letzten Endes Ursache all der Schrecknisse, die er hatte ertragen müssen. Und er haßte die Polizei der unzähligen Städte, vor der er hatte fliehen müssen. Und er haßte das Gesetz, die Ordnung, rundweg alles. Jeder Moment im Leben dieses Mannes war erfüllt von krankhaftem Haß. Er war die Verkörperung des Hasses, sowohl hinsichtlich der äußeren Erscheinung als auch der Denkhaltung. Mit den Männern, die ihn gerettet hatten, hatte er wenig oder gar nichts zu tun. Er war zu schwach, um zu arbeiten, und zu mürrisch, um mit ihm Umgang zu pflegen, so überließen sie ihn sehr bald sich selbst.
    Ein Syndikat wohlhabender Fabrikanten hatte die Marjorie W. gechartert und mit einem Labor sowie einem Stab von Wissenschaftlern ausgestattet. Sie sollte nach einem Rohstoff suchen, den die Fabrikanten, denen die Finanzierung oblag, bisher für beträchtliche Kosten aus Südafrika importiert hatten. Um welchen Rohstoff es sich handelte, wußte niemand an Bord außer den Wissenschaftlern. Aber das ist für uns weniger von Bedeutung als die Tatsache, daß er das Schiff zu einer bestimmten Insel vor der afrikanischen Küste führte, nachdem Alexis Pawlowitsch an Bord genommen worden war.
    Das Schiff lag dort mehrere Wochen vor Anker. Das eintönige Leben an Bord fiel der Mannschaft allmählich auf die Nerven. Sie gingen häufig an Land, und Pawlowitsch bat schließlich einmal, sie begleiten zu dürfen – er war die bedrückende Eintönigkeit der Schiffsroutine gleichfalls leid.
    Die Insel war stark bewaldet. Der dichte Dschungel reichte fast bis zum Strand. Die Wissenschaftler waren auf der Suche nach dem wertvollen Rohstoff, von dem sie auf Grund von Gerüchten unter den Eingeborenen des Festlands annahmen, daß er hier in vermarktungsfähigen Mengen zu finden sei, weit landeinwärts vorgedrungen. Die Besatzung angelte, ging auf Jagd oder erforschte die Gegend. Pawlowitsch schlürfte am Strand auf und ab oder lag am Waldsaum im Schatten der großen Bäume. Eines Tages, als die Männer sich in einiger Entfernung um einen toten Panther versammelt hatten, den einer der Jäger geschossen hatte, lag Pawlowitsch wieder schlafend unter seinem Baum. Er erwachte von einer Berührung an seiner Schulter, fuhr auf und sah einen riesigen Menschenaffen bei ihm sitzen, der ihn aufmerksam betrachtete. Dem Russen steckte der Schreck in allen Gliedern. Er sah zu den Matrosen – sie befanden sich mehrere Hundert Yards entfernt. Abermals rüttelte ihn der Affe an der Schulter und plapperte klagend. Weder sein Blick noch seine Haltung wirkten bedrohlich. Pawlowitsch erhob sich langsam. Der Affe stellte sich neben ihn.
    Halb geduckt schlürfte der Mann vorsichtig auf die Matrosen zu. Der Affe faßte ihn am Arm und trottete mit ihm. Sie waren fast schon bei der kleinen Gruppe von Seeleuten angelangt, als diese sie entdeckten. Pawlowitsch war inzwischen überzeugt, daß das Tier niemandem etwas antun wollte. Offensichtlich war es an die Gesellschaft menschlicher Wesen gewöhnt. Er überlegte sich, daß der Affe von beträchtlichem finanziellen Wert war, und beschloß, als einziger daraus Nutzen zu ziehen.
    Als die Männer aufblickten und das seltsame Paar auf sich zukommen sahen, waren sie äußerst überrascht und liefen ihnen entgegen. Der Affe zeigte keine Anzeichen von Furcht. Stattdessen packte er jeden Matrosen an der Schulter und blickte ihm lange und ernst ins Gesicht. Nachdem er sich alle angesehen hatte, kehrte er zu Pawlowitsch zurück. Seine ganze Haltung und Mimik bekundeten Enttäuschung.
    Die Männer waren begeistert. Sie standen um die beiden herum, stellten Pawlowitsch viele Fragen und inspizierten seinen Begleiter. Der Russe erzählte ihnen, der Affe gehöre ihm, und ließ sich auf keine weiteren Erklärungen ein. Er bekräftigte nur immer wieder: »Er gehört mir. Er gehört mir.« Gelangweilt von seiner Tirade, verfiel einer der Männer auf einen Scherz. Er trat um den Affen herum und stach ihn von hinten mit einer Nadel. Blitzartig wandte sich das Tier seinem Peiniger zu, und im Bruchteil einer Sekunde hatte es sich aus einem friedlichen, freundlichen Wesen in einen tollwütigen Dämon der Rache verwandelt. Das breite Grinsen auf dem Gesicht des Matrosen, mit dem er seinen Streich ausgeführt hatte, wich einem Ausdruck
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