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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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aufzusuchen – Sie wüßten bestimmt, ob sich solch ein Mädchen in ihrer Nachbarschaft befindet.«
    »Welchen Beweis für die Identität ihrer Tochter hat dieser Araber vorgebracht?« fragte Lord Greystoke.
    »Keinen«, antwortete der andere. »Deshalb hielten wir es für das beste, Sie zu konsultieren, ehe wir eine Expedition organisieren. Der Bursche besaß nur ein altes Foto von ihr, auf dessen Rückseite ein Zeitungsausschnitt geklebt war, der sie beschrieb und eine Belohnung anbot. Wir befürchten, daß er dieses Bild irgendwo gefunden hat, es seine Gier wachrief und ihn glauben machte, er könne sich die Belohnung sichern, indem er uns möglicherweise irgendein anderes weißes Mädchen unterschiebt, eingedenk der Tatsache, daß seither viele Jahre verstrichen sind, wir den Schwindel vielleicht gar nicht als solchen erkennen.«
    »Haben Sie das Foto bei sich?« fragte Lord Greystoke.
    Der General zog einen Umschlag aus der Tasche, entnahm ihm eine vergilbte Fotografie und händigte sie dem Engländer aus.
    Tränen trübten den Blick des alten Kriegsmannes, als er das Bild seiner verschwundenen Tochter vorher noch einmal betrachtete.
    Lord Greystoke sah es sich einen Moment an. Ein seltsamer Ausdruck trat in seine Augen. Er betätigte einen Klingelknopf neben seinem Ellenbogen, und einen Augenblick später trat ein Diener ein.
    »Bitten Sie doch meines Sohnes Frau, sie möge so gut sein, in die Bibliothek zu kommen«, sagte er.
    Die beiden Männer saßen schweigend. General Jacot war zu wohlerzogen, um sich den Verdruß und die Enttäuschung, die er angesichts der summarischen Art und Weise empfand, in der Lord Greystoke den eigentlichen Gegenstand seines Besuchs einfach beiseiteschob, in irgendeiner Weise anmerken zu lassen. Sobald die junge Lady erschienen und er ihr vorgestellt worden war, würde er seinen Abschied nehmen. Einen Augenblick später trat Meriem ein.
    Lord Greystoke und General Jacot erhoben sich und sahen sie an. Der Engländer unterließ es, sie vorzustellen – er brannte darauf, zu sehen, welche Wirkung der erste Anblick des Mädchens auf den Franzosen haben würde, denn er verfolgte eine Hypothese – einen Gedanken, den der Himmel ihm soeben eingegeben hatte, als er die kindlichen Gesichtszüge von Jeanne Jacot auf dem Foto betrachtet hatte.
    General Jacot warf Meriem nur einen kurzen Blick zu, dann wandte er sich an Lord Greystoke.
    »Wie lange wissen Sie es schon?« fragte er ein wenig vorwurfsvoll.
    »Seit Sie mir vorhin das Foto zeigten«, erwiderte der Engländer.
    »Sie ist es«, sagte Jacot und zitterte vor unterdrückter Rührung. »Aber sie erkennt mich nicht – wie sollte sie auch.« Und an Meriem gewandt: »Mein Kind, ich bin dein …«
    Doch sie unterbrach ihn mit einem kurzen Freudenschrei, während sie ihm mit ausgestreckten Armen entgegenstürzte.
    »Ich kenne dich! Ich kenne dich!« rief sie. »Oh, jetzt erinnere ich mich«, und der alte Mann schloß sie in seine Arme.
    Jack Clayton und seine Mutter wurden herbeigerufen, und als sie die Geschichte vernommen hatten, waren sie hocherfreut, daß die kleine Meriem einen Vater und eine Mutter gefunden hatte.
    »So hast du nun doch kein arabisches Findelkind geheiratet«, sagte Meriem. »Ist das nicht schön?«
    »Du bist schön!« erwiderte Korak. »Ich habe meine kleine Meriem geheiratet, und es kümmert mich überhaupt nicht, ob sie eine Araberin oder einfach eine kleine Tarmangani ist.«
    »Sie ist keines von beiden, mein Sohn«, sagte General Armand Jacot. »Sie ist eine richtige Prinzessin.«

 

     
     

     

     
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