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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Lendentuch. Dann machte er sich auf den Weg, um etwas über das fremde Land in Erfahrung zu bringen, in dem er sich plötzlich befand. Daß es nicht an der ihm vertrauten Westküste Afrikas lag, hatte er daran gesehen, daß die Sonne frühmorgens aus dem Meer aufstieg, als er am Waldsaum stand und zum Horizont blickte.
    Aber daß es nicht die Ostküste Afrikas war, konnte auch als gesichert gelten. Er hatte deutlich erkannt, daß die Kincaid nicht durchs Mittelmeer, den Suezkanal und das Rote Meer gefahren war, sondern die Route ums Kap der Guten Hoffnung gewählt hatte. Deshalb hatte er keine Ahnung, wo er sich befand.
    Manchmal neigte er zu der Annahme, das Schiff habe den weiten Atlantik überquert, um ihn an einem unwirtlichen Gestade Südamerikas an Land zu setzen, doch das Vorhandensein von Numa, dem Löwen, zeigte ihm, daß das nicht der Fall sein konnte.
    Während er parallel zur Küste durch den Dschungel zog, spürte er ein starkes Verlangen nach Gesellschaft, so daß er schon langsam bedauerte, sein Schicksal nicht mit dem der Affen vereint zu haben. Seit jenem ersten Tag, als die Einflüsse der Zivilisation bei ihm noch überwogen, hatte er nichts wieder von ihnen gesehen.
    Inzwischen war er fast wieder der Tarzan von früher geworden, und obwohl er sich der Tatsache bewußt war, daß er mit den großen Menschenaffen nur wenig gemein hatte, hielt er ihre Gesellschaft dennoch für besser als gar keine.
    Er nahm sich Zeit für den Weg, bewegte sich zuweilen am Boden, dann wieder durch die unteren Zweige der Bäume vorwärts, sammelte gelegentlich Früchte oder suchte die Unterseite umgestürzter Bäume nach größeren Insekten ab, die er ebenso schmackhaft wie früher fand. Er hatte etwa eine Meile oder mehr noch zurückgelegt, als der Wind ihm die Witterung von Sheeta zutrug. Der Panther mußte vor ihm sein.
    Nichts konnte Tarzan gelegener kommen als diese Raubkatze, denn er benötigte nicht nur ihren Darm für die Anfertigung von Bogensehnen, sondern wollte aus dem Fell auch einen neuen Köcher und ein Lendentuch für sich herstellen. Wenn er zuvor reichlich unbekümmert durch den Dschungel gestreift war, bewegte er sich jetzt lautlos und im Verborgenen.
    Schnell und leise glitt er hinter der wilden Katze durch den Wald, und trotz seiner edlen Geburt war der Verfolger keinen Deut weniger wild als das grausame Geschöpf, dem er nachstellte.
    Als er sich nahe genug herangepirscht hatte, entdeckte er, daß der Panther seinerseits es auf ein anderes Lebewesen abgesehen hatte, und kurz darauf schlug ihm auch schon von rechts die markante Witterung einer großen Schar von Affen in die Nase.
    Der Panther hatte einen großen Baum erklettert, als Tarzan seiner ansichtig wurde, und unter und hinter ihm sah Tarzan Akuts Affenvolk sich auf einer kleinen, natürlichen Lichtung tummeln. Einige dösten vor sich hin, an Baumstämme gelehnt, während andere umherwanderten und die Unterseite von Rindenstücken nach köstlichen Käfern und Raupen absuchten.
    Akut befand sich Sheeta am nächsten.
    Die große Katze lag eng an einen dicken Ast geschmiegt, den Blicken des Affen durch dichtes Blattwerk verborgen, und wartete geduldig, daß der Affe auf Sprungnähe herankam.
    Tarzan bezog unauffällig auf demselben Baum wie der Panther und etwas über ihm Position. In der Linken hielt er das dünne Steinmesser. Natürlich hätte er lieber die Schlinge benutzt, doch das die große Katze umgebende Blattwerk machte die Zielgenauigkeit eines Lassowurfs zunichte.
    Akut befand sich nun ganz dicht unter dem Baum, wo der Tod auf ihn lauerte. Sheeta zog langsam die Hinterpranken unter den Leib, dann schnellte er mit einem abscheulichen Schrei auf den grauen Affen. Den Bruchteil einer Sekunde vor seinem Sprung löste sich ein anderes Raubtier über ihm von dem Ast, auf dem es lag, und sein wilder, unheimlicher Schrei vermischte sich mit dem des Panthers.
    Als Akut erschrocken nach oben blickte, sah er die Raubkatze fast über sich und schon auf ihrem Rücken den weißen Affen, der ihn an jenem Tag am Rand des großen Wasser bezwungen hatte.
    Die Zähne des Affenmenschen schlugen in Sheetas Genick, der rechte Arm umschlang ihre Kehle, während die linke Hand, die einen dünnen Stein hielt, immer wieder hinter der linken Schulter des Panthers kraftvoll in dessen Flanke stieß.
    Akut hatte gerade Zeit, beiseite zu springen, um nicht unter diesen beiden miteinander kämpfenden Ungeheuern des Dschungels begraben zu werden.
    Krachend schlugen
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