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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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einmal gerettet, deshalb will ich dir nichts tun. Aber wenn du mich behinderst oder versuchst, mir zu folgen, werde ich auch dich töten müssen.«
    Bei diesen Worten ging er an ihr vorbei zum Eingang in die unterirdischen Gewölbe.
    »Wer ist sie?« fragte die Hohepriesterin und wies auf die bewußtlose Frau.
    »Sie gehört mir«, sagte Tarzan von den Affen.
    Sie starrte ihn einen Moment mit weit geöffneten Augen an. Dann überschattete ein Ausdruck hoffnungslosen Schmerzes ihre Miene, Tränen rannen ihr über die Wangen, und mit einem schwachen Aufschrei sank sie auf den kalten Boden, während ein Schwarm der gräßlichen Männer an ihr vorbeistürmte, um über den Affenmenschen herzufallen.
    Aber dieser war schon nicht mehr dort, wo sie ihn ergreifen wollten. Mit einem leichten Sprung war er in dem Gang verschwunden, der zu den unterirdischen Höhlen führte, und als seine Verfolger ihm nun vorsichtiger nachsetzten, nachdem sie die Kammer leer gefunden hatten, lachten sie und schnatterten miteinander, denn sie wußten, daß es aus den unterirdischen Gewölben nur einen Ausgang gab, und durch den war er verschwunden. Wollte er herauskommen, mußte er ihnen in die Arme laufen, also brauchten sie nur zu warten und ihn oben abzufangen.
    So gelangte Tarzan von den Affen, die bewußtlose Jane Porter in den Armen, ohne Verfolgung durch die Höhlen von Opar unter dem Tempel des Flammengottes. Aber als die gräßlichen Männer die Angelegenheit des langen und breiten erörterten, erinnerten sie sich, daß derselbe Mensch schon einmal durch die Höhlen verschwunden war, und obwohl sie den Eingang bewacht hatten, war er nicht wieder aufgetaucht. Dennoch war er heute von außen gekommen. Am besten, sie schickten wieder fünfzig Männer ins Tal hinunter, um den Tempelschänder aufzuspüren und gefangenzunehmen.
    Als Tarzan den Schacht hinter der zertrümmerten Wand erreicht hatte, war er überzeugt, daß die Flucht erfolgreich verlaufen würde. Deshalb hielt er inne, um die Steine wieder einzufügen, denn ihm lag nichts daran, daß die Bewohner des Bauwerks diesen vergessenen Gang entdeckten und durch ihn in die Schatzkammer gelangten. Er plante nämlich, noch einmal nach Opar zurückzukehren und noch mehr Reichtümer wegzuschleppen, als er schon im Amphitheater der Affen vergraben hatte.
    Weiter schritt er durch die Gänge, an der ersten Tür vorbei und durch die Schatzkammer; dann durch die zweite Tür und den langen, schnurgeraden Tunnel entlang, der zu dem verborgenen Ausgang oben am Berg hinter der Stadt führte. Jane Porter war noch immer bewußtlos.
    Auf der Felsenspitze hielt er kurz an, um einen Blick zurück auf die Stadt zu werfen. Da sah er eine Gruppe der gräßlichen Männer die Ebene durchqueren. Er zögerte kurz. Sollte er hinabsteigen und so schnell wie möglich zu den fernen Felsenklippen eilen, oder sollte er sich bis zur Nacht hier verstecken? Ein Blick auf das bleiche Gesicht der jungen Frau gab den Ausschlag. Er konnte sie nicht hier behalten und zulassen, daß ihre Feinde ihnen den Weg in die Freiheit verwehrten. Möglicherweise waren auch welche durch die Tunnel unterwegs, und den Feind vor und hinter sich zu haben bedeutete todsichere Gefangennahme, denn er konnte sich mit der Last, die er trug, keinen Weg durch die Feinde bahnen.
    Dennoch war es keine leichte Aufgabe, mit der bewußtlosen jungen Frau den Felsen hinabzusteigen. Aber er band sie sich mit dem Grasseil auf den Rücken und langte wohlbehalten unten an, ehe die Männer von Opar am Felsen eintrafen. Da er den Abstieg auf der der Stadt abgelegenen Seite vollzog, konnten die Häscher ihn nicht sehen, auch vermuteten sie nicht, daß ihre Beute so nahe vor ihnen war.
    Tarzan achtete darauf, daß der Bergkegel zwischen ihnen und ihren Verfolgern blieb, und konnte so fast eine Meile zurücklegen, bis die Männer von Opar den Granitfelsen umgangen hatten und den Flüchtling vor sich sahen. Mit lautem Triumphgeschrei rannten sie los, was das Zeug hielt, fest überzeugt, den Flüchtling mit seiner Last in Bälde einzuholen, doch sie unterschätzten die Kräfte des Affenmenschen und überschätzten die Möglichkeiten ihrer kurzen, krummen Beine.
    Tarzan behielt die stete, rasche Gangart bei, so daß die Entfernung zwischen ihnen unverändert blieb. Ab und zu blickte er in das liebliche Gesicht dicht vor ihm. Wäre nicht der schwache Herzschlag gewesen, den er an seiner Brust spürte, so hätte er nicht gewußt, ob Jane noch lebte, so bleich und
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