Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen
Autoren: Gerhard Krug
Vom Netzwerk:
noch unbedingt mit in das Projekt muss. Das Geld und die Termine bleiben selbstverständlich dieselben. Außerdem könnte im Projekt auch noch das kleine Problem der Abteilung X mit berücksichtigt werden, das schaffen Sie doch, Frau Y/​Herr Z.   Oder? Und dann sollst du den Mut haben, hier zu sagen: Nein!? Du hast einfach schlechte Karten, weil du in diesem Moment dem Chef sagen sollst, dass er Blödsinn redet oder dem Projekt den doppelten Etat geben muss und doppelt so viel Zeit? Er wird dich nachdenklich angucken, und du wirst in seinen trüben Augen feststellen, dass er das Vertrauen in dich verloren hat. So ein kleines Problem und ein so großer Stänkerer. Das passt nicht zusammen. Da müssen wir uns das nächste Mal doch einen motivierteren Mitarbeiter als Projektleiter ausgucken. Vielleicht lösen wir ihn auch sofort ab?
    Wenn du es aber schaffst, dass man dir das Projekt wegnimmt und du wieder in der Linie dienen kannst, ohne rauszufliegen, dann hast du es geschafft.
    Projekt weg, um 16   Uhr Feierabend und Karriere ohne Projektstress. «Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s gänzlich ungeniert», hat schon Wilhelm Busch das wichtigste Ziel deiner Karriere formuliert. Und nochmals: Man muss selbst nichts leisten, um Karriere zu machen. Du musst dich nur an die Erfolge anderer anhängen. Das reicht.
    Das zum Thema Ziele.
    Nochmals zum Mitschreiben. Wenn schon Projekt, dann mit Zieldefinition, messbaren (also operationalisierbaren) und machbarenZielen und Terminen, die auch erreichbar sind und sich nicht ausschließen. Und mit der notwendigen Finanzierung! Und Letzteres ist am schwersten zu bekommen.

Wie man an Geld kommt
    Geld ist das Schmiermittel der Welt und somit auch aller Projekte. Wenn du kein Geld hast, mag dich niemand. «Mit den Taschen voller Geld kommt man um die ganze Welt», weiß schon der Volksmund. Ohne Geld bist du der Bettler der Fußgängerzone, der ständig seine Kollegen angeht, ihm doch einen Fuffi zu geben. Trübe Aussichten!
    «Sie erhalten das Geld, wenn Sie es benötigen», heißt für dich, dass du jedes Mal deinen Geldgeber erwischen musst, wenn du Kohle ausgeben willst. Wegen jeder Kleinigkeit musst du dich fragen lassen, warum du wieder so viel Geld ausgeben willst für so ein minderwertiges Projekt. «Und wozu wollen Sie das», und: «Das muss reichen, mehr darf es nicht kosten.» Ich kann dir sagen, das nervt.
    Also musst du deine Chefs dazu kriegen, dir einen Geldtopf zu geben, der nicht zu klein ist. Und wie schafft man das? Die Frage ist berechtigt und zulässig, kann jedoch nicht beantwortet werden. Nächste Frage   …
    Aber im Ernst: Darauf eine allgemeingültige Antwort zu geben ist hier natürlich nicht möglich. Es gibt nur verschiedene Strategien. Die, mit denen ich Erfolg hatte, will ich hier vorstellen. Natürlich gibt es noch viele mehr, und welche wirklich in deinem Fall helfen, musst du selbst entscheiden. Wer Geld hat, will es selbst ausgeben und nicht dir überlassen. Denk einfach mal nach, wie das bei euch läuft, bei Kollegen, die immer alles kriegen. Schau mal genau nach, was die in diesem Fall machen.
    Grundsätzlich gibt es verschiedene Ansätze.
     
    1.   Du überzeugst deinen Chef davon, dass du Geld brauchst, um das Projekt zu führen. Du lässt dir also ein Budget geben. Das geht am besten gleich am Anfang. Dann hast du ja gerade voll motiviert dein Pflichtenheft auf Vordermann gebracht und locker errechnet, dass du ca. 140   % der wirklich benötigten Summe brauchst. KeineSorge, das wird man dir ohnehin nicht geben. Man wird dir haarklein vorrechnen, wie schlecht du gerechnet hast.
    Du bist ja der Anfänger. Also lass ihnen die Freude, dir zu zeigen, wie es wirklich gemacht wird. Wirklich gemacht heißt hier, wie man mit weniger auskommt und ein Budget kürzt. Nie wird rauskommen, dass du mehr bekommst! Ich habe es jedenfalls noch nie erlebt!
    Die Chefs wollen streichen und du zulegen. Also habt ihr immer einen Konflikt. Dein Chef hat nämlich in seiner Zielvereinbarung für den Bonus, dass alle Projekte 10   % billiger als letztes Jahr durchzuziehen sind oder so ähnlich. Das sagt er dir aber nicht. Er wird deshalb nicht zögern, noch mehr Kohle aus deinem Projekt abzuziehen. Ihn kümmert nur seine Zielvereinbarung, nicht deine!
    Das ist Fakt. Zielvereinbarungen sind knallharter Kapitalismus und eine gute Idee ins Gegenteil verkehrt. Das musst du wissen. Er wird dir also, ohne mit der Wimper zu zucken, das Geld kürzen, sodass es zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher