Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Target 5

Target 5

Titel: Target 5
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
luftkrank.«
    »Schade. Ich fürchte, Sie werden wieder luftkrank werden. Ich habe mit Grayson und Langer eine Menge durchgemacht, also werde ich nach Washington zurückkehren müssen. Lassen Sieden Zug abfahren, und bringen Sie mich dann schnell zum Flughafen. Es sieht tatsächlich aus, als hätte Dawes einige Schwierigkeiten.«
    In einem plötzlichen Einfall reichte er Dixon den Colt.
     
     
    Am Samstag, dem 19. Februar, brannten um drei Uhr früh in der obersten Etage des Gebäudes der National Security Agency in Washington noch immer die Lichter. Die NSA, die der Öffentlichkeit weit weniger bekannt ist als der CIA, ist einer der erfolgreichsten Nachrichtendienste der Welt, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie weniger im Rampenlicht steht als ihr berüchtigteres Gegenstück. Auf jeden Fall gibt sie einen größeren Etat wirkungsvoller aus.
    General Dawes war ein kleiner, stark gebauter Dreiundfünfzigjähriger, der das Aussehen eines Managertyps hatte. Er trug tristgraue Straßenanzüge, hatte eine Vorliebe für tropische Pflanzen und haßte kaltes Wetter. Wahrscheinlich wurden ihm deshalb Angelegenheiten in der Arktis übertragen. Am 19. Februar um drei Uhr früh schritt er in seinem kurzärmeligen Hemd in seinem Büro auf und ab, leicht schwitzend bei der Zimmertemperatur von 28 Grad, die durch ein ausgeklügeltes Kontrollsystem konstant gehalten wurde.
    Achtundzwanzig Grad waren notwendig, um die tropischen Pflanzen, die sein Büro schmückten, am Leben zu erhalten. Seine weniger ehrerbietigen Mitarbeiter pflegten das Zimmer die Dschungel-Box zu nennen.
    »Beaumont ist soeben angekommen. Sie sind gerade auf dem Weg vom Flughafen hierher, Herr General…«
    Dawes’ Assistent Jerry Adams hielt seine schlanke Hand über die Sprechmuschel des Telefons, als er fortfuhr. »Die Maschine hätte sich bei der Landung fast überschlagen. Aber er ist okay. Irgendwelche besondere Anordnungen? Wir haben Funkverbindung mit dem Wagen, der ihn herbringt…«
    »Bringen Sie ihn einfach her – möglichst schnell!«
    »Er könnte zuerst ins Hotel sich frisch machen«, drängte Adams. »Das würde uns ein bißchen Zeit geben, die Sache durchzukauen…«
    »Wir haben ihn aus diesem Expreß herausgezerrt«, knurrte Dawes. »Ich kenne ihn – er geht schon jetzt die Wände hoch. Es wird nicht leicht sein, ihn zu überreden, und das wird noch viel schwieriger, wenn wir ihn einfach abstellen oder ihm Zeit zum Überlegen geben. Ich muß ihn in diese Sache regelrecht reinstoßen. Also bringen Sie ihn her!«
    Adams, ein schmaler, fünfunddreißigjähriger Intellektuellentyp, zog in wortloser Mißbilligung seine dunklen Augenbrauen hoch und gab die Anweisung weiter. Dann legte er den Hörer auf und rückte seine randlose Brille zurecht. »Ich sehe immer noch nicht ein, warum wir diesen Engländer brauchen. So wie ich die Sache sehe, ist es eine einfache Operation, die unsere eigenen Jungs erledigen können. Sobald wir wissen, daß Gorow in Richtung Target 5 aufgebrochen ist, schicken wir ein Flugzeug, es nimmt ihn an Bord und fliegt ihn raus…«
    »Einfach?« Dawes mit seinem federnden Gang vollendete eine weitere Runde durch sein Zimmer und setzte sich hinter seinen großen, leeren Schreibtisch. »Einfach?« wiederholte er leise. »Genauso einfach wie vom PanAm-Gebäude zu fallen – so kann man sich natürlich auch das Genick brechen.«
    »Mit einem bißchen Glück könnte es glatt ablaufen…«
    »Einem bißchen Glück?« Dawes’ ruhiger Ton trog. »In dem Punkt könnten Sie recht haben, Adams«, fuhr er milde lächelnd fort. »Ein wichtiger Russe läuft zu uns über, vielleicht der wichtigste Russe überhaupt, der jemals die Sowjetunion verlassen hat. Stimmt’s?«
    »Das ist wahr«, gab Adams einfältig zu.
    »Er wird um sein Leben laufen müssen«, fuhr Dawes im selben gleichmäßigen Ton fort. »Er startet von der sowjetischen Eisinsel Nordpol 17 * und wird versuchen, sich zu unserem nächsten Forschungsstützpunkt Target 5 durchzuschlagen, der sich in diesem Augenblick zufällig vierzig Kilometer westlich der sowjetischen Insel befindet. So, wie es jetzt steht, befinden sich nur drei Professoren auf Target 5, die auf ihre Evakuierung warten, bevor die Insel auseinanderbricht. Können Sie mir folgen?« erkundigte er sich.
    »Vollkommen, Sir…«
    »Keiner der drei Professoren auf Target 5 ahnt, was kommen wird – daß Gorow bald auf dem Weg über das Packeis zu ihnen kommen wird.« Dawes redete jetzt schneller, wobei er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher