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Tareks Versprechen

Tareks Versprechen

Titel: Tareks Versprechen
Autoren: Natascha Artmann
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hinzunehmen. „Wenn Amir, dieser falsche Bastard, sein Angebot plötzlich zurückzieht, dann wird er dafür bluten!“
    So wie es aussah, war das geschehen, was Hassan erwartet hatte. Er wirkte nicht wirklich wütend. Genugtuung war ganz offensichtlich das, was in seinen Augen aufleuchtete. Tarek wurde nun so richtig bewusst, dass sein Vater und auch Hassan hier einen Kleinkrieg ausfochten. Aber ohne ihn, und vor allem ohne Zaara!
    Mal sehen, was passierte, wenn man diesen alten Streithähnen den Knochen wegnahm, um den sie sich zankten.
    „Wenn Ihr meint, Ihr müsst einen Grund finden, um mit meinem Vater einen Disput auszutragen, dann tut, was Ihr wollt, Scheich Hassan. Ich habe jedenfalls nicht die Absicht, Euch noch einmal in die Nähe meiner Frau kommenzulassen. Meine Frau, Scheich Hassan, merkt Euch das! Ich würde Euch Zaara selbst dann nicht überlassen, wenn die Hölle zufriert und Ihr und mein Vater gleich mit dazu!“
    Dem Scheich verschlug es die Sprache. Das hatte er nicht erwartet. Er sah seine Tochter an und fragte sich, was dieser junge Mann vorhatte. Das Mädchen war nicht einmal annähernd so hübsch, wie seine anderen Töchter. Und ihre Herkunft sprach auch nicht gerade für sie. Warum hörte sich dann das, was der Sohn des Amirs sagte so an, als würde er etwas Kostbares für sich beanspruchen?
    Das konnte nur eine Falle sein. Ein Trick, mit dem Amir erneut versuchte, ihm etwas wegzunehmen. So wie damals, als er ihn bei Miriams Brautpreis einfach überbot. Nicht weil er so verzweifelt eine weitere Frau gebraucht hätte, sondern nur, um über ihn zu triumphieren. Aber dieses Mal würde er sich nicht hereinlegen lassen. Dieses Mal, würde er über Amir siegen!
    „Glaubt Ihr wirklich, Ihr könntet mich austricksen, so wie es Euern Vater vor dreißig Jahren getan hat, junger Assasia? Ich bin nicht so dumm, einem aus Amirs Clan zweimal zu vertrauen. Eure Absicht ist nur zu offensichtlich. Wenn Ihr das Balg einer ehrlosen Frau als etwas Besonderes darstellst, hofft Ihr damit nur, dass ich es zurückfordere. Aber damit könnt Ihr mich nicht ködern. Diese fehlerhafte Ware werdet Ihr schon behalten müssen!“
    Er hatte seinen Standpunkt klar aufgezeichnet. Er würde Zaara bestimmt nicht gegen eine andere Tochter eintauschen. Ganz egal, wie sehr Tarek versuchte, ihn mit den angeblichen Vorzügen des Mädchens zu ködern.
    Ein Sturm kündigte sich in Tareks Augen an und es hätte nicht viel gefehlt, und der verbale Streit wäre in einen handfesten Kampf umgeschlagen. Aber aus Rücksicht auf Zaara und weil Diss kaum glücklich darüber wäre, wenn er den Vater seiner Liebsten zusammenschlug, riss sich Tarek am Riemen.
    „Überlegt Euch gut, wie Ihr über meine Frau sprecht, alter Mann. Ihr seid zwar ihr Vater, aber ich bin jetzt derjenige, der sie beschützt. Und ich werde es nicht zulassen, dass Ihr sie verletzt, weder mit Worten, noch mit Taten!“
    „Ha! Eure Frau!“, spottete Hassan. „Als ob Ihr sie als Frau ansehen würdest. Denkt Ihr wirklich, ich hätte je angenommen, dass Amirs Anfrage ernst gemeint war? Nicht ernster als mein Angebot, Euch Taisia und Zaara zu geben. Ich wollte nur sehen, ob sich die Falschheit des Vaters auf seine Söhne übertragen hat“, gab Scheich Hassan zu.
    „Ich muss sagen, es hat mich ein wenig überrascht, wie Ihr Euch letztendlich entschieden habt. Ich hatte nicht angenommen, dass Ihr für Euren Bruder zurückstecken würdet. Taisia ist ein wirklich hübsches Mädchen. Ich hatte erwartet, dass Ihr auf mein Angebot eingeht, ganz egal, ob Euer Bruder ein Auge auf das Mädchen geworfen hat. Was denkt Ihr, warum ich sie mit in Euer Zelt geschickt habe? Aber leider habt Ihr den Köder nicht geschluckt.“
    Dieses Eingeständnis kam mehr als nur überraschend. Der Scheich hatte geahnt, dass Diss eine Schwäche für das Mädchen hatte? Natürlich, Tarek und Diss hatten ja einen seiner Söhne nach ihr gefragt. Und erst danach war der Scheich mit seinem Vorschlag gekommen. Aber Taisia so anzubieten war mehr als nur verächtlich von diesem niederträchtiger Bastard.
    „Ich sehe, was Ihr vorhattet, Scheich Hassan“, nickte Tarek. „Es muss eine Enttäuschung für Euch sein, dass dieser Plan nicht aufging!“
    Der Scheich lachte. „Wer sagt das? Ihr? Natürlich ist er aufgegangen. Ihr seid hier, mit Zaara! Auch wenn Ihr es nicht zugeben wollt, weiß ich doch, dass Ihr sie gerne loswerden möchtet. Aber Ihr habt sie jetzt am Hals, und das ist für mich schon einmal ein
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