Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes
Autoren: Lloyd Alexander
Vom Netzwerk:
aus seiner Höhle gefunden hatte, kam er geradewegs zu Rhuns Schloss. Dort hatte niemand das Herz, ihn wegzujagen, obwohl er uns alle entsetzlich langweilte mit seinen endlosen und uninteressanten Geschichten. Wir nahmen ihn dann mit, als wir nach Caer Dallben fuhren, denn wir dachten, er würde sich gern bei Dallben bedanken. Von wegen! Wir mussten ihn fast mit Gewalt vom Schiff zerren. Ich wünschte, wir hätten ihn gelassen, wo er war.«
    »Aber es fehlen noch drei von unseren Freunden«, sagte Taran und blickte sich in der Hütte um. »Der gute, alte Doli und Fflewddur Fflam. Fürst Gwydion sollte eigentlich auch kommen, um dich in Caer Dallben zu begrüßen.«
    »Doli hat Grüße geschickt«, erklärte Coll. »Unser Zwergenfreund lässt sich schwerer entwurzeln als ein Baum. Er bleibt lieber bei seinem Volk. Fflewddur Fflam und seine Harfe dagegen sind eigentlich immer zur Stelle, wenn es etwas zu feiern gibt. Er sollte bereits hier sein.«
    »Ebenso Fürst Gwydion«, fügte Dallben knapp hinzu. »Wir haben einiges miteinander zu besprechen. Wichtigere Dinge – auch wenn ihr junges Volk daran zweifelt – als die Rückkehr einer Prinzessin und eines Hilfsschweinehirten.«
    »Ich werde das hier erst wieder aufsetzen, wenn Fflewddur und Fürst Gwydion gekommen sind«, erklärte Eilonwy entschieden und nahm den goldenen Reif ab, »damit sie sehen, wie ich damit aussehe. Aber jetzt kann ich das Ding keinen Augenblick länger ertragen. Es drückt und macht mir Kopfweh. Ich habe das Gefühl, als wenn mir jemand den Hals zudrückt – nur natürlich weiter oben.«
    »Du siehst, Prinzessin«, lächelte Dallben, »eine Krone bedeutet Unbequemlichkeit und nicht Schmuck. Wenn du das begriffen hast, hast du schon sehr viel gelernt.«
    »Lernen!«, ereiferte sich Eilonwy. »Ich habe entsetzlich viel gelernt, aber man sieht überhaupt nichts davon. Nein, das stimmt nicht. Hier, das habe ich gelernt.« Sie zog ein Stück Stoff aus ihrem Mantel und reichte es zögernd Taran. »Ich habe es für dich gestickt. Es ist noch nicht fertig, aber trotzdem möchte ich, dass du es bekommst. Freilich ist es nicht so hübsch wie die Dinge, die du gemacht hast.«
    Taran breitete den Stoff aus. Das Bild war so groß, dass man es gerade mit ausgestreckten Armen halten konnte, und zeigte mit etwas ungeübten Stichen ein weißes Schwein mit blauen Augen vor einem grünen Hintergrund.
    »Das soll Hen Wen sein«, erklärte Eilonwy schüchtern. Rhun und Gurgi schoben sich näher heran, um das Kunstwerk zu betrachten.
    »Zuerst habe ich versucht auch dich hineinzusticken«, sagte Eilonwy, »weil du Hen so gern magst und weil – weil ich an dich gedacht habe. Aber du hast ausgesehen wie ein Bündel Stöcke mit einem Vogelnest obendrauf – gar nicht wie du. So habe ich nur Hen Wen gestickt. Du musst dir eben vorstellen, dass du neben ihr stehst, hier auf der linken Seite.«
    »Wenn ich in deinen Gedanken war, freut mich das Bild noch viel mehr«, versicherte Taran. »Es macht auch nichts, dass Hens Augen eigentlich braun sind.«
    Eilonwy sah ihn bestürzt an. »Du magst das Bild nicht?«
    »Doch, ich mag es – braun oder blau, was macht das für einen Unterschied. Es wird mir nützlich sein …«
    »Nützlich«, schnaubte Eilonwy empört. »Es ist ein Andenken und keine Pferdedecke! Taran von Caer Dallben, du verstehst wirklich überhaupt nichts.«
    »Immerhin«, grinste Taran gutmütig, »kenne ich die Farbe von Hen Wens Augen.«
    Eilonwy warf den Kopf zurück und reckte das Kinn in die Luft. »Pah, und wahrscheinlich hast du die Farbe meiner Augen vergessen.«
    »Nein, Prinzessin«, entgegnete Taran ruhig. »Ich habe auch nicht vergessen, wann du mir dies gegeben hast.« Er nahm das Schlachtenhorn von der Schulter. »Seine Kräfte waren größer, als irgendjemand von uns vermutet hätte. Sie sind aufgebraucht, und trotzdem behalte ich es, weil es von dir ist. Du hast mich gefragt, warum ich meine Eltern suchen wollte«, fuhr er fort. »Ich hatte gehofft, ich wäre von edler Herkunft, damit ich um etwas bitten könnte, was ich vorher nicht zu erbitten wagte. Meine Hoffnung wurde nicht erfüllt. Doch auch so …«
    Er zögerte und suchte nach Worten. Doch bevor er weitersprechen konnte, wurde die Tür aufgestoßen.
    Auf der Schwelle stand Fflewddur Fflam. Das Gesicht des Barden war aschfahl, das strohige Haar hing ihm zerzaust und verklebt in die Stirn. Er trug die leblose Gestalt eines Mannes über der Schulter.
    Taran und Rhun waren sofort
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher