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Taqwacore

Taqwacore

Titel: Taqwacore
Autoren: M Knight
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mir.«
    »Sie haben sich auch aufgelöst.«
    »Ach so.«
    »Die einzigen zwei Ska-Gruppen in der Geschichte von Buffalo«, sagte Jehangir und lachte.
    In diesem Moment knallte Umar die Fliegengittertür auf und trampelte die Treppe hinunter.
    »Wohin gehst du?«, fragte Fasiq.
    »Ich muss jemanden abholen«, antwortete Umar.
    »Wen denn?«
    »Rude Dawud. Er ist unten in dem jamaikanischen Laden auf der Main Street und braucht einen, der ihn holt.« Umar kletterte in seinen Pick-up und fuhr davon, und Minor Threat machten da weiter, wo sie aufgehört hatten.
    Rude Dawud war einer von diesen Typen, die ganz natürlich und unvermeidlich zur Legende werden. Er sprach nie viel und machte auch nichts Besonderes, um der Umgebung seinen persönlichen Stempel aufzudrücken, wie Umar es tat, aber es gab einem ein gutes Gefühl, zu wissen, dass er da war und irgendwie am eigenen Leben teilnahm, und man wusste es wirklich zu schätzen, weil er der Einzige war, der diese Rolle ausfüllen konnte. Keiner hätte in unser Haus kommen und den Platz von Rude Dawud einnehmen können, genauso wenig wie ich Mustafa ersetzen konnte.
    Fasiq, Jehangir und Lynn waren hineingegangen und ich war in meinem Sessel beinahe eingenickt, als Umars Pick-up zurückkam, jetzt schallte »It’s a Shame« von Desmond Dekker heraus, was ich komisch fand, einfach weil Umar sonst nur Musik aus der Straight-Edge-Ecke hörte. Als er am Bordstein hielt, sprang Rude Dawud heraus – ein dürrer Sudanese in einem schicken schwarzen Anzug, Schlips, Sonnenbrille und Pork-Pie-Hut – und ein pummeliger Typ mit Dreadlocks in einem rot-gelb-grünen T -Shirt, das mich an die Flagge von irgendeinem Land erinnerte, aber ich hatte keine Ahnung, welches es war. Umar sah sauer aus, als er ausstieg – vielleicht nicht sauer, beziehungsweise nicht mehr als üblich, aber irgendwie argwöhnisch .
    »Assalamu aleikum«, sagte Dawud mit einem breiten, warmen Grinsen zu mir.
    »Wa aleikum assalam«, gab ich zurück. Ich rappelte mich auf, um ihm ordentlich die Hand zu schütteln und ihn zu umarmen.
    »Das ist Albert«, sagte Dawud.
    »Was liegt an«, sagte ich zu Albert und nahm beiläufig seine Hand.
    »Abhängen«, antwortete Albert.
    »Wo ist Bruder Fasiq?«, fragte Rude Dawud.
    »Er ist drinnen«, antwortete ich. »Lynn ist auch vorbeigekommen.«
    »Maschallah«, sagte Dawud und die beiden gingen hinein. Ich hätte rauf in mein Zimmer gehen können, aber es war einfacher, sich im Sessel zurückzulehnen und einzudösen. Als ich aufwachte, hatte der Himmel seine Farbe gewechselt und es kam mir vor, als wären zwanzig Jahre vergangen. Ich saß still da und empfand dieses Zeitreisegefühl, das ein tiefer Schlaf einem vermitteln kann. Dann stürzte Umar aus der Tür, mit einem kleinen Schlagholz in der Hand.
    »Vorsicht, das Fliegengitter«, sagte ich schlapp.
    »Diese scheiß Kids«, knurrte Umar. »Diese beschissenen Kids , was für ein Mist!«
    »Was denn?«
    »Oh, entschuldige meine Sprache, Yakhi.«
    »Nein, nein, schon gut, was …«
    »Diese beschissenen Kids!« Umar ging zu seinem Pick-up und schlug mit seinem kleinen Schlagholz an die Seitenverkleidung, sodass ein lautes Deng ertönte, das durch die Nachbarschaft hallte. Dann drehte er sich um und kam wieder auf das Haus zu. Er sah aus, als wollte er es mit seiner Waffe niederreißen, aber er blieb auf dem Bürgersteig stehen. »Weißt du, was die da oben machen?« Ich nahm automatisch an, dass es etwas mit Chamr oder Zina zu tun hatte. »Sie ziehen einen durch!«, rief er aus. »Aber weißt du was, sollen sie doch machen, was sie wollen, bitte sehr. Wenn sie ihren Körper und ihren Geist vergiften wollen und sich selbst zugrunde richten, Alhamdulillah , sollen sie doch. Das ist es gar nicht. Es ist … Rude Dawud, dieser Arsch, Mann … er hatte das Dope in meinem Pick-up. Er oder dieser Typ, wer auch immer, einer von denen hatte das Dope in meinem Pick-up. Als Rude Dawud anrief, dass ich ihn abholen soll, da wusste er schon, dass er dieses Dope in meinen Pick-up bringen würde, hier in mein Haus, um es mit Fasiq zu rauchen. Das ist einfach respektlos, Mann! Das ist totaler Mangel an Respekt. Alle zusammen, Mann! Scheiß Dawud, scheiß Rastamann, wie er auch immer heißt, scheiß Fasiq, und verdammt noch mal, die Schlampe auch. Ich scheiß auf die alle. Mann, es tut mir leid, dass ich hier so rumfluche, aber ich bin sauer. Ich bin echt wütend, Yakhi. Sie zeigen mir einfach überhaupt keinen Respekt, Mann, und das
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