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Tao Te Puh

Tao Te Puh

Titel: Tao Te Puh
Autoren: Benjamin Hoff
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geworden, und niemand hätte je seinem Namen Beachtung geschenkt: Buckminster Fuller.
    1854 wurde ein Junge als „Störenfried“ von einer Schule in Port Huron, Michigan, entlassen, auf der er nur drei Monate gewesen war. Das war die einzige „amtliche“ Erziehung, die er je in seinem Leben genoß. Später arbeitete er als Laborassistent. Als er das Labor in die Luft jagte, war es auch damit zu Ende. Sein Arbeitgeber packte ihn am Kragen und warf ihn mit den Worten auf die Straße, aus ihm würde nie etwas. Aber der junge Mann hatte einen Plan, und davon ließ er sich keinesweg durch einige kleinere Probleme abbringen. Er wollte lernen, wie sich die Naturgesetze auf die Mechanik anwenden lassen. Und schließlich wurde er der erfolgreichste Erfinder in der Geschichte Amerikas und hatte über 1300 nationale und internationale Patente auf seinen Namen angemeldet, auf einen Namen, der für geniale Lösungen steht: Thomas Edison.
    Die Pessimisten dieser Welt, die immer auf Nummer Sicher gehen, bringen nichts Richtiges zustande, weil sie die Lage nicht klar und objektiv einschätzen, ihre eigenen Fähigkeiten weder erkennen noch ihnen vertrauen und weil sie sich nie zu außergewöhnlichen Leistungen aufraffen, sobald auch nur das kleinste Risiko zu bestehen ist. Als zum Beispiel Ruh bei der berühmten Expedition zum Nordpol in den Fluß fiel, was machte da der trübselige I-Ah? Erst nachdem Ruh schon lange von der Strömung fortgerissen worden war, hing I-Ah endlich halbherzig seinen Schwanz in das Wasser, damit Ruh sich daran festhalten und herausziehen konnte — oder genauer gesagt, damit I-Ah selbst sich mit seiner Rettungsaktion verdient machte. Natürlich glaubte er nicht recht, daß es etwas nützen würde, und natürlich nützte es auch nichts.
    Und wer rettete Ruh? Das überängstliche Ferkel hüpfte auf und nieder und machte Geschrei. Komplikationsrat Eule empfahl Ruh, ihren Kopf über Wasser zu halten. Die besorgte Känga fragte, wie sie sich fühle. Und Oberanführer Kaninchen erteilte Befehle . . . Nur der positiv eingestellte Puh hatte die Situation erfaßt, überlegte, was zu machen sei, und probierte einfach etwas aus:
     

     
    Unterhalb von Ruh, am zweiten Teich flußabwärts, stand er, mit einem langen Pfahl in den Pfoten, und Känga kam herbei und nahm ein Ende, und so hielten sie ihn zwischen sich über den unteren Rand des Teiches, bis Ruh, die noch immer stolz vor sich hin plapperte: „Seht nur, wie ich schwimme!“ dagegen trieb und herauskletterte. „Habt ihr mich schwimmen sehen?“ quietschte Ruh aufgeregt, während Känga sie ausschalt und abrubbelte. „Puh, hast du mich schwimmen sehen? Was ich gemacht habe, nennt man Schwimmen, Kaninchen, hast du gesehen, was ich gemacht habe? Geschwimmt bin ich. Hallo, Ferkel! Hör doch, Ferkel! Was glaubst du, was ich gemacht habe? Geschwimmt bin ich! Christoph Robin, hast du mich
    Aber Christoph Robin hörte nicht zu. Er starrte Puh an.
    „Puh“, sagte er, „wo hast du denn den Pohl gefunden?“
    Puh besah sich den Pfahl in seinen Händen.
    „Den habe ich eben gefunden“, erklärte er. „Ich dachte, er müßte eigentlich brauchbar sein. Und dann habe ich ihn einfach aufgehoben.“
    „Puh“, sagte Christoph Robin feierlich, „die Expedition ist vorbei. Du hast den Nordpohl gefunden!“
     
    Sobald wir einmal die Situation erfaßt haben und sehen, was sich machen läßt, müssen wir wie Puh mit dem Nordpohl alles verwerten, was wir am Wege finden, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Meistens ist das, was wir brauchen, schon da. Wir müssen nur Gebrauch davon machen.
    Als zum Beispiel Ferkel bei der großen Überschwemmung gefangen saß. . .
     
    „Es macht einen ein wenig bange“, redete es mit sich, „so ein kleines Tierchen und ringsum von Wasser umgeben zu sein. Christoph Robin und Puh könnten sich durch Bäumeklettern davonmachen, und Känga könnte sich durch Springen davonmachen, und Kaninchen könnte sich durch Ganggraben davonmachen, und Eule könnte sich durch Riegen davonmachen, und I-Ah könnte sich davonmachen durch — durch lautes Geschrei, bis er gerettet wird, nur ich sitze hier mitten im Wasser und kann überhaupt nichts machen . . .“
    Dann kam ihm plötzlich wieder eine Geschichte in den Sinn, die ihm Christoph Robin erzählt hatte von einem Mann auf einer einsamen Insel, der etwas in eine Rasche geschrieben und sie ins Meer geworfen hatte; und Ferkel dachte, wenn es etwas in eine Rasche schreiben und sie ins Wasser
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