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Tanz des Verlangens

Tanz des Verlangens

Titel: Tanz des Verlangens
Autoren: Kresley Cole
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dreckigen Gesicht aufblitzen und … Fangzähne, eindeutig! Genau wie in den Romanen, die sie vor langer Zeit gelesen hatte. Genau wie in den Vampirfilmen, die das letzte junge Pärchen so gerne gesehen hatte.
    Wie aus diesen Männern wohl Vampire geworden sein mochten? Waren sie verwandelt worden? Oder schon so auf die Welt gekommen?
    In diesem Augenblick ertönte von unten ein lautes Krachen. Auch wenn sie am liebsten gleich nachgesehen hätte, was sie ihrem Haus jetzt schon wieder antaten, fürchtete sie, dass Conrad in ihrer Abwesenheit aufwachen würde.
    Die Brüder hatten schon eine ganze Reihe der Fenster, die keine lichtundurchlässigen Vorhänge besaßen, mit Brettern zugenagelt und Klappstühle, Matratzen und Bettwäsche hergeschafft. Sogar einen modernen Kühlschrank. Im großen Badezimmer hatten sie die sanitären Anlagen wieder instand gesetzt, und schon davor war mit einem Schlag wieder Strom geflossen, sodass die Glühbirne, die über dem Bett hing, mit lautem Knall zerborsten war und Glasscherben herabgeregnet waren.
    Sie hatte die Scherben an dem Gefangenen vorbeischweben lassen – eine gute Idee, denn jetzt begann er, sich auf den zerwühlten Laken hin und her zu werfen. Als sich sein zerrissenes Hemd ein paar Zentimeter nach oben verschob, bemerkte sie eine dünne Narbe, die gleich über dem Bund seiner Hose begann. Wie lang mochte sie sein? Sie schwenkte die Hand und zog das Hemd noch ein wenig höher. Die Narbe schien kein Ende zu haben. Während sie auf ihrer Unterlippe herumkaute, nahm sie sich die Knöpfe vor, bis es ihr gelang, einen nach dem anderen zu öffnen und die beiden Seiten des Hemdes auseinanderzuschieben.
    Die Narbe reichte fast bis zum Herzen. Es schien so, als ob eine rasiermesserscharfe Klinge auf der Höhe seines Magens angesetzt hätte und ihm damit der Leib aufgeschlitzt worden wäre.
    Als sie ihren Blick endlich wieder von diesem Mal abwenden konnte, begutachtete sie seine Brust. Sie war breit und dicht mit Muskeln bepackt. Da seine Hände hinter dem Rücken gefesselt waren, schienen sie sich sogar im Ruhezustand anzuspannen. Sein ganzer Oberkörper wirkte so hart wie Stein, an ihm war nicht ein überflüssiges Gramm zu sehen.
    Sie fragte sich, wie sich seine Haut anfühlen mochte. Das würde sie wohl nie erfahren …
    Der Bund seiner Hose saß so tief, dass sie die Linie lockiger schwarzer Haare sehen konnte, die sich von seinem Nabel nach unten zog. Diese dunkle Spur verlockte sie, seine Hose noch ein Stückchen weiter nach unten zu ziehen, aber sie blieb standhaft – mit Mühe.
    Die Männer, zu denen sich Néomi in der Vergangenheit hingezogen gefühlt hatte, waren älter und auf eine weiche, kultivierte Art gut aussehend gewesen. Im Gegensatz dazu schien dieser Mann aus nichts als Härte und scharfen Kanten zu bestehen.
    Warum also fand sie diesen mit Narben übersäten Körper dermaßen attraktiv?
    „ Oh, jetzt wach schon auf, Conrad “, sagte sie mühevoll. Sprechen war für sie ein beschwerliches Unterfangen. Sie fühlte sich oft so, als ob sie versuchte, Klänge von der Größe eines Elefanten durch ein Nadelöhr zu drücken. Die Wörter hörten sich für sie verzerrt und seltsam widerhallend an. „Wach endlich auf.“ Am liebsten wäre sie auf das Bett gesprungen oder hätte ihm ins Ohr geschrien. Wenn sie bloß einen Eimer voll Wasser hätte …
    Mit einem Ruck riss Conrad die Augen weit auf.
    Er kommt zu sich. Das Licht ist die reinste Folter für seine empfindlichen Augen. Schmerz durchzuckt ihn. Er knirscht mit den Zähnen, als ihn Welle um Welle der Pein überspülen.
    Du musst dich befreien. Er kämpft gegen die Fesseln an. Seine Glieder scheinen aus Blei zu bestehen. Sie haben mir Drogen gegeben. Wut keimt in ihm auf, bis das Verlangen zu töten ihn würgt wie Hände, die sich erbarmungslos um seine eigene Kehle legen.
    Wie lange war ich weg? Er weiß noch, wo er sich befindet. Das Herrenhaus – genauso abweisend, wie er erwartet hatte. Noch im Auto war ihm schon beim Anblick der Schweiß ausgebrochen, und er hatte wild um sich geschlagen.
    Das Gefühl, beobachtet zu werden, ist hier noch um ein Vielfaches stärker. Die Gänsehaut in seinem Nacken ist zum Dauerzustand geworden.
    Sein Körper versteift sich. Er hat etwas gesehen … hatte er wirklich einen Schleier aus glänzendem schwarzem Haar gesehen, als eine Frau sich um sich selbst drehte? Weiß nicht mehr, was wirklich ist und was Illusion. Bevor sie verschwand, hatte er geglaubt, einen Blick auf
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