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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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darauf konnte man aufbauen. Dieses Fundament hatten sie. Er sah es genau vor sich. Er, Kate, Jack und die Kinder, die noch kommen würden. Ein Haus brauchte Kinder. Es war an der Zeit, das Gerüst aufzustellen, es zu etwas Solidem zu machen.
    Vielleicht war sie noch nicht bereit für eine Ehe. Immerhin hatte sie gerade erst ihr Tanzstudio eröffnet. Vielleicht brauchte sie auch mehr Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, plötzlich die Mutter eines Sechsjährigen zu sein. Er konnte geduldig sein, er würde ihr Zeit lassen.
    Er sah zu dem Haus auf dem Hügel empor. Es sah aus, als würde es auf etwas warten.
    Aber nicht zu viel Zeit, beschloss er im Stillen. Wenn er erst mal mit dem Bauen angefangen hatte, wollte er weiterarbeiten. Und er wollte Kate mit dabei haben, bei dem wichtigsten Projekt seines Lebens. Sie sollte mit ihm zusammen daran arbeiten.
    Also, so beschloss er, während er zum Briefkasten ging, als Erstes würde er mit Jack darüber reden. Sein Sohn sollte sich sicher fühlen. Jack hatte einen Narren an Kate gefressen, aber vielleicht würde er sich Sorgen machen, welche Veränderungen sich ergeben würden, wenn er, Brody, und Kate heirateten. Diese Sorgen musste Brody schon vorab ausräumen.
    Direkt heute Abend würden sie darüber reden, nach dem Abendessen. Und wenn Jack und er sich einig waren, würde er ausknobeln, was er zu Kate sagen konnte, damit sie alle für den nächsten Schritt bereit waren.
    Er nahm die Post aus dem Briefkasten und sah die Briefe durch, als Kate mit ihrem Wagen neben seinem Pick-up parkte und ausstieg. „Hi.“ Überrascht warf er die Briefe durch das offene Fenster in die Fahrerkabine. „Dich hatte ich hier nicht erwartet.“ Aber jetzt wusste er, dass er nicht mehr lange warten konnte.
    „Ich muss dich im Studio wohl gerade verpasst haben.“ Ihr Blick war unergründlich.
    „Gibt’s ein Problem?“
    „Nein. Es gibt überhaupt keine Probleme.“ Sie ging zu ihm und legte ihre Hände auf seine Brust, eine Angewohnheit, die ihm wie immer den Puls hochjagte. „Du hast mir keinen Kuss gegeben, bevor du gegangen bist.“
    „Deine Bürotür war geschlossen. Ich dachte mir, du seist beschäftigt.“
    „Dann küss mich jetzt.“ Sie strich mit ihren Lippen über seinen Mund, hob kritisch eine Augenbraue, als er den Kuss kurz hielt und sich zurückziehen wollte. „Das kannst du aber besser.“
    „Kate, der Bus kommt gleich …“
    „Mach es besser.“ Sie schmiegte sich an ihn, und die Stimmung änderte sich sofort. Er legte eine Hand auf ihren Rücken, die andere schob er in ihr Haar. Und dann vergaßen sie beide alles um sich herum.
    „Mmh, das meinte ich. Es ist Frühling“, fügte sie hinzu und legte den Kopf zurück, um ihn anschauen zu können. „Weißt du, was einen jungen Mann im Frühling beschäftigt? Außer Baseball natürlich?“
    Er grinste sie an. „Dass die Felder gepflügt werden müssen?“
    Sie lachte und verschränkte ihre Finger mit seinen. Ja, die Frösche waren wieder da, hüpften wild, aber es gefiel ihr. „Na schön. Was, glaubst du, beschäftigt eine junge Frau im Frühling? Im Speziellen diese junge Frau, die vor dir steht?“
    „Bist du hier, um es mir zu sagen?“
    „Ja, ich denke schon …“ Sie kaute an ihrer Unterlippe, dann ließen sich die Worte nicht länger zurückhalten. „Brody, heirate mich.“
    Er zuckte zusammen, dann erstarrte er zu Stein. In seinen Ohren summte ein wild gewordener Hornissenschwarm. Er hatte Halluzinationen, das musste es sein. Es war unmöglich, dass sie hier vor ihm stand und genau das aussprach, worüber er die letzten fünf Minuten nachgedacht hatte. Wie er es sagen sollte, wie er sie fragen sollte.
    Um seine Fassung wiederzuerlangen, trat er einen Schritt zurück.
    „Mit diesem heruntergeklappten Unterkiefer siehst du weder sonderlich attraktiv noch intelligent aus.“
    Vielleicht träumte er ja nur. Aber sie sah so echt aus. Sie schmeckte auch echt. Sein rasender Herzschlag war bestimmt echt. Außerdem hatte er sie ja auch in seinen Träumen gefragt. Verflucht. „Eine Frau kommt nicht einfach mitten am Tag zu einem Mann und sagt ihm, dass er sie heiraten soll.“
    „Wieso nicht?“
    „Weil …“ Wie sollte er einen klaren Gedanken fassen können, wenn diese Hornissen in seinem Kopf schwirrten? „Weil sie es einfach nicht macht.“
    „Ich habe es doch gerade getan.“ Sie spürte Ärger in sich aufwallen und drängte ihn zurück. Ihre Finger zitterten leicht, als sie begann, Gründe
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