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Tanz der Liebenden

Tanz der Liebenden

Titel: Tanz der Liebenden
Autoren: Sonja Sajlo-Lucich Nora Roberts
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hübscher Jack, wir haben dich angebettelt.“
    Jack grinste verschmitzt. „Wirst du es Dad auch so erzählen?“
    „Natürlich. Er wird bestimmt damit spielen wollen. Dieser Jet ist ziemlich cool.“
    „Wie der, mit dem wir nach New York geflogen sind.“ Er drehte sich im Kreis und machte das laute Motorengebrumm nach. „Das war super! Ich habe allen eine Karte geschrieben, als Dankeschön. Gefällt dir meine Karte?“
    Sie tippte auf die Tasche, wo eine in ordentlicher Druckschrift geschriebene Postkarte steckte. „Ich finde sie ganz toll. Es war sehr höflich und sehr gentlemanlike, dass du Freddie und Nick und meinen Großeltern eine Karte geschickt hast.“
    „Sie haben gesagt, ich darf wiederkommen. Yuri will sogar, dass ich dann in seinem Haus übernachte.“
    „Würde dir das gefallen?“
    Er nickte. „Er kann mit den Ohren wackeln.“
    „Ich weiß.“
    „Kate?“
    „Hm?“ Sie bückte sich, um Mike aus der Leine zu befreien, mit der er sich fast erwürgte. Als sie sich wieder aufrichtete, bemerkte sie Jacks Blick. Ein sehr ernster, sehr nachdenklicher Blick. Genau wie sein Vater vorhin. „Was gibt es denn, hübscher Jack?“
    „Können … können wir uns da auf die Mauer setzen und reden?“
    „Sicher.“ Das war wirklich ernst. Kate hob Jack auf die halbhohe Mauer, setzte ihm Mike auf den Schoß und zog sich ebenfalls hoch. „Also, worüber willst du reden?“
    „Ich hab mich nur gefragt, ob …“ Er hatte mit seinen besten Freunden darüber geredet. Mit Max in New York und mit Rod in der Schule. Es war ein Geheimnis. Sie hatten es mit Spucke und Handschlag besiegelt. „Du magst meinen Dad doch, oder?“
    „Aber ja, sehr sogar.“
    „Und du magst Kinder, so wie mich?“
    „Vor allem Kinder wie dich.“ Sie legte ihm einen Arm um die Schultern und drückte ihn an sich. „Wir sind Freunde.“
    „Mein Dad und ich mögen dich auch. Auch sehr sogar. Deshalb dachte ich mir …“ Er sah zu ihr auf, das kleine Gesichtchen so jung und so ernst. „Willst du uns heiraten?“
    „Oh.“ Ihr Herz stockte, machte einen Sprung, fiel mit einem lauten Pochen wieder auf seinen Platz zurück und floss über. „Oh, Jack.“
    „Weißt du, wenn du es tust, dann kannst du mit uns in unserm Haus leben. Dad macht es richtig schön. Und wir haben auch einen Garten, und dann können wir den Garten bepflanzen. Morgens könntest du mit uns frühstücken, dann zu deiner Schule fahren und den Leuten das Tanzen beibringen. Und dann kommst du wieder nach Hause. Es ist nicht weit.“
    Gerührt legte sie die Wange an seinen Kopf. „Ach, Herzchen.“
    „Dad ist wirklich nett. Er schreit nur ganz selten“, fuhr Jack hastig fort. „Er hat keine Frau mehr, weil sie in den Himmel gehen musste. Ich wünschte, sie wäre bei uns geblieben, aber sie musste weg.“
    „Ich weiß.“
    „Vielleicht traut sich Dad ja nicht, dich zu fragen, weil du vielleicht auch in den Himmel musst. Rod glaubt das. Aber das wirst du nicht tun, oder?“
    „Jack.“ Sie kämpfte die Tränen zurück und nahm sein Gesicht in ihre Hände. „Ich habe vor, noch sehr lange hier zu bleiben. Hast du mit deinem Vater darüber gesprochen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, weil der Junge das Mädchen fragen muss. Hat Max gesagt. Ich und Dad werden dir auch einen Ring kaufen, weil Mädchen einen brauchen. Und du darfst mich auch küssen, und ich werde ganz brav sein. Du und Dad, ihr könnt auch Babys machen. Das tun Leute doch, wenn sie verheiratet sind. Ich hätte ja lieber einen Bruder, aber eine Schwester geht auch. Wir können uns lieb haben und alles. Also, wirst du uns bitte heiraten?“
    Selbst in ihren wildesten Träumen hätte sie sich nie vorstellen können, einen Heiratsantrag von einem sechsjährigen Jungen zu bekommen, auf einer kleinen Mauer an einem sonnigen Frühlingsnachmittag. Nichts hätte schöner sein können.
    „Jack, ich verrate dir jetzt ein Geheimnis. Ich habe dich schon lieb.“
    „Wirklich?“
    „Ja. Und deinen Dad auch. Ich werde ganz gründlich nachdenken über das, was du mir gesagt hast. Wenn ich dann ‘Ja’ sage, dann weißt du, dass ich es mir mehr als alles andere auf der Welt wünsche. Wenn ich ‘Ja’ sage, dann bist du aber nicht mehr nur Dads kleiner Junge. Du wärst dann auch mein kleiner Junge. Verstehst du das?“
    Er nickte, sein Gesicht bestand nur noch aus Augen. „Du würdest meine Mom sein, richtig?“
    „Ja, ich würde deine Mom sein.“
    „Das ist in Ordnung.“
    „Schön. Ich werde also
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