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Tango Vitale

Tango Vitale

Titel: Tango Vitale
Autoren: Eva Wlodarek
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zunächst nichts Geheimnisvolles. Der amerikanische Intuitionsforscher Milton Fisher sagt: »Wenn wir eine Intuition haben, handelt es sich um den Abruf von Informationen, die wir irgendwann über unsere fünf Sinne wahrgenommen und gespeichert haben.« Während die linke Hirnhälfte für logisches Denken zuständig ist, agiert die rechte gefühlsbezogen und ganzheitlich, eben intuitiv – und bringt dabei häufig wesentlich schneller ein optimales Ergebnis hervor. Barry Schwartz, Professor für Sozialtheorie am Swarthmore College in Pennsylvania, hat festgestellt, dass Menschen, die auf ihre Intuition hören, nicht nur mit ihren Entscheidungen, sondern sogar insgesamt mit ihrem Leben zufriedener sind. Außerdem sind sie selbstbewusster und optimistischer als sogenannte Maximizers, die stets auf der Suche nach noch genaueren Belegen für ihre rationale Entscheidung sind. Es lohnt sich also, Intuition zu trainieren:
     
    Sammeln Sie Fakten. Intuition ist ein schnelles Wiedererkennen von einmal Gelerntem, basiert also auf möglichst umfangreichem Wissen. Seien Sie deshalb prinzipiell neugierig und befassen Sie sich gründlich mit Themen, die Sie interessieren.
     
    Überprüfen Sie Ihre Wahrnehmung. »Ich habe den Eindruck, du bist traurig. Stimmt das?« Je öfter Sie erfahren, dass Sie mit Ihrer Vermutung richtig liegen, desto mehr vertrauen Sie Ihrer Intuition.
     
    |37| Nehmen Sie Körperimpulse wahr. Intuition meldet sich oft über den Körper, zum Beispiel als Druck auf den Magen, wenn Ihnen etwas widerstrebt. Oder als Gänsehaut, wenn Sie etwas positiv berührt.
     
    Denken Sie in Metaphern. Intuition benutzt gerne Bilder (»Das ist wie ...«, »Er verhält sich wie ...«). Sie verraten Ihnen eine tiefere Wahrheit über eine Person oder Situation. Ein gutes Training: Im Alltag möglichst oft bildhafte Vergleiche ziehen.
     
    Nehmen Sie Ihre Träume ernst. Sie sind eine nächtliche Variante der Intuition. Falls Sie sich am Morgen noch erinnern, fragen Sie sich: Wie war mein Gefühl im Traum? Was will mir dieser Traum sagen?
     
    Lenken Sie sich ab. Kleben Sie nicht am Problem. Während Sie sich mit anderen Dingen beschäftigen, arbeitet Ihr Gehirn unterbewusst weiter an der Lösung und spuckt sie im unerwarteten Moment als blitzartige Idee aus.
     
    Obwohl sich Intuition weitgehend wissenschaftlich erklären lässt, behält sie doch etwas Geheimnisvolles. Manchmal ist es geradezu, als handele es sich nicht um die eigene innere Stimme, sondern etwas von außerhalb gäbe uns Impulse. Schriftsteller sprechen in dem Zusammenhang davon, dass »es« schreibt. Auch für Erfinder scheinen ihre Ideen oft nicht aus ihnen selbst zu kommen, sondern sind wie ein Input aus einer höheren Sphäre. Wohl aus dieser Erfahrung heraus bezeichnet Henri Bergson, der französische Philosoph und Nobelpreisträger für Literatur, Intuition als »metaphysische Funktion des Denkens«. Impulse dieser Art wirken im ersten Augenblick vielleicht absurd und gegen jede Logik, trotzdem lohnt es sich, ihnen nachzugeben.
     
    Der Galerist Clemens hat immer jede Menge Werbeprospekte im Briefkasten. Normalerweise wirft er die gleich in den Papierkorb. Aber diesmal |38| behält er das Faltblatt für ein neu eröffnetes Möbelhaus auf dem Tisch. Irgendetwas in ihm sagt: »Geh da hin.« Clemens wundert sich über sich selbst, schließlich hat er nicht vor, sich neue Möbel anzuschaffen. Doch die innere Stimme bleibt hartnäckig. Schließlich nimmt sich Clemens vor, bei nächster Gelegenheit in dem Möbelhaus vorbeizuschauen. An einem Montag betritt er das Geschäft. Den eifrigen Verkaufsberater wimmelt er freundlich ab: »Vielen Dank, ich möchte mich nur umschauen.« Ziellos läuft er durch die Ausstellungsräume. Gutes Design, zweifellos, aber was hat er zwischen den Sofas und Couchtischen verloren? In der ersten Etage weiß Clemens plötzlich, warum er hier ist. An den Stellwänden hängen großformatige Gemälde in leuchtenden Farben, deren Ausdruckskraft ihn fasziniert. Aufgeregt wendet er sich an den Verkäufer: »Von wem sind die Bilder?« Er erfährt, dass sie von einem jungen, unbekannten Künstler stammen. »Sein Vater ist mit unserem Chef bekannt, deshalb darf er hier ausstellen«, erklärt ihm der Verkäufer und ergänzt: »Natürlich auch, weil sie zu unserem Stil passen.« Clemens lässt sich die Adresse des Malers geben. Inzwischen ist er sein Galerist.
    Aufmerksam sein
    Vielleicht ist Ihnen im Kino schon mal aufgefallen, dass Gedanken und
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