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Tango der Liebe

Tango der Liebe

Titel: Tango der Liebe
Autoren: Jacqueline Baird
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heftigen Drang, den Mund auf ihren zu senken und ihren Hass zu vertreiben. „Hattest du vor, es mir jemals zu sagen? Oder wolltest du mich auf ewig im Dunkeln tappen lassen?“
    „Oh, ich bezweifle, dass es ewig mit uns weitergeht. Du hast selbst gesagt, dass der Reiz des Neuen rasch vergeht, und bei deinem sexuellen Appetit wirst du mir bestimmt bald untreu. Dann lasse ich mich von dir scheiden, und du kannst nichts dagegen tun und musst bezahlen. Keine Angst, ich bin nicht geldgierig. Ich will nur so viel, um ‚Fairfax Engineering‘ gegen dich abzusichern. Es war ein Fehler von dir, keinen Ehevertrag aufzusetzen. Ich hätte ihn unterschrieben, weißt du. Ich hätte nämlich alles getan, was du verlangst – bevor du mir deinen wahren Grund für die Heirat verraten hast. Du kannst stolz auf dich sein. Seitdem hast du mir viel beigebracht.“
    „Anscheinend zu viel.“ Er zog die Hand aus ihren Haaren und musterte sie mit distanzierter Miene von Kopf bis Fuß, als hätte er sie nie zuvor gesehen. „Du bist wunderschön, aber du hast gerade bewiesen, dass du eine Fairfax bist wie dein Vater. Jetzt habe ich erkannt, dass ich dich nicht als Mutter meines Kindes haben will, selbst wenn du mich dafür bezahlst“, höhnte er, bevor er das Badezimmer verließ.
    Betroffen beobachtete Emily, wie er sich mit resigniert hängenden Schultern abwandte und ins Schlafzimmer ging. Zögernd folgte sie ihm.
    Er drehte sich zu ihr um, sah ihre bedrückte Miene und lächelte bitter. „Kein Grund zur Sorge. Ich stürze mich nicht auf dich. Das Schlafzimmer gehört ganz dir. Aber eine Scheidung kommt nicht infrage, solange ich mich nicht dafür entscheide.“
    „Aber ich dachte …“
    „Was? Dass ich dich gehen lasse? Noch nicht. Du kommst mit mir nach Peru. Ich habe versprochen, dir zu beweisen, was für ein mieser Schuft dein Vater war. Im Gegensatz zu dir halte ich meine Versprechen.“ In eisigem Ton fügte er hinzu: „Danach kannst du von mir aus gehen, wohin du willst.“
    Betroffen starrte sie ihn an. Er hielt also immer noch an der lächerlichen Geschichte über ihren Vater fest, obwohl er die Vergangenheit angeblich vergessen wollte, weil die Beteiligten längst tot waren.
    Sie dachte zurück an die vergangenen Monate – an die Streitereien und leidenschaftlichen Versöhnungen, an all die Höhen und Tiefen und nicht zuletzt an seine aufschlussreichen Enthüllungen nach dem Besuch der peruanischen Kunstausstellung. Seit jenem Abend konnte sie sein Verhalten besser nachvollziehen, und sie kamen im Grunde genommen recht gut miteinander aus.
    Doch nun ging es zu Ende mit ihrer Ehe. Der Vorhang zum letzten Akt, der nur noch von den Formalitäten der Scheidung handelte, hatte sich gehoben.
    Emily machte sich keine Illusionen mehr, und vielleicht war das gut so.
    Sie war endlich erwachsen geworden, wie Antonio es ihr einmal geraten hatte.

11. KAPITEL
    Fasziniert schaute Emily aus dem Fenster des Helikopters, der sie vom Flughafen Lima zu Antonios Hazienda hoch oben in den Anden flog.
    Die fruchtbaren Tiefebenen in Küstennähe gingen allmählich in hügeliges Gelände über, dem sich majestätische Berge und breite Täler mit dschungelartiger Vegetation anschlossen.
    In einem dieser riesigen Täler setzte der Hubschrauber schließlich zur Landung an. Erstaunt musterte Emily die Hazienda, die wie ein kleines Dorf anmutete. Eine asphaltierte Straße verlief rings um ein imposantes Haupthaus und kleinere Nebengebäude. Saftige grüne Weiden und bewirtschaftete Felder erstreckten sich bis zu den Bergen, die in weiter Ferne aufragten.
    „Gehört das alles dir?“, fragte sie Antonio.
    Er nickte. „So weit das Auge reicht.“ Er sprang aus dem Helikopter, reichte ihr die Hand und half ihr beim Aussteigen. „Willkommen auf Casa Diaz.“
    Ein Jeep wartete bereits neben dem Landeplatz. Der Fahrer trug einen breitkrempigen Sombrero auf dem Kopf und ein noch breiteres Lächeln auf den Lippen. „Willkommen, Boss und Señora Diaz. Bitte steigen Sie ein.“ Er nahm sich den Hut ab und öffnete die Beifahrertür mit einer tiefen Verbeugung. Dann verstaute er das Gepäck, und schon fuhr er zum Haupthaus hinüber.
    Das gesamte Personal war zum Empfang im Foyer versammelt. Antonio stellte Emily jedem Einzelnen vor und ließ dann Kaffee im Salon servieren.
    Sie spürte deutlich seine Anspannung, als er mit fester Hand ihren nackten Arm nahm und sie an einer Marmortreppe vorbei durch eine breite Doppeltür in ein Zimmer führte, das
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