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Takeover

Takeover

Titel: Takeover
Autoren: Fritjof Karnani
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hörte zu, ohne ein einziges Wort zu sagen.
    »Wir sollten uns ein wenig bewegen, Ferry. Offensichtlich haben wir die Aufmerksamkeit des Sicherheitsdienstes erregt. Drehen Sie sich nicht um, denn die Überwachungskamera hinter uns wurde gerade auf uns fokussiert .«
    Beide gingen nebeneinander die Rampe herunter.
    »Sie sind in das Sicherheitssystem des Bundestags eingedrungen ?« , fragte Ferry.
    »Ich kann das natürlich nicht bestätigen. Aber, sagen wir es mal so, es ist kein Geheimnis, dass man hier in Berlin alles auf IP-Basis gestellt hat, also die gleichen Protokolle und die gleiche Technologien benutzt wie im Internet. Telefon, Datenverkehr, Videokonferenzen, Überwachungskameras. Alles läuft hier auf IP-Basis .«
    »Ich vermute mal, die Infrastruktur stammt von Router-System ?«
    »Richtig, woher denn sonst? Hier wird nur das Beste eingesetzt, das auf dem Markt zu bekommen ist. Man hat hier in Berlin eine gute und zukunftweisende Infrastruktur aufgebaut. Aber leider, wie immer, gibt es auch hier eine Kehrseite der Medaille, selbst wenn diese in unserem Fall keiner kennt. Wie Sie wissen, haben wir gute Kenntnisse der IP-Technologie .«
    Sie waren an Ende der Rampe angekommen.
    »Scheint hier in Berlin ein gutes Geschäft für Sie zu werden .«
    »Es entwickelt sich ganz viel versprechend .«
    »Genug mit dem Smalltalk, Herr Maximilian. Ich treffe Sie übermorgen um dieselbe Zeit wieder hier oben .«
    »Nein, bitte Ferry, ich will nicht wieder stundenlang anstehen müssen, außerdem erregen wir hier die Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte .«
    »Übermorgen um die gleiche Zeit, hier im Reichstag. Meinetwegen können wir uns aber im Besucherrestaurant treffen. Dort werden wir weniger auffallen. Ich werde einen Tisch reservieren. Wenn Sie dann nicht hier sein sollten, werden wir keine Einigung erzielen können. Und vergessen Sie bitte die Unterlagen über Marc Barrings nicht .«
    Ferry ging, ohne sich zu verabschieden.

     
    Judith war richtig verärgert. Ferry und sie waren zum Frühstück verabredet gewesen und er hatte sie einfach versetzt, ohne ihr eine Nachricht zu hinterlassen.
    Von einer Telefonzelle aus und unter falschem Namen rief sie Diana im Büro an. Aber die wusste von nichts.
    Ferry blieb verschwunden.
    Als sie gegen Mittag ins Hotel zurückkam, hatte er einen Brief für sie hinterlegt. Er bat sie, nach England zurückzukehren und dort unterzutauchen. Außerdem teilte er ihr mit, dass ihr Plan so leider nicht funktionieren würde, und dass er jetzt versuchen würde, mit dem Syndikat zu verhandeln. Er wollte sie da nicht mit reinziehen, schrieb er, und dass er wusste, dass sie dem nicht zustimmen würde. Also hatte er jetzt die Entscheidung getroffen. Er würde sich nie wieder bei ihr melden.
    Judith war zuerst entsetzt und dann stocksauer. Sie ließ sich von niemandem vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen hatte.

     
    Maximilian traf am Abend mit seinem Boss in London zusammen. Er berichtete vom Treffen und erläuterte, was Ferry vorgeschlagen hatte. Sein Gegenüber hörte aufmerksam und schweigend zu. Schließlich bemerkte er, dass es gut sei, den Weg der Verhandlung eingeschlagen zu haben. Es sei ein Fehler gewesen, das Ganze derart eskalieren zu lassen. »Herr Ranco will sich mit uns einigen. Gut, wir werden einen Weg finden. Wissen Sie, was es mit seinem Vorschlag auf sich hat ?«
    »Ich denke ja. Ich habe sofort nach meinem Gespräch unsere Leute mobilisiert.
    Es war nicht sehr schwer. Marc Barrings ist tatsächlich immer noch Leiter eines Supermarktes in der Nähe von Cambridge. Wir sind ohne Probleme in seinen Computer eingedrungen. An diesem Punkt hat er es uns dann ganz leicht gemacht, das zu finden, von dem wir nicht wussten, dass wir es suchen. Er hat auf seinem Computer im Büro ein Festplattenlaufwerk als Privat gekennzeichnet und durch ein Verschlüsselungsprogramm und ein Passwort gesichert. Uns war natürlich sofort klar, dass wir hier fündig werden würden. Wir haben das gesamte Laufwerk kopiert und die Verschlüsselung geknackt .«
    »Und, was habt Ihr gefunden ?«
    Maximilian holte tief Luft. » e ine Menge schmutziger Sachen. Marc Barrings hat Spaß daran, sich an seinen Mitarbeiterinnen und kleinen Mädchen zu vergreifen. Und er hat darüber genau Buch geführt. In dem kopierten Laufwerk haben wir sein Tagebuch gefunden. Mit einer ausführlichen Liste und Beschreibungen, was er in den letzten achtzehn Jahren angestellt hat. Der Mann ist krank, er hat teilweise seine
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