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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt
Autoren: Lisa J. Smith
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Kopf.
    Dann schaute sie wieder hoch und grinste frech. „Aber dann hättest du nicht mitgemacht, und wir würden kein Schokoladeneis bekommen.“
    „Und das ist die ganze Sache wert?“ „Nun, es hilft“, erwiderte Bonnie und versuchte, vernünftig zu klingen. „Komm schon, es wird bestimmt
    halb so wild. Caroline gibt sich ehrlich alle Mühe, nett zu sein, und es ist gut für Vickie, daß sie mal aus dem Haus kommt...“ „Ich glaube kaum, daß es so gut für sie ist“, unterbrach Meredith sie gnadenlos. „Sie scheint einem Herzanfall nahe zu sein.“
    „Ach, was. Sie ist vermutlich nur nervös.“ Bonnies Meinung nach hatte Vickie auch allen Grund, nervös zu sein. Sie hatte fast den ganzen letzten Herbst in einer Art Trance verbracht und war von einer übernatürlichen Kraft, die sie nicht verstand, langsam in den Wahnsinn getrieben worden. Niemand hatte erwartet, daß sie sich so gut erholen würde.
    Meredith blickte immer noch düster vor sich hin. „He, tröste dich, es ist ja nicht dein richtiger Geburtstag“, meinte Bonnie.
    Meredith nahm den Photoapparat und drehte ihn hin und her.
    Den Blick auf ihre Hände gerichtet, sagte sie nur ein Wort:
    „Doch.“ „Was!“ Bonnie starrte sie an und hob die Stimme. „Was behauptest du da?“ „Es ist mein richtiger Geburtstag. Caroline muß es von ihrer Mutter erfahren haben. Ihre Mutter und meine waren jahrelang die besten Freundinnen.“ „Meredith, wovon redest du? Dein Geburtstag war letzte Woche. Am dreißigsten Mai.“
    „Nein. Er ist heute. Am sechsten Juni. Glaub mir, Bonnie. Das steht in meinem Führerschein und in allen Papieren. Meine Eltern haben begonnen, ihn eine Woche früher zu feiern, weil der sechste Juni ein Datum ist, an das sie nicht gern erinnert werden. An diesem Tag wurde mein Großvater überfallen und später verrückt, als Folge davon.“ Bonnie holte tief Luft. Sie brachte kein Wort hervor. Also fuhr Meredith sanfter fort. „Im Wahn hat er versucht, meine Großmutter zu töten. Und auch mich.“ Meredith legte den Photoapparat vorsichtig genau in die Mitte des Tisches. „Wir sollten jetzt wirklich in die Küche gehen. Ich kann die Schokolade schon riechen.“
    Bonnie war immer noch wie gelähmt. Sie erinnerte sich, daß Meredith schon früher über den Vorfall gesprochen hatte, allerdings, ohne ihr die volle Wahrheit zu sagen. Und sie hatte verschwiegen, wann es passiert war. „Überfallen? Du meinst, wie Vickie in der Kirchenruine überfallen wurde?“ stieß Bonnie hervor. Sie brachte das Wort „Vampir“ nicht über die Lippen.
    Aber sie wußte, daß Meredith sie auch so verstand.
    „Genau wie Vickie“, bestätigte Meredith. „Komm“, fügte sie noch leiser hinzu. „Sie warten auf uns. Und, Bonnie, ich wollte dich nicht aufregen.“

2. KAPITEL
    Sie will mich nicht aufregen. Okay, dann werde ich mich auch nicht aufregen, dachte Bonnie und goß vorsichtig heiße Schokolade über ihren Eisbecher. Obwohl wir seit der ersten Klasse Freundinnen sind, hat sie mir dieses Geheimnis vorher noch nie verraten.
    Einen kurzen Moment überlief sie eine Gänsehaut, und unwillkürlich drängten sich ihr Worte auf, die sie in die hinterste Ecke ihres Gedächtnisses verbannt hatte: Niemand ist das, was er zu sein scheint. Sie war letztes Jahr gewarnt worden, als die Stimme der verstorbenen Honoria Fell durch sie gesprochen hatte. Ihre Prophezeiung hatte sich als schreckliche Wahrheit herausgestellt. Was nun, wenn es doch noch nicht vorbei war?
    Bonnie schüttelte entschlossen den Kopf. Sie wollte jetzt nicht darüber nachgrübeln. Schließlich war Partytime! Und ich werde dafür sorgen, daß die Fete ein Erfolg wird und wir uns alle irgendwie vertragen, dachte sie entschlossen.

    Komisch, es war noch nicht einmal sehr schwierig. Meredith und Vickie redeten am Anfang kaum miteinander. Doch Bonnie gab sich alle Mühe, nett zu dem Mädchen zu sein, und selbst Meredith konnte den schön eingepackten Geschenken auf dem Tisch nicht lange widerstehen. Als sie das letzte geöffnet hatte, redeten alle durcheinander und lachten.
    Der Waffenstillstand und die gegenseitige Toleranz hielten an, als sie in Carolines Zimmer hochgingen, um sich ihre Klamotten, die CD-Sammlung und alte Photoalben anzusehen.
    Schließlich ging es auf Mitternacht zu, und die Mädchen krochen in ihre Schlafsäcke. Dabei unterhielten sie sich weiter.
    „Wie läuft's denn so mit Alaric?“ fragte Sue Meredith. Alaric Saltzman war Meredith' fester Freund - jedenfalls
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