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Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung
Autoren: Lisa J. Smith
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diese Information schweigend. Als sie die Brücke erreicht hatten und ausgestiegen waren, musterte sie die Eichen an der rechten Seite der Straße mit einem unbehaglichen Gefühl. Aber die Nacht war still, und keine Brise störte die trockenen braunen Blätter, die noch an den Zweigen hingen. „Haltet nach einer Krähe Ausschau“, sagte sie zu Meredith und Bonnie. „Einer Krähe?“ fragte Meredith scharf.
    „So einer wie der, die in der Nacht beim Haus war, als Yangtze starb?“ „Wie in der Nacht, als Yangtze getötet wurde.“ Elena näherte sich dem dunklen Wasser von Drowning Creek mit wild schlagendem Herzen. Trotz seines Namens war es kein Bach, sondern ein schnell fließender Fluß mit Ufern aus roter Tonerde. Darüber wölbte sich die Wickery-Brücke, eine Holzkonstruktion, die vor fast einem Jahrhundert erbaut worden war. Sie war einmal stark genug gewesen, um Pferde und Wagen zu tragen. Heute war sie nur ein Fußweg, der selten benutzt wurde, weil er zu weit außerhalb war. Ein kahler, einsamer, unfreundlicher Ort, dachte Elena. Hier und da gab es kleine Schneeverwehungen. Trotz ihrer tapferen Worte von vorhin blieb Bonnie etwas zurück. „Erinnert ihr euch an das letzte Mal, als wir über die Brücke liefen?“ fragte sie.
    letzte Mal, als wir über die Brücke liefen?“ fragte sie. Nur zu gut, dachte Elena. Das letzte Mal waren sie von... etwas auf dem Friedhof gejagt worden. Oder von jemandem... „Wir gehen jetzt noch nicht rüber“, erklärte sie. „Erst suchen wir mal diese Seite ab.“ „Wo der alte Mann mit aufgeschlitzter Kehle gefunden wurde“, murmelte Meredith, aber sie folgte Elena.

    Die Scheinwerfer des Autos beleuchteten nur einen kleinen Teil des Ufers unter der Brücke. Elena war von einer bösen Vorahnung erfüllt, als sie aus dem kleinen Lichtkreis trat. Der Tod wartet, hatte die Stimme gesagt. Hier unten? Sie rutschte auf den feuchten, glitschigen Steinen aus. Alles, was sie hören konnte, war das Rauschen des Wassers und das hohle Echo der Brücke über ihrem Kopf. Obwohl sie sich anstrengte, konnte sie in der Dunkelheit nur das Ufer und das hölzerne Gerüst der Brücke erkennen. „Stefan?“ flüsterte sie und war fast froh, daß das Wasser sie übertönte. Sie kam sich vor wie jemand, der in einem leeren Haus „Ist da jemand?“ ruft und sich gleichzeitig vor der Antwort fürchtet. „Da stimmt was nicht“, sagte Bonnie hinter ihr. „Was meinst du damit?“ Bonnie sah sich um und schüttelte den Kopf. Ihr Körper war angespannt vor Konzentration. „Es ist nicht richtig. Ich... nun, ich habe den Fluß vorhin nicht gehört. Ich konnte überhaupt nichts hören, es herrschte völlige Stille.“ Elena war tief enttäuscht. Ein Teil von ihr wußte, daß Bonnie recht hatte. Stefan befand sich nicht an diesem wilden, verlassenen Ort. Aber ein anderer Teil von ihr hatte zuviel Angst, weiter zuzuhören. „Wir müssen ganz sichergehen“, stieß sie hervor und tastete sich weiter in der Dunkelheit voran. Aber schließlich mußte sie einsehen, daß es keinerlei Anzeichen dafür gab, daß jemand in letzter Zeit hier gewesen war. Und im Wasser befand sich auch keine Spur von Stefan. Sie wischte sich die schlammigen, kalten Hände an den Jeans ab. „Wir können noch auf der anderen Seite der Brücke suchen“, schlug Meredith vor. Elena nickte wie mechanisch. Sie brauchte nicht in Bonnies Gesicht zu schauen, um zu wissen, was sie finden würden. Das hier war der falsche Ort. „Machen wir, daß wir hier wegkommen“, sagte sie und kletterte durch das Gestrüpp zu dem Lichtkreis hinter der Brücke. Sie hatte ihn fast erreicht, als sie plötzlich erstarrte. „Oh, nein“, keuchte Bonnie. „Zurück“, zischte Meredith. „Verstecken wir uns hinter dem Ufergestrüpp.“ Gegen das Licht der Scheinwerfer hob sich klar eine dunkle Gestalt ab. Elena starrte sie mit wild klopfendem Herzen an. Es war ein Mann, mehr konnte sie nicht erkennen. Das Gesicht lag im Dunkeln, doch sie hatte eine schreckliche Ahnung. Die Gestalt kam auf sie zu. Um nicht gesehen zu werden, duckte Elena sich. Sie preßte sich so eng wie möglich an das schlammige Ufer unter der Brücke. Elena fühlte, wie Bonnie hinter ihr zitterte, und Meredith krallte ihre Finger in ihren Arm.
    krallte ihre Finger in ihren Arm. Von ihrer Position aus konnten sie nichts sehen. Plötzlich ertönten schwere Schritte auf der Brücke. Die Mädchen wagten kaum zu atmen.
    Aneinandergeklammert starrten sie zur Brücke hoch. Die
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